3464/J-BR/2018

Eingelangt am 21.03.2018
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Anfrage

 

des Bundesrates David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend LAIS-Bewegung in Österreich

BEGRÜNDUNG

 

Immer mehr Schulen mit Öffentlichkeitsrecht führen die Praktiken der LAIS-Bewegung in Österreich ein. LAIS ist eine esoterische Bewegung, die nach dem Vorbild der russischen Schetinin-Schule „natürliches Lernen“ propagiert. Bildungswissenschaftlich sind die Versprechungen und Inhalte, die von den Protagonisten beworben werden, unhaltbar. Inhaltlich und personell gibt es zahlreiche Überschneidungen mit der rechtsextremen und verschwörungstheoretischen Reichsbürgerbewegung, die sich gerne als alternative Bildungseinrichtung mittels den LAIS-Schulen tarnt.

In ganz Österreich versucht sich die LAIS-Bewegung als Bildungseinrichtung zu etablieren, besonders auffallend ist die Verbindung zwischen der völkisch-esoterischen Anastasia-Bewegung aus Russland und einer „Schule“ aus Klagenfurt[1].

Die Grünen beobachten die LAIS-Bewegung in Österreich seit längerem – besonders im Bereich Bildung. Zum Wohle der Kinder wäre es wichtig, dass dieses Thema auch vom Bildungsministerium ernst genommen wird.

Was ist LAIS?

Lais-Schulen sind Privatschulen, deren pädagogisches Konzept sich an so genanntem "Laising" und esoterischen Vorstellungen orientiert. Der Begriff Lais (mit indogermanischer Wurzel, Bedeutung von Lais: „ich weiß“ und laists für Spur, Bahn, Furche) geht auf das Gotische zurück, das Konzept selbst hat jedoch nichts mit der Periode der Gothik zu tun, sondern stammt aus jüngerer Zeit. Begründer des Laising und der Lais-Schulen ist der Österreicher Dieter Graf-Neureiter[2]. Graf-Neureiter ist ausgebildeter Stationsgehilfe und ehemaliger Gastronom, der später NLP-Practitioner wurde. Seit 2007 ist er Seminarleiter, Vortragender und Mentalcoach. Am 14. Oktober 2014 gründete er mit Ingeborg Schober und Martina Graf in Klagenfurt das LAIS-Institut. Dort soll "natürliches Lernen" praktiziert werden. Schüler lernen dabei im häuslichen Unterricht in Lerngruppen, die von Lernbegleitern betreut werden. Am Ende des Schuljahres muss jedes Kind entsprechende Externistenprüfungen an einer staatlichen Schule absolvieren. Jedes Kind ist gleichzeitig Lehrer und Schüler. In Österreich soll es inzwischen mittlerweile 25 Lais-„Schulen“ geben, wobei manche ExpertInnen von mehr als 35 (Lern-)Gruppen alleine in Österreich ausgehen. Vorbild für die Lais-„Schulen“ ist die Schetinin-Schule in Tekos und Michail Petrowitsch Schetinin. Das Lais-Prinzip wird aktuell in Österreich und der Schweiz von privaten Gruppen angewandt.

Zu den Unterstützern von Lais-Schulen zählt in Österreich der 2011 gegründete Verein GAIA mit Sitz in Althofen (Kärnten). Der Verein setzt sich auch für die pseudomedizinische Methode Germanische Neue Medizin nach Ryke Geerd Hamer ein. Der ehemalige deutsche Arzt Hamer gilt als Antisemit. Zu den Beobachtern der Lais-Schulen gehört in Österreich die Bundesstelle für Sektenfragen. Kritisiert werden unter anderem „Reinheitsideen“, nach denen die Kinder von einer "schlechten Welt" ferngehalten werden sollen[3].

