1128/A XX.GP
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dipl.- Vw. Dr. Dieter Lukesch, Dr. Spindelegger
und Kollegen
betreffend neue Wege in der Forschung
Das Koalitionsübereinkommen verlangt die Ausarbeitung eines Konzeptes zur
verbesserten Koordination und Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im
Forschungsbereich sowie den Ausbau von Maßnahmen zur Einzelprojekt - und
Individualförderung. Zwar sind aus den Privatisierungserlösen entsprechende
Geldmittel zur Verfügung gestellt worden, die entscheidende Neuordnung dieses
Bereiches ist aber an einem Kompetenzstreit zwischen dem Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr und dem Bundeskanzler gescheitert. Dies betrifft auch die
Schließung der Lücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung.
Für die unterfertigten Abgeordneten ist die Forschungspolitik ein zentraler Bestandteil
der Wirtschaftspolitik.
Weitere Defizite der Forschungspolitik des Wissenschaftsressorts: Die Bemühungen
um eine Großforschungseinrichtung sind bisher fehl geschlagen, die Förderungen von
Netzwerkbildungen, eine Verstärkung der Betreuungseinrichtungen (z.B. des Büros
für Innovation und Technik) zur Abstimmung und Verankerung österreichischer
Schwerpunkte etc. bleiben unbefriedigend. Auch die Idee der Einrichtung von uni -
eigenen Forschungsaktiengesellschaften wurde nicht aufgegriffen. Denn zur Stärkung
der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Universitäten im Forschungsbereich
können sich die unterfertigten Abgeordneten vorstellen, daß auch österreichische
Universitäten und Hochschulen nach britischen und amerikanischen Vorbildern zur
Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse uni - eigene Forschungsaktiengesellschaften
einrichten und der Bund einen Teil dieser Aktien zeichnet. Zur Stärkung des
Innovations - , Forschungs - und Technologiestandortes Österreich wollen wir eine
dauerhafte finanzielle Absicherung von Forschungs - und Technologieoffensiven im
Rahmen der universitären, außeruniversitären und privaten Forschungseinrichtungen.
Neue Mittel sollen auch in Zusammenarbeit mit der Oesterreichischen Nationalbank
erschlossen werden.
Weiters sollen 1.000 auf fünf Jahre befristete ,,Forschungsassistenten“ - Stellen
eingerichtet werden, um Jungforschern den Einstieg in ihre Forschungsarbeiten zu
ermöglichen. So soll den Versteinerungstendenzen des derzeit gültigen
Hochschullehrerdienstrechtes entgegengewirkt werden, damit sich das Dienstrecht
nicht zum Nachteil der jungen Generation von Forschern niederschlägt. Denn ein
neues Dienstrecht für die Universitäts - Lehrer wird noch auf sich warten lassen. Die
Kosten für diese arbeitsplatzschaffende Maßnahme sind etwa 500 Millionen ÖS.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
nachstehenden
Entschließungsantrag:
„Der Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr wird ersucht, bis längstens
1.12.1999 dem Nationalrat geeignete Gesetzesvorschläge zu unterbreiten, mit welchen
1.000 auf fünf Jahre befristete ,,Forschungsassistenten“ - Stellen eingerichtet werden,
um Jungforschern den Einstieg in ihre Forschungsarbeiten zu ermöglichen, weiters die
Voraussetzungen zu schaffen, damit Universitäten uni - eigene
Forschungsaktiengesellschaften einrichten können und der Bund einen Teil dieser
zeichnet, sowie in Zusammenarbeit mit der Oesterreichischen Nationalbank neue,
Budget - unabhängige Mittel für die Forschung zu erschließen.“