4329/J-BR/2025
Eingelangt am 04.02.2025
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Anfrage
der Bundesrät:innen Daniela
Gruber-Pruner,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
betreffend „Ausbildung zur Pflegeassistenz/ Pflegefachassistenz“
Der Personalmangel im Pflegebereich stellt Österreich schon seit einiger Zeit vor große Herausforderungen. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz/ Pflegefachassistenz, welche seit Jänner 2020 auch an berufsbildenden Schulen angeboten wird, soll einen wesentlichen Teil zur Verringerung dieses Mangels beitragen. In den letzten Monaten wurde jedoch zunehmend Kritik laut, dass an manchen Ausbildungszentren die Kosten für diese Ausbildungen von den Auszubildenden selbst zu tragen sind, obwohl ein großes staatliches Interesse an qualifiziertem Personal besteht. Eine Hürde, die interessierte Personen von einer Ausbildung in diesem Bereich abhält.
Dies ist insofern besonders problematisch, da gut ausgebildetes Pflegepersonal dringend benötigt wird, um den steigenden Anforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Diese Ausbildung nicht kostenfrei zugänglich zu machen, bzw. Lösungen zu erarbeiten, die sowohl die Anzahl der Ausbildungsplätze erhöhen als auch die finanziellen Hürden für angehende Pflegekräfte abbauen, erscheint besonders vor diesem Hintergrund als nicht sinnvoll.
Dazu kommt: Trotz zahlreicher Bildungsangebote in verschiedenen Einrichtungen gibt es Berichte über unzureichende Ausbildungsplätze und lange Wartelisten. Diese Engpässe verschärfen noch zusätzlich die bereits angespannte Situation im Pflegebereich. Es ist somit von großer Bedeutung, dass auch eine zukünftige Regierung konkrete Pläne zur Ausweitung der Ausbildungskapazitäten vorlegt und zudem sicherstellt, dass die Qualität der Ausbildung nicht darunter leidet.
Die Zukunft und Qualität der Pflege in Österreich hängt maßgeblich von der Ausbildung neuer Fachkräfte ab. Umso wichtiger ist es, dass diese kostenarm, zugänglich und ansprechend gestaltet wird. Es muss daher transparent über zukünftige Strategien und Pläne informiert werden, um das Vertrauen in die Ausbildungswege zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz zu stärken und den Beruf für junge Menschen attraktiv zu machen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage
1. Wie viele Schulplätze stehen derzeit österreichweit für die Ausbildung zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz zur Verfügung, und auf welche Schulformen verteilen sich diese? Bitte um Aufschlüsselung je Bundesland.
2. Diverse Bildungseinrichtungen bieten Ausbildungen zur Pflegeassistenz- und Pflegefachassistenz an.
a) Welche Bildungseinrichtungen bieten aktuell die Ausbildung zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz kostenpflichtig an? Bitte um Angabe der Ausbildungsplätze je Bildungseinrichtung/ Bundesland.
b) Welche Bildungseinrichtungen bieten aktuell die Ausbildung zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz kostenfrei an? Bitte um Angabe der Ausbildungsplätze je Bildungseinrichtung/ Bundesland.
3. Wie viele Personen schließen jährlich die Ausbildung zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz ab?
4. Gibt es regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen und wie werden diese adressiert?
5. Gibt es von Seiten des BMBWF konkrete Pläne, die Anzahl solcher Schulplätze in den kommenden Jahren zu erhöhen?
6. Gibt es von Seiten des BMBWF konkrete Pläne, die Kosten solcher Schulplätze für Auszubildende in den kommenden Jahren zu übernehmen?
7. Gibt es spezifische Förderprogramme, um die finanziellen Hürden für Auszubildende in diesem Bereich zu senken?
8. Welche Kooperationen bestehen mit anderen EU-Ländern, um Best-Practice-Modelle in der Pflegeausbildung zu fördern?
9. Welche finanziellen Mittel werden in den nächsten Jahren für den Ausbau der Pflegeassistenz- und Pflegefachassistenzausbildung bereitgestellt?
10. Wie bewertet das Ministerium die aktuelle Nachfrage nach Pflegepersonal im Vergleich zu den derzeit verfügbaren kostenfreien Ausbildungsplätzen?