Die Anastasia-Bewegung begründet sich auf einer zehnbändigen Bücherreihe „Die klingenden Zedern Russlands“ von Wladimir Nikolaevich Megre (JG. 1950) alias Wladimir Pusakow. Die Auflagen gehen in die Millionen, inzwischen hat sich rund um den Anastasia-Kult ein reges kommerzielles Treiben gebildet, mit denen Millionen an Euro verdient werden. Die Anastasia Lehre stellt ein Mix aus Naturreligion, Esoterik, Verschwörungstheorien und Geschichtsrevisionismus dar[4]. Inhalt der Reihe ist die Begegnung des Autors mit der sagenhaften Anastasia, die über ursprüngliches spirituelles Wissen verfügen soll; dieses Wissen gibt Wladimir  Pusakow in den Büchern weiter. Megres Bücher nehmen die Vorstellungen von Roerich, pseudowissenschaftliche Lehren von Kimov, Kaznatscheev und Cleve Backster, Ideen des Positiven Denkens, der Noospähren Bewegung, Gedanken aus den biblischen Apokryphen, Lehren des Porfiriy Ivanov, einige Elemente und Ideen der Theosophie, des Hermetismus und der Kabbalah auf, aber auch Vorstellungen von Wunderheilungen und Behexung, von Atlantis, den Indigo-Kindern, Schutzgeistern, Shambala, von Klarträumen, Weltverschwörungen, Reinkarnation, Telegonie, Hellsehen; auch Teile der Glaubenslehre der Vissarion-Bewegung, der Internationalen Akademie der Informatisierung, des Integralen Yoga, Theorien aus Parapsychologie, Ufologie, des Neuheidentums, Spiritismus u.s.w.“. (Martinovich, 2014, S. 8)

Es gibt mittlerweile verschiedene Versuche der pädagogischen Umsetzung der Vorstellung Mergres. Die wichtigste ist die Schetinin-Schule. Der Musiklehrer Michail Petrowitsch Schetinin, ein Megre-Anhänger, gründete, inspiriert von der Anastasia-Lehre, die Schetinin-Schule in Tekos im Süden Russlands beim Schwarzen Meer. Es handelt sich um ein ziemlich abgeschieden gelegenes Internat für SchülerInnen im Alter von acht Jahren bis zur Hochschulreife. Zentraler Gedanke ist, dass die SchülerInnen in einen Zustand kommen müssen, in welchem ein „Wissensaustausch“ (an anderer Stelle auch als Osmose bezeichnet, Anm.) gelingt, das Sichtwort ist „Kontaktaufnahme“. Die esoterische Idee dabei ist, das gesamte kosmische Wissen sei in jedem Menschen vorhanden und durch die böse und verunreinigte Welt lediglich verschüttet. Unter den richtigen Umständen könne dieses Wissen wieder freigelegt werden, „The human being knows everything!“.

 

Auch in Österreich wird mittels „Osmose“ in den LAIS-Schulen unterrichtet. Aktuell ist der Fall rund um die Weinbergschule in Seekirchen in den Medien.

Die (ehemalige, Anm.) Schulleiterin der Weinbergschule stellt im ORF-Interview ähnliche Behauptungen auf. „Biologie kann in zweieinhalb, drei Monaten erlernt werden“, so der O-Ton. Auch die Idee der Wissensosmose dürfte an der Schule verbreitet sein. In einem weiteren Video[5], das von der Weinbergschule auf Youtube veröffentlicht wurde, stellt Richard Kandlin das Konzept der Schetinin-Schule vor.

Auch Schülerinnen und Schüler kommen zu Wort: Einer sagt dazu wörtlich „Ich finde die Schaubildarbeit sehr gut, weil es ist einfach kein Frontalunterricht, sondern es ist eine Osmose. Es arbeitet jeder mit jedem, von Kind zu Kind“.

Die esoterischen Prinzipien der Schetinin-Schule dürften demnach tief im Unterricht verankert sein.

