2749/J-BR/2010
Eingelangt am 09.04.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der BR MMag. Barbara Eibinger, Dr. Andreas Schnider, Günther Köberl, Franz Perhab,
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend die Einführung eines lebenslangen Gesundheitspasses
Die
Gesundheit ist unser wichtigstes Gut und muss daher bestmöglich
geschützt werden. Da
bei müssen
Vorsorge und Prävention in den Mittelpunkt der Gesundheitspolitik
rücken.
Ein
lebenslanger Gesundheitspass hätte zum Ziel, eine Information,
Anleitung und Übersicht
über die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen zu geben und die
Durchfüh-
rung und Ergebnisse
vorgesehener Früherkennungsuntersuchungen von Einzelpersonen zu
dokumentieren.
Des Weiteren
könnte
ein Überblick über Informationen wie etwa Versicherungsangaben,
Blutgruppe, Allergien, Dauermedikationen etc. geschaffen werden. Eventuell
könnte dem
Gesundheitspass darüber hinaus noch weiterführende
präventionsbezogene Informationen
entnommen und ein Impfpass beigelegt werden.
Sowohl die Verhältnisse, in denen wir leben,
als auch unser Verhalten können uns gesund
erhalten oder krank machen. Deshalb müssten mit der Einführung eines
Gesundheitspasses
auch Maßnahmen gesetzt werden, welche
die Determinanten von Gesundheit berücksichtigen.
Die Gesundheitschancen der gesundheitlich und sozial belasteten oder
schwachen Bevölke-
rungsgruppen müssen dabei besonders
verbessert werden. Denn Armut stellt immer noch eine
große Bedrohung für Gesundheit dar.
Die unterfertigten Bundesräte stellen daher an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage:
1)
Sehen Sie einen lebenslangen Gesundheitspass - in Analogie zum
Mutter-Kind-Pass - als
geeignetes Mittel, um Gesundheitsprävention in ihren unterschiedlichen Facetten
in den All-
tag der Menschen
verstärkt zu integrieren?
2) Haben Sie Kenntnis
davon, dass das Landeskrankenhaus Hartberg mit Jänner 2010 im
Rah-
men der betrieblichen
Gesundheitsförderung für seine Mitarbeiter/-innen einen Gesundheits-
pass eingeführt hat? Wenn ja: Wie beurteilen Sie dieses Projekt?
3)
Können Sie sich die Fortführung bzw. Integration des
Mutter-Kind-Passes in einen lebens-
langen
Gesundheitspass vorstellen? Wenn nein: Ist für Sie zumindest eine
Ausweitung des
Mutter-Kind-Passes um den Bereich der Frühförderung denkbar?
4)
Können Sie sich den Vermerk
bzw. die Erfassung von individuellen Präventionsmaßnah-
men in Form einer Drucksorte oder in
elektronischer Form (etwa in Koppelung mit einer Ge-
sundheitsakte) vorstellen?
5)
Wäre für Sie im Zusammenhang mit dem lebenslangen Gesundheitspass
grundsätzlich ein
Anreizsystem für
jene Österreicherinnen und Österreicher, welche regelmäßig
Präventions-
maßnahmen durchführen, vorstellbar?
6)
Würden Sie ein entsprechendes
Pilotprojekt zur Einführung eines lebenslangen Gesund-
heitspasses in einem Bundesland für
sinnvoll erachten? Würden Sie ein derartiges Pilotprojekt
finanziell unterstützen?