117/AB

Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Partik-Pable und Kollegen haben am 1. Feber 1996

unter der Nr. 109/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend ''Aufenthalt

Illegaler in Östereich'' gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:

'' 1. Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um die Flut der Illegalen einzud ätnmen?

2. Werden die Grenzkontrollstellen technisch und personell so weit ausgebaut, daß sie den

Schengener Rahmenbedingungen entsprechen?

3. Wenn ja, wann und in welcher Art?

4. Wenn ja, wie hoch werden die Kosten für diese Maßnahmen sein?

5. Werden die erforderlichen Geräte und die spezielle Ausbildung der Beamten zum Erkennen

von Dokumentenfälschungen angeschafft bzw. durchgeführt?

6. Wenn ja, wann?

7. Wenn ja, wie hoch werden die Kosten für die Umsetzungen dieser Geräte und

Einschulungen sein?''

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1 :

Mi.t dem Aufbau des Grenzdienstes an der EU-Ostgrenze im Rahmen der Bundesgendarmerie

und mit Wirksamwerden des Schengener Regelwerkes in der zweiten Hälfte des Jahres 1997

wird aufgrund der verstärkten Überwachungsmaßnahmen der erforderliche Kontrollstandard

ereicht werden. Die seit dem Beginn des Aufbaues des Grenzdienstes der Bundesgendarmerie

vorliegenden Zahlen zeigen, daß es in jenen Grenzbereichen, in denen die Grenzgend armerie

tätig ist, zu deutlichen Effizienzsteigerungen kommt.

Was nun die Zurückweisung von Personen an der österreichisch-deutschen Grenze und die

Rückübernahme von Fremden, die aus Deutschland Richtung Östereich abgeschoben werden,

betrifft, so richten sich diese nach den Regelungen des deutsch-östereichischen

Schubabkommens. Von deutscher Seite gibt es Bestrebungen, dieses Schubabkommen so

abzuändern, daß Östereich einen größeren Kreis von Personen zurücknehmen muß. In den

bisherigen Verhandlungen hat Östereich einer solchen Änderung nicht zugest immt, sondern

Argumente vorgebracht, die weiterhin zu einer gleichmäßigen Belastung beider Staaten führen.

Gleichzeitig wurden Gespräche mit den südlichen und östlichen Nachbarstaaten Östereichs

aufgenommen, um eine erleichterte Rückübernahme illegal in Östereich aufhältiger Fremder

durch diese Staaten zu ereichen. Konkret werden zur Frage der Rückkehr in Deutschland

aufhältiger bosnischer Staatsangehöriger multilaterale Gespräche mit dem Ziel geführt, eine

illegale Rückwanderung solcher Personen aus Deutschland nach Östereich von vornherein zu

unterbmden.

Zu den Fragen 2 und 3 :

Es wird angestrebt Ende 1997/Anfang 1998 die Schengener Rahmenbedingungen zu erfüllen.

Insges amt werden 34 Grenzüberwachungsposten für die Überwachung der Grünen und Blauen

Grenze erichtet, die mit den entsprechenden technischen Geräten (Hohlraumsonden, CO2-

Meßgeräten, Doku-Boxen usw.) ausgestattet werden. Darüber hinaus werden die bestehenden

Grenzkontrollstellen personell und technisch entsprechend dotiert.

Zu Frage 4:

Im Endausbau ca. 1,3 Mrd. Schilling.

Zu den Fragen 5 und 6:

Die Beschaffungen erfolgen gleichzeitig mit dem Aufbau. Für die GrenzdienststelIen, die

bereits die Tätigkeiten aufgenommen haben, sind soIche Geräte angeschafft worden. Mit den

entsprechenden Ausbildungen (Trainerschulungen) wurde ebenfalls schon begonnen.

Zu Frage 7:

Im wesentlichen entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Ausbildung, da die bestehende

Schulungsstruktur der Bundesgendarmerie in Anspruch genommen wird. Die Gerätekosten -

sie smd im Betrag von 1,3 Mrd. Schilling enthalten - fallen je nach Ausbaustufe an. Der

Endausbau sollte spätestens Anfang 1998 erreicht werden.


HTML-Dokument erstellt 27.08.1996 um 11:35:31.