 

Kritik an LAIS

 

Im Interview mit der Wiener Zeitung[6] kritisiert etwa Stefan Hopmann, Professor für Bildungswissenschaft an der Universität Wien, dass bei LAIS ein pädagogisches Konzept völlig fehle: „Bei Lais gibt es ein Kernproblem: Die Verantwortlichen beanspruchen eine Theorie zu haben, eine solche ist aber nirgendwo auffindbar. Stattdessen finden sich online zahlreiche Vorträge, Statements von Anhängern und Ähnliches. (...) Aber eine zusammenhängende Darstellung, die auch nur in entfernter Weise als pädagogische Theorie oder Begründung für das Lais-Unterrichtskonzept dienen könnte, fehlt zumindest meinem Wissen nach völlig. Stattdessen bezieht man sich immer wieder auf die Schetinin-Schule“. Und weiter: „Das pädagogische "Konzept", das bei Lais betrieben wird, oder besser gesagt das, was bekannt ist, also Schaubilder und Schüler, die Schüler unterrichten, gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Das ist also so gesehen nichts Neues - und es ist auch kein Zufall, dass sich das in den letzten 200 Jahren nicht durchsetzen hat können. Es gibt keinen lernpsychologischen, didaktischen oder pädagogischen Grund anzunehmen, dass eine solche Form des Lehrens und Lernens zu stabilen und tragfähigen Ergebnissen auf Dauer führen kann. Wenn es um Kinder und Jugendliche aus bildungsbürgerlichen Verhältnissen geht, dann kann ich die Pflichtschulzeit leidlich überdecken. Das geht, weil diese Eltern das für die Prüfungen notwendige Wissen durchaus vermitteln können. Spätestens nach Ende der Schulpflicht macht sich bemerkbar, dass die Kinder keine soliden Grundlagen haben. Dass sie nie gelernt haben, systematisch Sprache zu bearbeiten, mathematisch zu denken, naturwissenschaftlich zu denken. Sondern immer nur in einer lösungsorientierten Phänomenwelt unterwegs waren. So kann ich zwar kurzfristig lernen, Sachen zu beherrschen, kann aber damit keine tragfähigen Grundlagen aufbauen“.

Bei der Wiener Zeitung meldeten sich im Zuge der Berichterstattung auch zahlreiche betroffene Eltern. Einer davon ist Herr F., der in einem kleinen Ort in der Oststeiermark wohnt. Die Gegend ist eine Hochburg des sogenannten "Staatenbundes Österreich" der Ex- FPÖ-Politikerin Monika Unger. Seine Ex-Partnerin, eine Anhängerin der Anastasia-Bücher, die über die Esoterik-Szene ins Staatsverweigerer-Milieu abgerutscht ist, nahm die gemeinsamen Kinder aus der Regelschule und schickte diese in eine LAIS-Lerngruppe in der Gegend. Über die Lais-Begeisterung seiner Ex-Partnerin lernte F. einen weiteren Betroffenen kennen, Herrn A. Seine fast achtjährige Tochter besuchte nach dem Kindergarten eine Lais-"Schule", das Projekt "UrFreisprung" in Sinnersdorf bei Pinkafeld. Ein Jahr später bescheinigt ein schulpsychologisches Gutachten seiner Tochter, nicht sinnerfassend lesen zu können. "Somit entsprechen ihre Leistungen (. . .) jenen eines Schulanfängers."[7]

 

Kontakte zur Reichsbürgerbewegung

 

Die Bundesstelle für Sektenfragen beobachtet österreichweit personelle und thematische Überschneidungen der LAIS-Szene mit der Reichsbürgerbewegung. So heißt es im Jahresbericht 2015: „Bewegungen, die mitunter aus verschwörungstheoretischen Motiven oder Argumentationen die Legitimation des Staates nicht anerkennen bzw. seine Autoritäten anzweifeln, weisen oft auch personelle Überschneidungen oder thematische Verknüpfungen zu anderen Weltanschauungen oder spezifischen Bereichen auf. Ein bedeutendes Thema in diesem Zusammenhang und auch insgesamt in der Freeman-Szene ist das der Autarkie. Man bezieht sich damit auf eine möglichst hohe Selbstständigkeit, die die einzelnen Personen maximal von ihrer Umgebung und der Gesellschaft unabhängig machen soll. Dabei findet sich häufig auch ein Bezug auf eine verklärte und romantisiert wahrgenommene Vergangenheit. Zu einem weiteren Bereich, bei dem diese oftmals personellen Verflechtungen sichtbar werden, zählen unterschiedliche Bildungsangebote wie beispielsweise die sogenannte "Lais- Methode".[8] 

