952/A XX.GP
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
betreffend Überprüfung von Bundesgebäuden auf Schadstoffbelastung
Obwohl es schon seit spätestens 1990 immer wieder Hinweise darauf gegeben hat, daß die
Innenluftbelastung mit Schadstoffen des Salzburger Mozarteums gesundheitsgefährdend sein
könnte, ist offenbar wenig geschehen. LH - Stv. Gerhard Buchleitner hat auf eine Anfrage
der Salzburger Bürgerliste erklärt, daß es bereits 1991 Gutachten und Studien gegeben
habe, die einen Zusammenhang zwischen dem Raumklima und Beschwerden hergestellt
haben.
Erst als im Juni dieses Jahres eine alarmierende Häufung von Todes - und Krankheitsfällen
von MitarbeiterInnen bzw. Studierenden der Salzburger Hochschule Mozarteum bekannt
wurde, wurden endlich Luftmessungen vorgenommen, die schließlich eine Belastung der
Räume mit polychloriertem Biphenylen (PCB) zutage gebracht haben, was zu einer
sofortigen Schließung des Gebäudes durch den zuständigen Bundesminister führte.
Angesichts der mehr als sorglosen Vorgangsweise der Behörden ist zu befürchten, daß auch
noch andere bundeseigene Gebäude gesundheitsschädigende Innenluftbelastungen
aufweisen, insbesondere Gebäude, die ausstattungsmäßig dem Salzburger Mozarteum
ähnlich sind. Aus diesem Grund hat etwa der Salzburger Landtag einstimmig beschlossen,
Salzburgs landeseigene Gebäude auf eine eventuelle gesundheitsschädigende Wirkung hin zu
überprüfen.
Notwendig ist daher eine sofortige lückenlose und systematische Untersuchung aller
bundeseigenen Gebäude im Hinblick auf potentielle Gesundheitsgefährdungen durch
Innenluftbelastungen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten systematisch erfaßt und
öffentlich dokumentiert werden (z.B. via Internet). In dieser Dokumentation sollte
jedenfalls das Datum der Untersuchungen, das Untersuchungsergebnis, das Ausmaß der
Gesundheitsgefährdung und der
Sanierungsbedarf festgehalten werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der BM für wirtschaftliche Angelegenheiten, wird
aufgefordert in ihrem Wirkungsbereich eine sofortige lückenlose und systematische
Untersuchung aller bundeseigenen Gebäude im Hinblick auf potentielle
Gesundheitsgefährdungen durch Innenluftbelastung vorzunehmen. Weiters wird die
Bundesregierung aufgefordert, die Ergebnisse dieser Untersuchungen systematisch zu
erfassen und öffentlich zu dokumentieren (z.B. via Internet) In dieser Dokumentation sollte
jedenfalls das Datum der Untersuchungen, das Untersuchungsergebnis, das Ausmaß der
Gesundheitsgefährdung und der Sanierungsbedarf festgehalten werden."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Bautenausschuß vorgeschlagen.