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der Abgeordneten DI Prinzhorn, Haigermoser, Böhacker
und Kollegen
betreffend
Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich, Sicherung der
internationalen Konkurrenzfähigkeit Österreichs und Reduktion der Arbeitslo-
sigkeit
Über Jahre hinweg wurde von der sozialistischen Koalitionsregierung über eine "gezielte " Sub-
ventionspolitik alles unternommen, um Österreich zu einer "verlängerten Werkbank" zu degra-
dieren.
So wurden nahe-u keine Initiativen gesetzt, um höherwertige Arbeitsplätze, z.B. in den Bereichen
der Hochtechnologie, zu schaffen. Das zeigt sich darin, daß die Forschungs- und Entwicklungs-
ausgaben in Österreich mit rund 1,5% BIP weit unter dem OECD-Durchschnitt von 2% liegen.
Die langfristigen Folgen (Entindustrialisierung und Arbeitsplatzverluste sowie geringe Innova-
tionfähigkeit) dieser sozialistischen Subventionspolitik machen sich nun deutlich bemerkbar.
Bei allen Wirtschaftsforschern herrscht Einigkeit darüber, daß eine unsensible Politik der Aus-
gabenkürzung und Einnahmenerhöhung, bloß um die Erfüllung der Konvergenzkriterien sicher-
zustellen. die konjunkturelle Entwicklung erheblich beeinträchtigt.
Diese "Konsolidierungsmaßnahmen ", die ohne notwendige und zukunftorientierte Beschäfti-
gungsinitiativen beschlossen wurden, werden daher auch in Zukunft die dzt. herrschende Re-
kordarbeitslosigkeit in Österreich prolongieren. Die gesellschaftlichen Folgen der ständig stei-
genden Arbeitslosigkeit, die sich nun auch in Österreich dem EU-Durchschnitt annähert. und die
damit einhergehende Angst um den Arbeitsplatz (rund 80% der österreichischen Arbeitnehmer
fürchten mittlerweile um ihren Arbeitsplatz) sindjedoch in keiner Weise akzeptabel.
Tatsache ist jedoch, daß geeignete Maßnahmen erforderlich sind, um arbeitsplatz- und wirt-
schaftsfeindliche Regelungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung zu beseitigen. Bürokratie
abzubauen und eine Effiizienzsteigerung im Behördenbereich zu gewährleisten.
Aus oben angeführten Gründen stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen.
Der Bundesminister für Finanzen wird zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Belebung des Wirt-
schaftsstandortes Österreich aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzubereiten. der folgende steu-
erliche Entlastungsmaßnahmen beinhaltet:
1.) Entlastung des Kostenfaktors Arbeit durch aufkommensneutrale Umgestaltung der Energie-
steuern. so daß die Lohnnebenkosten gesenkt und mittelfristig die Mehrwertsteuer um 2 % Punkte
vermindert und die Getränkesteuer schrittweise abgebaut werden können.
2.) Abbau der Besteuerung nicht entnommener Gewinne. um die Eigenkapitalsituation der öster-
reichischen Betriebe zu verbessern, international wettbewerbsfähiger zu werden und der Insolven-
zwelle entgegenzuwirken.
3.) Einführung eines Gründungssparens, welches vorsieht. das vom Jungunternehmer für die Be-
triebsgründung angesparte Kapital um eine Prämie aus öffentlichen Mitteln in Höhe von 15 % zu
erhöhen.
4.) Abschaffung der diskriminierenden Substanzbesteuerung für GmbHs, die durch das Struk-
turanpassungsgesetz 1996 mit einer eigenkapitalvernichtenden Mindestkörperschaftsteuer iHv öS
50.000, - p.a. nunmehr ruinös belastet sind.
5.) Steuerliche Berücksichtigung der Aufwendungen für Haushaltshilfen als außergewöhnliche
Belastung.
6.) Schrittweise Absenkung des Spitzensteuersatzes zur Eindämmung der sogenannten kalten Pro-
gression, -ur Zurückdrängung der Steuerflucht und zur Stärkung der Kaufkraft aufmaximal 38 %
unter gleichzeitiger maßgeblicher Kürzung von Subventionen und der Streichung diverser Steuer-
privilegien.
Informeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Finanzausschuß beantragt.