3040/J-BR/2014

Eingelangt am 19.11.2014
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Bundesräte Edgar Mayer, Dr. Magnus Brunner,

und Ferdinand Tiefnig,

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

betreffend Verankerung von "Erster Hilfe" im Lehrplan

Österreich hat ein sehr gut funktionierendes Rettungs- und Notarztsystem. Die Rettungskette weist jedoch auch eine Schwachstelle auf, die Ersthelferinnen. 80 Prozent unserer Bevölkerung möchte helfen; allerdings trauen sich nur 23 % im Ernstfall auch tatsächlich zu, Erste Hilfe zu leisten.

Tagtäglich könnten in Österreich Menschenleben gerettet werden, wenn bei medizinischen Notfällen Ersthelferinnen vor Ort wären, die auch lebensrettende Sofortmaßnahmen setzen. Der Hauptgrund ist Unsicherheit, die Angst „etwas falsch zu machen". Daher sollte folgender Grundsatz gelten: Je früher Erste Hilfe gelernt wird, umso niedriger ist die Hemmschwelle, in einem Notfall tatsächlich einzugreifen, die Gesundheit zu schützen und Leben zu retten.

Um die Breitenausbildung in Erster Hilfe zu verbessern schlägt das Rote Kreuz vor, die Verankerung der Ersten Hilfe als verpflichtenden Lehrinhalt im Lehrplan, je nach Schulstufe zwischen 4 und 16 Stunden zu implementieren. Einschlägige pädagogische- didaktische Lehr- und Lernmaterialien vom Kindergarten bis zu allen nachfolgenden Schulstufen sind bereits vorhanden.

PULS, der Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, hat in diesem Schuljahr mit der Unterstützung der Stadt Wien, die Initiative „Leben retten macht Schule" gestartet. Das Projekt bringt den Reanimationsunterricht in die 3. Klassen der Wiener Volkschulen. Er umfasst pro Semester zwei 50 minütige Einheiten. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind: Erkennen eines Kreislaufstillstandes, Alarmierung des Rettungsdienstes und Anwendung des Laiendefibrillators.

Die Idee dahinter ist, dass aus geschulten Kindern später im Notfall couragiert handelnde Erwachsene werden.

Daher richten die Unterzeichneten Bundesräte an die Frau Bundesministerin für Bildung und Frauen folgende

Anfrage:

1)      Die Wichtigkeit einer Erste Hilfe Ausbildung ist unbestritten. Je früher Erste Hilfe gelernt wird, umso normaler ist der Umgang und umso geringer ist die Angst, Fehler zu machen. Ist deshalb eine Einführung von einem „Erste Hilfe Unterricht" in den

Lehrplänen aller Schultypen, sowie eine Wiederholung der Maßnahmen, nicht ein Gebot der Stunde?

2)     Was bestehen für Möglichkeiten, auch die Lehrerinnen und Lehrer in den Ausbildungsstätten in diese Erste Hilfe Ausbildung mit einzubinden?

3)       Sind Sie für die Erstellung eines "Erste Hilfe Konzeptes" für die einzelnen Schulen?