 

Besonders sei auf den Abschnitt 9.3.10. Exkurs: „LAIS“-Lernmethode, „Schetinin“-Schule und die „Anastasia“-Bewegung, im aktuellen Tätigkeitsbericht 2016 der Bundesstelle für Sektenfragen hingewiesen[9]. Hier wird besonders im Bereich Medienschwerpunkt: Staatsverweigerer, auf die Thematik mit ausgesuchten Fallbeispielen eingegangen.

 

Die unterfertigenden BundesrätInnen stellen daher folgende

 

ANFRAGE

 

1.    An wie vielen Schulen wird nach der LAIS-Methode in Österreich unterrichtet? (unterteilt in Bundesländer mit Namen und Ort der Schulen)

a.    Ist die ExpertInnen-Einschätzung korrekt, wonach die Zahl der LAIS-Schulen in Österreich rund 30-40 beträgt?

b.    Gibt es Zahlen von anderen Ministerien oder Behörden, an wie vielen Schulen nach der LAIS-Methode unterrichtet wird? Wenn ja, geben Sie bitte die Zahl der Schulen, sowie weitere Informationen der Quellen an.

2.    Liegen Ihnen bzw. Ihrem Ministerium Zahlen vor, wie viele SchülerInnen an Schulen mit der LAIS-Methode unterrichtet werden? Wenn ja, bitte unterteilen Sie in Bundesländer mit Namen und Ort der Schulen.

3.    Haben alle Schulen, an denen mittels LAIS-Methode unterrichtet wird, das Öffentlichkeitsrecht verliehen bekommen?

a.    Wenn nein, unterteilen Sie bitte in „mit Öffentlichkeitsrecht“ und „ohne Öffentlichkeitsrecht“ mit Namen und Ort der Schulen.

4.    Wenn Ihnen keine konkreten Zahlen für die Fragen 1), 2) und 3) vorliegen, warum werden in Ihrem Ministerium keine konkreten Aufzeichnungen über derartige Lehrpläne bzw. Unterrichtsmethoden geführt?

a.    Werden Sie in Zukunft eine derartige Übersicht führen?

b.    Ab wann ist damit zu rechnen?

5.    Wie viele Schülerinnen und Schüler werden in Österreich nach SchPflG § 11 (2) mittels häuslichem Unterricht unterrichtet? (Geben Sie bitte neben der Gesamtzahl auch eine Aufschlüsselung nach Bundesländen an)

a.    Welche Orte in Österreich sind besonders auffallend, wenn es die Anmeldung zum häuslichem Unterricht betrifft?

b.    Welche Entwicklung gibt es dabei? (Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren)

6.    An wie vielen Schulen in Österreich (unterteilt in Bundesländer, Anzahl der SchülerInnen, sowie mit Namen und Ort der Schulen) wird nach dem sogenannten „Herzogenburger Lehrplan“ unterrichtet?

7.    Wie können Sie und Ihr Ministerium sicherstellen, dass es nicht zu derartigen Vorkommnissen wie zB an der Weinbergschule in Seekirchen (siehe schriftlichen Anfrage 3263/J-BR/2017 der Bundesräte David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Bildung betreffend Zweifelhafte Unterrichtsmethoden und Weltanschauung an der Weinbergschule in Salzburg) auch in anderen Schulen kommt, die mittels „Herzogenburger Lehrplan“ unterrichtet werden?

8.    Besonders oft wird innerhalb der LAIS-Bewegung die „erste LAIS-Schule Österreichs“ in Klagenfurt genannt[10]. Handelt es sich hierbei um eine Privatschule (nach PrivSchG)?

a.    Wenn ja, seit wann?

b.    Hat die Schule beim zuständigen Landesschulinspektor für Kärnten ein Ansuchen um Öffentlichkeitsrecht beantragt?

