1202/AB
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr .
1225/J betreffend Brüsseler ''Förderfalle'' , welche die Abgeordne-
ten DI Prinzhorn, Haigermoser und Kollegen am 20 .9.1996 an mich
richteten und aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie
beigelegt ist , möchte ich einleitend festhalten :
Bei dem gegenständlichen Pressegespräch war es mein Anliegen, die
künftige Förderpolitik Österreichs im Rahmen der EU an Hand der
Erfahrungen Österreichs als Nettozahler im Zusammenhang mit EU
kofinanzierten Förderungen darzulegen. Dies gilt insbesondere für
die Vorbereitung der nächsten Programmperiode der EU-Förderungen :
Die Reform der EU-Strukturfonds wird nämlich vor allem im Zeichen
der Osterweiterung sowie der Konsolidierung der nationalen
Budgets zu stehen haben. Denn vielen Bürgern wie Unternehmern,
die eine EU-Förderung verlangen, ist nicht transparent , daß dann,
wenn EU-Fördermittel aus Brüssel fließen, auch entsprechende
nationale Budgetmittel eingesetzt werden müssen.
Selbstverständlich stehe ich zu der Vereinbarung anläßlich des
EU-Beitritts und werde dafür eintreten, daß kein Schilling an
EU-Fördermitteln in der laufenden Periode bis 1999 in Brüssel
bleibt.
Antwort zu den Punkten 1 bis 4 der Anfrage:
Ein volkswirtschaftlicher Schaden könnte, wenn überhaupt, erst
dann entstehen, wenn die gesamten EU-Fördermittel für die
laufende Periode bis 1999 nicht ausgeschöpft werden können. Dies
ist jedoch aufgrund des derzeitigen Umsetzungsstandes für Förder-
programme nicht zu erwarten. Als Beitrittskandidat war es Öster-
reich unmöglich, das Finanzierungs- und Förderungssystem der EU
umzustoßen. Vielmehr ging es bei den Verhandlungen darum, aus den
gegebenen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen das Maximum
herauszuholen. Das ist Österreich auch in einem hohen Ausmaß
gelungen.
Antwort zu den Punkten 5 und 6 der Anfrage:
Im Zuge des neuen Budgetprogramms der EU für die Jahre 2000-2004
werden Änderungen im Finanzierungs- und Förderungssystem möglich
sein.
Dabei hat Österreich nunmehr als Mitgliedstaat die Möglichkeit,
bei der Strukturfondsreform für den Zeitraum nach 1999 die Neuge-
staltung der EU-Förderungen aktiv mitzugestalten und eine für
Österreich und die gemeinsamen Entwicklungsziele der EU optimale
Position zu vertreten.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage: