2842/J-BR/2011
Eingelangt am 05.10.2011
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Anfrage
der Bundesrätin
Elisabeth Greiderer
Kolleginnen und
Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern aus Tiroler Randbezirken
Spezielle Ausbildungen wie z. B.
Kindergartenpädagogik,
für das Fachgebiet Mode oder zum
Wirtschaftsingenieur werden im Bundesland Tirol nur in Innsbruck angeboten. Um
auch
Schülerinnen und Schülern aus entlegeneren Regionen Tirols wie dem
Außerfern oder
Osttirol die Möglichkeit zu bieten, die gewünschte Ausbildung an
einer solchen
weiterführenden Schule zu absolvieren, bedarf es aber auch entsprechender
Angebote für die
Unterbringung vor Ort. Denn das Pendeln vom jeweiligen Heimatort nach Innsbruck
- oft
eineinhalb Stunden und mehr in eine Richtung - ist für die Jugendlichen
fast unzumutbar.
Einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung"
vom 18. September 2011 zufolge werden die
letzten, offenen und begehrten Heimplätze
in Innsbruck sogar verlost. Viele Bewerberinnen
und Bewerber müssen mangels ausreichender Internatsplätze
abgewiesen werden. Die
Heimleiterin des Scheuchenstuel-Mädchenheims in Innsbruck bezeichnet die
Situation als
„katastrophal". Schülerinnen und Schüler aus entfernteren
Bezirken seien eindeutig
benachteiligt und blieben auf der Strecke.
Es kann allerdings nicht sein, dass die Bildungs-
und Berufschancen junger, bildungswilliger Menschen an fehlenden
Internatsplätzen
scheitern.
Da es sich bei diesen Bildungseinrichtungen
um Bundesschulen handelt, ist das
Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur dringend gefordert, hier Abhilfe zu
schaffen und in ausreichender Zahl
Unterbringungsmöglichkeiten für die Jugendlichen in der
Nähe der Bildungsstätte anzubieten, zumal dieses Problem schon
seit Jahren bekannt ist. Im
Sinne der Bildungsgerechtigkeit ist es jedenfalls eine zentrale Frage, faire
Bedingungen für
alle Schülerinnen und Schüler,
auch für jene aus abgelegeneren Regionen, zu gewährleisten.
Die unterfertigten
Bundesrätinnen und Bundesräte stellen daher an die Bundesministerin
für
Unterricht, Kunst und
Kultur folgende
Anfrage:
1)
Ist Ihnen das oben geschilderte Problem bekannt? Wenn ja, was haben Sie
schon getan
bzw. werden Sie tun,
um die Bildungschancen für Schülerinnen und Schülern aus allen
Bezirken Tirols gleichermaßen
sicherzustellen?
2) Werden Sie
dafür Sorge tragen, dass dem Bedarf entsprechend die erforderlichen
Unterbringungsmöglichkeiten
für die Schülerinnen und Schüler in der Nähe der
Ausbildungsstätte geschaffen werden?
3) Wann ist aus Ihrer Sicht mit einer Verbesserung der Situation zu rechnen?