1017/AE XX.GP

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

 

der Abgeordneten Mag. Doris Pollet - Kammerlander, Freundinnen und Freunde

betreffend Maßnahmen zum Schutz der Wale

 

Da durch die exzessive Waljagd fast alle noch vorhandenen Walpopulationen an den Rand

des Aussterbens gebracht wurden, besteht seit 1986 ein Moratorium für den kommerziellen

Walfang. Im Jahr 1994 wurde ein Schutzgebiet im Meer um die Antarktis eingerichtet.

Japan tötet unter dem Begriff „wissenschaftlicher Walfang“ u. a. in diesem Schutzgebiet

Zwergwale. Norwegen erkennt das Moratorium nicht an und tötet im Nordatlantik

Zwergwale unter dem Begriff „kommerzieller Walfang“. Bestimmten Gruppen von Ur -

Einwohnern (Grönland, Alaska, Russland, etc) werden Quoten zugeteilt. Obwohl es schwer

ist, Walbestände zu schätzen, ist festzustellen, daß sich einige Populationen von einigen

Arten (insbes. Zwergwal) erholen, diese Bestände meistens jedoch noch weit unter jenen

des vorigen Jahrhunderts liegen.

 

Österreich ist seit 1995 Vertragspartei des Internationalen Übereinkommens zur Regelung

des Walfangs und nimmt seit 1994 an den Jahrestagungen der Internationalen

Walfangkommission (IWC) teil. Bei der nächsten Jahrestagung, 24. bis 28. Mai 1999 in

Grenada wird wieder der irische Vorschlag zur Neu - Regelung des Walfangs Küstenwalfang)

diskutiert werden.

 

Bei der nächsten Konferenz über das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES -

Konferenz) im Mai 2000 in Nairobi ist zu erwarten, daß seitens Japan beantragt wird, den

internationalen Handel mit Walfleisch und Walprodukten wieder zu erlauben.

 

Österreich tritt als Vertragspartei der IWC für einen möglichst umfassenden Schutz aller

Wale ein. Mit dem Ziel der Verankerung von Umweltthemen in der IWC spielt Österreich

in der zuständigen Arbeitsgruppe eine führende Rolle. Die Degradierung des marinen

Lebensraumes erfolgt durch chemische Belastung, Klimaveränderungen,

Lärmverschmutzung, Fischerei, etc.

Zur Fortsetzung der österreichischen Bemühungen um den Walschutz - die sich mit der

Position der meisten EU - Mitgliedstaaten decken - stellen die unterfertigten Abgeordneten

folgenden

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

 

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die österreichische Bundesregierung wird ersucht, bei der nächsten Jahrestagung der

Internationalen Walfangkommission im Mai 1999 folgende Position zu vertreten:

 

1. Das Moratorium für den kommerziellen Walfang ist beizubehalten.

 

2. Für den Walfang durch die indigene Bevölkerung sollen möglichst strenge und

    umfassende Regelungen festgelegt werden.

 

3. Im Hinblick auf die nächste CITES - Konferenz ist gegen jede Art von internationalem

    Handel mit Walfleisch und Walprodukten einzutreten.

 

4. Der Schutz aller Walarten inkl. Delfine ist nach Möglichkeit auszudehnen.

 

5. Für Wale tödliche Forschungsmethoden sind einzustellen bzw. diese durch andere (z.B.

    genetische) Methoden zu ersetzen.

 

6. Angesichts der gravierenden, anhaltenden Verschlechterung des marinen Lebensraumes

    und der Ausbeutung der Meeresresourcen soll weiterhin engagiert für umweltrelevante

    Themen eingetreten werden.

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den außenpolitischer Ausschuß vorgeschlagen.