1004/AB
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1037/J-NR/1996 betreffend die Verbrauchererziehung an Österreichs Schulen, die die Abgeordneten Mag. Johann Maier und GenossInnen am 11. Juli 1996 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Wirtschafts- und Konsumentenerziehung ist in Österreich kein eigener Unterrichtsgegenstand. Das Anliegen der Wirtschafts- und Konsumentenerziehung wird jedoch in den Lehrplänen (und Schulbüchern) fast aller Unterrichtsgegenstände berücksichtigt. Wirtschafts- und Konsumentenerziehung ist somit ein fixer Bestandteil des Regelunterrichtes an den österreichischen Schulen. Schwerpunktfächer im Bereich des allgemeinbildenden Schulwesens sind die Unterrichtsgegenstände Geographie und Wirtschaftskunde sowie Bildnerische Erziehung und Werkerziehung.
Darüber hinaus ist Wirtschafts- und Konsumentenerziehung ein Unterrichtsprinzip, was die Durchführung von besonderen Unterrichtsvorhaben, wie z.B. Unterrichtsprojekten erleichtert.
Seitens des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten wurden zur Unterstützung des Unterrichts eine Schülerbroschüre "Konsumentenfibel für Jugendliche" sowie eine Unterrichtsmappe für Lehrer/innen "Mündige Konsumenten" erstellt, die den Schulen auf Anforderung laufend und unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
1. Welche Maßnahmen und Aktivitäten zur "Konsumentenerziehung" wurden durch Ihr Ressort 1994 angeordnet?
Antwort:
Folgende Maßnahmen wurden im Jahr 1994 gesetzt:
- Weiterführung der "Aktion Konsumentenerziehung" (Anforderungsmöglichkeit von Referenten beim Verein für Konsumenteninformation sowie bei den Sozialpartnern)
- Durchführung einer Fachtagung "Haushalt und Ernährung im Wandel" (Wien, 20./21. Oktober 1994)
- Information der Schulen über die Anforderungsmöglichkeit der Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie (BMUJF) "Der Traum vom Glück" (Kredit-Raten)
- Verteilung einer im Rahmen des Europawettbewerbs des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten "Mach mit bei Europa" erstellten Broschüre "Konsumentenschutz" an interessierte Berufsschulen
- Verteilung eines Informationssets der Österreichischen Nationalbank "Sicherheitsmerkmale der österreichischen Banknoten"
2. Wieviele Aktivitäten (insbesondere Vorträge) haben zur "Konsumentenerziehung" in den österreichischen Schulen 1994 stattgefunden? Dazu ersuchen wir um eine Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer.
Antwort:
Im Jahr 1994 wurden laut Rückmeldung des Vereins für Konsumenteninformation im Zeitraum Jänner bis Juli 1994 84 Referate zur Konsumentenerziehung an Schulen gehalten, davon 48 im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie 36 in Oberösterreich.
Über die von den Sozialpartnern an den Schulen gehaltenen Referate liegen keine Rückmeldungen vor.
3. Welche Maßnahmen und Aktivitäten zur "Konsumentenerziehung" wurden durch Ihr Ressort 1995 angeordnet?
Antwort:
1995 wurde die "Aktion Konsumentenerziehung" weitergeführt. Darüber hinaus wurde den Schulen von der Österreichischen Nationalbank ein Informationsset "Sicherheitsmerkmale der österreichischen Banknoten" zur Verfügung gestellt.
4. Wieviele Aktivitäten (insbesondere Vorträge) haben zur "Konsumentenerziehung" in den österreichischen Schulen 1995 stattgefunden? Dazu ersuchen wir um eine Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer?
Antwort:
Die Zahl der im Rahmen der "Aktion Konsumentenerziehung" an den Schulen gehaltenen Referate wurde im Hinblick auf die Schulautonomie (Kostenübernahme durch Schulen) nicht erhoben.
5. Welche Maßnahmen und Aktivitäten zur "Konsumentenerziehung" haben Sie bzw. werden Sie 1996 noch anordnen?
Antwort:
Im Jahr 1996 wurden folgende Maßnahmen und Aktivitäten angeordnet:
- Fortführung der "Aktion Konsumentenerziehung"
- Information über die Anforderungsmöglichkeit von einschlägigen Broschüren des
Bundesministeriums für Gesundheit und Konsumentenschutz (BMGK)
- Teilnahme am EU-Wettbewerb "Junge Verbraucher in Europa
- Fertigstellung einer Lehrer/innen/broschüre "Zum Konsumverhalten Jugendlicher", die
zugleich als Grundlage für die Erstellung eines interaktiven Mediums dienen soll.
- Vorbereitung der Teilnahme am EU-Wettbewerb 1997
6. Werden Sie auch dafür eintreten, daß in Zusammenarbeit mit den anderen Ressorts die Aktivitäten zur "Konsumentenerziehung" verstärkt werden. Wenn ja, durch welche Maßnahmen?
Antwort:
Ich werde auch weiter dafür eintreten, daß in Zusammenarbeit mit den anderen Ressorts die Aktivitäten zur "Konsumentenerziehung" verstärkt werden, um den Entschließungen des Rates der Europäischen Union über die Verbrauchererziehung zu entsprechen. Dies wird unter anderem bei der Erstellung des unter Punkt 5 angesprochenen interaktiven Mediums geschehen, das in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Konsumentenschutz produziert werden soll. Weiters werden die Schulen auch weiterhin auf die Anforderungsmöglichkeiten von ReferentInnen und einschlägigen Informationsbroschüren bei den zuständigen Ressorts und bei den Sozialpartnern hingewiesen werden.