                                          i.    Wenn ja, wann wurde ein dementsprechendes Ansuchen gestellt?

                                        ii.    Beziehungsweise, wann wurde eine solches verliehen?

c.    Liegen Ihnen bzw. dem Landesschulinspektor für Kärnten Inspektionsberichte der Schule vor und zu welchem Schluss kommen diese?

                                          i.    Wenn ja, bitte skizzieren Sie diese Berichte, um einen Einblick in die „Schule“ zu bekommen.

d.    Wurden an die LAIS-Schule in Klagenfurt auf Basis des Art. 17 B-VG (§ 30 Abs. 5 BHG 2013 iVm den ARR 2014) bzw. über Trägervereine Förderungen für diese Schule ausbezahlt?

                                          i.    Wenn ja, wie hoch waren die Auszahlungen (inkl. Förderungen über Trägervereine und geben sie bitte die Förderung der letzten fünf Jahre an)?

e.    Liegen Ihnen sonstige Beschwerden, Hinweise, Vermerke oder Erkenntnisse über die LAIS-Schule in Klagefurt vor?

f.       

g.    Gab es gegen die Schule bereits ein Verwaltungsstrafverfahren, weil sich die Einrichtung offiziell „Schule“ nennt? Wenn ja, wie oft und mit welcher Strafe?

h.    Welche Maßnahmen werden Sie in Bezug auf die LAIS-Schule in Klagenfurt und den neuen Fakten rund um die LAIS-Bewegung in Österreich unternehmen?

i.      Haben Sie oder werden Sie mit dem zuständigen Landesschulinspektor für Kärnten in Bezug zur LAIS-Schule in Klagenfurt Kontakt aufnehmen und eine dementsprechende Überprüfung veranlassen?

                                          i.    Wenn ja, bis wann ist mit einer solchen zu rechnen?

                                        ii.    Wenn bereits erledigt, zu welchem konkretem Ergebnis kommt der Landesschulinspektor für Kärnten und geben Sie auch bitte konkret an, wann die Schule zum letzten Mal von diesem überprüft worden ist.

                                       iii.    Warum werden Sie aufgrund der Ihnen vorliegenden Informationen über die LAIIS-Bewegung in Österreich nicht einschreiten?

9.    Liegen Ihnen Informationen, Beschwerden oder sonstige Berichte über die LAIS Kinder-Lerngruppe Hof b. Salzburg vor?[11]

10. Liegen Ihnen Informationen, Beschwerden oder sonstige Berichte über die LAIS Lerngruppe am Wallersee (Salzburg) vor?[12]

a.    Liegen Ihnen gegen die Lerngruppe ein Verwaltungsstrafverfahren bzw. eine Anzeige wegen Täuschung vor? Die Schule wird auf Ihrer offiziellen Facebookseite „Kinderlerngruppe / Raum Wallersee“ als Kategorie Grundschule angeführt.[13]

11. Liegen Ihnen Informationen, Beschwerden oder sonstige Berichte über die LAIS Lerngruppe in Pichlern/Sierning (OÖ) vor?[14]

 

12. Liegen Ihnen Informationen, Beschwerden oder sonstige Berichte über die LAIS Gruppe „Laisu-Lernwelt“ in Erl vor?[15]

13. Liegen Ihnen Informationen, Beschwerden oder sonstige Berichte über die LAIS Lerngruppe in Elsbethen/Salzburg vor?[16]

14. Am LAIS.Knotenpunkt Elsbethen/Salzburg wird u.a. auch folgendes „Service“ angeboten:

„Alle Informationen zum Einbau von LAIS in den Lehrplan einer Regelschule, Montessori Schule, Steiner Schule usw.“

a.    Haben Sie bzw. Ihr Ministerium Kenntnis über einen Einbau von LAIS in den Lehrplan einer Regelschule, Montessori Schule, Steiner Schule usw. in Österreich?

b.    Wenn ja, in welcher Schule wird LAIS in den Lehrplan eingebaut?

