127/AE
des Abgeordneten Wabl, Freundinnen und Freunde
betreffend Einfüh rung e ner Abgabe auf Pestizide
In Dänemark sollen besonders umweltgefährdende Pestizide künftig mit einer Abgabe von
bis zu 37 % des Endverkaufspreises belegt werden. Die Einnahmen aus der Pestizidsteuer
werden für 1996 auf mindestens 30 Mio. ECU (400 Mio. öS) veranschlagt. Davon sollen
etwa 24 Mio. ECU (322 Mio. öS) in Form von Umweltschutzförderungsmaßnahmen an die
dänische Landwirtschaft zurückfließen, womit die erhöhten Kosten für die Landwirtschaft
ausgeglichen werden sollen. Mit dieser Maßnahme will die dänische Regierung den
Pestizideinsatz bis zum 1. Jänner 1997 um bis zu 50 % veringern.
Von richtungsweisender Bedeutung ist, daß die EU-Kommission diese Erhebung von
höheren Steuern auf Pestizide genehmigt hat. Die EU-Kommission begründet die
Genehmigung mit dem Hinweis auf das 1993 verabschiedete Aktionsprogramm für Umwelt
und nachhaltige Entwicklung, das eine Veringerung des Einsatzes von chemischen
Hilfsmitteln vorsieht. Die neue Regelung soll auch für Pflanzenschutzmittelimporte aus
anderen EU-Ländern gelten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung wird ersucht, in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsminister
und dem Finanzminister den Gesetzesentwurf für eine Pestizidsteuer vorzulegen, der sich an
der dänischen Regelung orientiert.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft
vorgeschlagen.