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der Abgeordneten Fritz Verzetnitsch, Erhard KoppIer
und Genossen
betreffend finanzielle Förderung von Ausbildungsbetrieben, die durch Lehrwerkstätten
außerordentliche Leistungen in der BerufsausbiIdung erbringen
Die Qualität der AusbiIdung in Betrieben mit eigener Lehrwerkstätte und
Zusatzunterricht ist unbestritten hoch. In der Regel Iiegt sie erhebIich über dem
alIgemeinen AusbiIdungsniveau. Die gesamte Wirtschaft profttiert von dieser
meist vorbiIdIichen AusbiIdungsIeistung der Betriebe, ohne öffentIiche Budgets
zu belasten.
Rund jeder zweite Schüler dieser Altersgruppe erwirbt über ein Lehrverhältnis
seine Ausbildung. Der andere Teil über eine allgemeinbildende oder
berufsbiIdende weiterführende Schule. Dazu ist festzusteIIen, daß der
Finanzbedarf des Bundes für Schüler weiterführender Schulen rund zehnmal
höher ist, als vergleichsweise für Lehrlinge,
Aufgrund des verschärften nationalen und internationalen Wettbewerbs steigt für
Betriebe die Bedeutung des Kostenfaktors "Ausbildung". Wie Statistiken der
letzten Jahre zeigen, wirkt sich dieser Kostendruck dramatisch auf die qualitativ
hochwertige und im allgemeinen attraktive industrielle Lehrausbildung aus.
Potentielle Lehrlinge werden in Betrieben zugunsten schulisch AusgebiIdeter
verdrängt, indem man ihnen keine beziehungsweise eine geringere AnzahI an
LehrpIätzen anbietet.
Die Lehrlingsstatistik l992 der Bundeswirtschaftskammer belegt, daß die Anzahl
der Ausbildungsbetriebe von 65.000 im Jahr 1980 auf 43.000 im Jahr 1992
zurückging. Die aktueIle Entwtcklung im .Jahr 1993 läßt ein weiteres
überproportionales Absinken befürchten. Waren es in der Vergangenheit
HandeIsbetriebe, die aus Kostengründen entweder den Betrteb selbst stillegten
oder zumindest die LehrIingsausbiIdung einstelIten, so sind es nun vor aIlem die
Industriebetriebe, und hier vor allem die Großindustrie, insbesondere die
verstaatIichte Industrie, die keine beziehungsweise deutlich weniger Lehrlinge
mehr aufnehmen. Dieser dramatische Rückgang an attraktiven
AusbildungspIätzen in der Industrie muß gestoppt werden.
Im Hinblick auf das Bekenntnis im seinerzeitigen Arbeitsübereinkommen zwischen der
SoziaIdemokratischen Partei Österreichs und der Österreichischen Volkspartei
zur Erw eiterung der Berufschancen der LehrIinge durch Erwerb von Mehrfach-
und Zusatzqualifiikationen, stellen die unterzeichneten Abgeordneten foIgenden
E n t s c h l i e ß u n g s a n t r a g :
Der Nationalrat möge beschließen:
Der Bundesminister für Unterricht sowie der Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten werden ersucht, durch Umschichtungen in ihren Budgets
Maßnahmen zur raschen finanziellen Unterstützung/Entlastung jener
Ausbildungsbetriebe zu ergreifen, die durch einen Zusatzunterricht in eigenen
beziehungsweise in Lehrwerkstätten Dritter ihre Lehrlinge deutlich über das
allgemeine Berufsbild hinaus qualifizieren. Darüber ist dem Nationalrat bis Ende
Juni 1996 zu berchtei.
Es wird ersucht, diesen Antrag in formeller Hinsicht dem Industrieausschuß
zuzuweisen.