15. Liegen Ihnen Berichte, Vermerke oder sonstige Beschwerden von Landesschulräten vor, die sich auf einen Einbau von LAIS in den Regelschulplan beziehen?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn ja, in welcher Schule (geben Sie konkret die Schulen an die von den Landesschulräten an Sie gemeldet worden sind)?

16. Entspricht die LAIS-Methode den pädagogischen Gesichtspunkten für einen ordnungsgemäßen Unterricht?

a.    Wenn ja, inwiefern? Geben Sie dazu bitte eine Begründung, auch nach bildungswissenschaftlichen Gesichtspunkten ab.

17. Wenn Sie die LAIS-Methode noch einer Prüfung unterziehen, bis wann ist mit einem Ergebnis dieser Prüfung zu rechnen bzw. gibt es bereits ein Ergebnis?

a.    Zu welchem Ergebnis kam die Prüfung der LAIS-Methode?

18. Seit wann gibt es in Österreich Schulen, die nach der LAIS-Methode unterrichten?

19. Liegen Ihnen Studien oder andere objektive Erhebungen über die LAIS-Methoden bzw. über die Schetinin-Schulen vor (zB von anderen Behörden/Ländern/Universitäten/Instituten)?

a.    Wenn ja, welche?

20. Ist Ihnen der Tätigkeitsbericht der Bundesstelle für Sektenfragen in Österreich, insbesondere der Abschnitt „LAIS“-Lernmethode, „Schetinin“-Schule und die „Anastasia“-Bewegung aus dem Jahr 2016 bekannt?

a.    Werden Sie den Bericht in die Beurteilung der LAIS-Bewegung, sowie der Schetinin-Schulen einfließen lassen?

b.    Da das Bundesamt für Sektenfragen schon seit längerem auf die Vorkommnisse rund um die LAIS-Schulen aufmerksam macht, warum wurde Ihr Ministerium bis jetzt noch nicht aktiv – auch bezugnehmend auf die Weinbergschule und die Verleihung des Öffentlichkeitsrechtes?

21. Liegen Ihnen Ergebnisse von (objektiven) Externistenprüfungen von Kindern vor, die nach der LAIS-Methode unterrichtet werden? (vgl. Kleine Zeitung (2017) online: „So fragwürdig wird in der „Lais-Schule“ unterrichtet“ vom 02.07.: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/5244586/Klagenfurt_So-fragwuerdig-wird-in-der-LaisSchule-unterrichtet (Zugriff: 07.03.2018)

a.    Welche Ergebnisse liegen Ihnen konkret vor?

22. Der Wiener Bildungswissenschafter Stefan Hopmann beschreibt die LAIS-Schulen in einem Interview in der Wiener Zeitung (Wiener Zeitung online (2017): Ein pädagogisches Konzept fehlt völlig. 30.06. bezogen unter: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/901768_Ein-paedagogisches-Konzept-fehlt-voellig.html abgerufen am 07.03.2018) folgend:

Wie sieht es mit der Persönlichkeitsbildung aus, die ja von den Lais-Betreibern gerne hervorgehoben wird?

 

Ich unterscheide zwischen Qualifizierung und Kultivierung. Die Frage der Kultivierung ist viel schlimmer, hier in diesem Fall. Denn oftmals werden hochdubiose weltanschauliche Einstellungen vermittelt. Es findet sich, auch im Lais-Kontext, alles Mögliche an esoterischen Vorstellungen, Verschwörungstheorie, auch quasi rassistische Blut und Boden Ideologie. Meist ist es eine wüste Gemengelage.

