3861/J-BR/2021

Eingelangt am 16.03.2021
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Anfrage

 

der Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser

und weiterer Bundesräte

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend die Situation von Kindern in der Corona-Pandemie

 

Die Corona-Krise stellt besonders für Kinder eine enorme Belastung dar, wie eine aktuelle Befragung der Universität Salzburg darlegt. Dazu wurden 531 Volksschüler unter dem Motto „Jetzt sprichst du“ befragt. 79 Prozent gaben dabei an, dass es ihnen schlechter gehe als „vor Corona“: Jeder Dritte ist öfter wütend, jeder Fünfte ist traurig oder fühlt sich einsam. Jedem zweiten Kind macht die aktuelle Situation Angst, jedes dritte Kind schläft schlecht, neun von zehn Kindern sind im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie weniger aktiv. Viele Kinder hätten Angst, dass nahe Angehörige sterben könnten.[1] Darüber hinaus ist die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des AKH Wien voll, und es ist bereits von einer „Triagierung“ die Rede.[2]

 

Das Erschreckende dabei ist, dass sämtliche Mitglieder der Bundesregierung über dieses Problem lediglich hinwegsehen und abseits von beschwichtigenden und salbungsvollen Reden keine Lösungen anbieten, um dem entgegenzuwirken.

 

Die unterfertigten Bundesräte stellen daher an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende


Anfrage

 

1.            Ist Ihnen als Ressortverantwortlicher die „aktuelle Situation von Kindern in der Corona-Pandemie“, verursacht durch die andauernden Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, bekannt?

 

1.1.        Wie sieht die „aktuelle Situation von Kinder in der Corona-Pandemie“, verursacht durch die andauernden Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, aufgeschlüsselt nach Bundesländern aus?

 

2.            Sind Ihnen als Ressortverantwortlicher – abseits der Ergebnisse der oben genannten Befragung „Jetzt sprichst du“ – Fälle bekannt, wonach es Kindern in Österreich aufgrund der andauernden Corona-Maßnahmen der Bundesregierung „schlechter gehe“?

 

2.1.        In welchen Bundesländern haben sich diese Fälle zugetragen, wonach es Kindern in Österreich aufgrund der andauernden Corona-Maßnahmen der Bundesregierung „schlechter gehe“?

 

3.            Warum haben Sie sich als Ressortverantwortlicher nicht dafür eingesetzt, um dieser Situation durch Corona-Maßnahmenlockerungen für Kinder und Jugendliche entgegenzusteuern?

 

3.1.        Warum haben Sie sich als Ressortverantwortlicher nicht für eine Ermöglichung des Vereinssports für Kinder und Jugendliche eingesetzt?

 

3.2.        Warum haben Sie sich als Ressortverantwortlicher nicht für den Entfall der Pflicht zum Tragen eines MNS oder einer FFP2-Maske für Schüler eingesetzt?

 

3.3.        Warum haben Sie sich als Ressortverantwortlicher nicht für den Entfall der anterio-nasalen Schnelltests („Nasenbohrer“-Tests) eingesetzt, obwohl gemäß der oben genannten Befragung „fast jeder Zweite diesen unangenehm findet und jedem Dritten sogar Angst macht“?

 

3.4.        Warum haben Sie als Ressortverantwortlicher nicht dafür Sorge getragen, dass genügend Behandlungsplätze zur Verfügung stehen, um den Mehrbedarf psychologischer und psychischer Betreuung von Kindern und Jugendlichen abzudecken?

 

4.            Welche Maßnahmen sind von Ihrer Seite als Ressortverantwortlicher geplant, um dem Ergebnis der oben genannten Befragung „Jetzt sprichst du“ entgegenzuwirken, mit dem Ersuchen um Aufzählung bereits konkret geplanter Maßnahmen?

 

4.1.        Wann sollen diese Maßnahmen gesetzt werden?

 

4.2.        Wie und in welchem Ausmaß werden die Ergebnisse dieser Befragung in Ihre Maßnahmen herangezogen?

 

4.3.        Welche Maßnahmen sind von Ihrer Seite als Ressortverantwortlicher geplant, dass Kinder wieder Spaß an und in der Schule haben werden?

 

4.4.        Welche Maßnahmen sind von Ihrer Seite als Ressortverantwortlicher geplant, um Kindern ihre in der Befragung angegebene Angst, „dass nahe Angehörige sterben könnten“, zu nehmen?



[1] https://www.nachrichten.at/meine-welt/gesundheit/pandemie-die-meisten-kinder-leiden;art114,3366338

[2] https://www.kleinezeitung.at/international/corona/5928381/Kein-Platz-mehr_KinderPsychiatrie-in-Wien-schlaegt-Alarm