690/AE XX.GP

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Haidlmayr, Petrovic, Freundinnen und Freunde

betreffend Schutzimpfungen

Im Zuge der Änderung der Polio - Impfstrategie soll ein Kombinationsimpfstoff (gegen

Diplitene, Tetanus, Pertussis, Haemophilus influenza b und Polio) eingeführt werden,

wobei sämtliche 5 Komponenten in einer Spritze verabreicht werden.

Abgesehen von der nun fehlenden Wahlmöglichkeit für Eltern, welche Schutzimpfungen

ihre Kinder bekommen sollen, werden von Fachleuten durch den neuen Impfstoff häufigere

Nebenwirkungen befürchtet.

Eltern werden in Österreich viel zu wenig über mögliche lmpfnebenwirkungen aufgeklärt,

außerdem wird nur ein Bruchteil der Nebenwirkungen auch tatsächlich gemeldet.

Dies geht auch aus einer Studie des Instituts für Sozialmedizin der Universität Graz hervor,

in der festgestellt wurde, daß in einem bestimmten Zeitraum welliger Impfnebenwirkungen

gemeldet wurden als tatsächlich aufgetreten sind. (Quelle: Ärztewoche vom 14.1.1998)

Die Schaffung von unabhängigen Meldestellen für Impfnebenwirkungen erscheint für eine

realistische Erfassung dringend notwendig.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales wird aufgefordert, dafür Sorge zu

tragen, daß mit sofortiger Wirkung die Impfstoffe gegen Diphterie, Tetanus, Pertussis,

llaemophilus influenza b sowie Polio auch einzeln erhältlich sind und als Einzelimpfungen

verabreicht werden können.

Weiters soll eine verbesserte Aufklärung der Eltern über die möglichen Nebenwirkungen

von Schutzimpfungen gewährleistet sowie unabhängige Meldestellen für

Impfnebenwirkungen eingerichtet werden.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuß vorgeschlagen.