Was genau kulturell transportiert wird, hat immer sehr viel mit den handelnden Personen zu tun. Mühelos wird in eine Art Parallelgesellschaft übergeleitet, in der die Kinder sozialisiert werden: Es geht um Abgrenzung, oft auch um Abschottung von der als negativ empfundenen Umwelt. Das kann man durchaus mit geschlossenen Sekten vergleichen, auch mit christlichen Sekten.

a.    Sind in Ihrem Ministerium Hinweise eingelangt (auch Hinweise von anderen Ministerien), die hochdubiose weltanschauliche Einstellungen in Verbindung mit den LAIS-Schulen in Österreich beinhalten?

b.    Sind in Ihrem Ministerium Hinweise eingelangt (auch Hinweise von anderen Ministerien), die Verschwörungstheorien oder/und rassistische Weltanschauungen in Verbindung mit den LAIS-Schulen in Österreich beinhalten?

c.    Inwiefern sind Sie den eingelangten Hinweisen nachgegangen? Geben sie konkrete Maßnahmen an, die Sie bzw. Ihr Ministerium ergriffen haben.

 



[1] Homepage der LAIS Schule Klagenfurt, online bezogen unter: http://www.lais-institut.net/lais-schule/ (Zugriff: 19.03.2018)

[2] Salzburger Nachrichten (2017): Unterricht in einer Parallelwelt. 02.02., bezogen unter: https://www.pressreader.com/austria/salzburger-nachrichten/20170202/281797103724855 (Zugriff: 20.03.2018)

[3] PSIRMA: Schetinin Schule, online:

https://www.psiram.com/de/index.php/Schetinin_Schule (Zugriff: 20.03.2018)

[4] Info Sekta (2016): Einordnung der Anastasia-Bewegung im rechtsesoterischen Spektrum. Homepage der Fachstelle für Sektenfragen in Zürich, online: http://www.infosekta.ch/media/pdf/Anastasia-Bewegung_10112016__.pdf (Zugriff: 20.03.2018)

[5] YouTube (2016): Weinbergschule – Interview Richard Kandlin – Erfahrung mit dem Schetinin-Lernkonzept. 18.05., bezogen unter: https://www.youtube.com/watch?v=WtWbArc1pn0 (Zugriff: 27.11.2017)

[6] Wiener Zeitung (2017), online: Ein pädagogisches Konzept fehlt völlig. 30.06., bezogen unter: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/901768_Ein-paedagogisches-Konzept-fehlt- voellig.html (Zugriff: 19.03.2018)

[7] Wiener Zeitung (2017), online: Meinem Kind wird Bildung verwehrt. 24.06.2017 bezogen unter: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/900237_Meinem-Kind-wird-Bildung- verwehrt.html (Zugriff:19.03.2018)

[8] Bundesstelle für Sektenfragen (2015), online: Bericht der Bundesstelle für Sektenfragen an das Bundesministerium für Familien und Jugend. Berichtszeitraum 2015. 04.04.2017, bezogen unter: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/III/III_00377/imfname_627384.pdf (Zugriff: 19.03.2018)

[9] Bundesstelle für Sektenfragen (2016), online: Tätigkeitsbericht 2016 der Bundesstelle für Sektenfragen. 11.12. 2017, bezogen unter: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/III/III_00071/index.shtml#tab-Uebersicht (Zugriff: 19.03.2018)

[10] LAIS-Schule Kärnten, online, bezogen unter: http://www.lais-institut.net/lais-schule/ (Zugriff: 19.03.2018)

[11] LAIS-Lerngruppe Hof bei Salzburg, online, bezogen unter: http://www.laisschule-salzburg.at/laishof.html abgerufen am 19.03.2018

[12] LAIS-Lerngruppe Wallersee, online, bezogen unter: http://www.laisschule-salzburg.at/laiswallersee.html abgerufen am 19.03.2018

[13] Facebook.com Kindergruppe / Raum Wallersee, online: https://www.facebook.com/pg/Kinderlerngruppe/about/?ref=page_internal abgerufen am 20.03.2018

[14] LAIS-Lerngruppe Pichlern/Sierning, online, bezogen unter https://www.laising-ooeost.at/ abgerufen am 19.03.2018

[15] LAIS-Gruppe Erl/Tiro, online, bezogen unter: https://www.laisu.at/kontakt/ abgerufen am 20.03.2018

[16] LAIS-Knotenpunkt, online, bezogen unter: http://laising-salzburg.eu/ abgerufen am 19.03.2018