1266/AB

 

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1232/J-NR/ 1996, betreffend fehlende

450 MiIIionen an den Universitäten, die die Abgeordneten Dr. KRÜGER. und KoIIegen am 20

September 1996 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten.

 

 

1. lst es richtig, daß im Budget der österreichischen H ochschulen die Summe von

450 M illionen Schilliug fehlen ?

Wenn ja, hat man in lhrem Ministerium diesen Budgetposten übersehen oder wurde

bewußt darüber hinweggesehen, um die Budgetverhandlungen nicht zu gefährden ?

 

Antwort :

Die Behauptung, daß im Hochschulbudget 450 MiIlionen Schilling fehIten, ist unrichtig. Eine

Budgetüberschreitung wird nicht erfolgen, den Ausgabenerfordernissen entsprechende

Umschichtungen werden jedoch vorgenommen.

 

 

2. Können die Universitäten in den nächsten Jahren vakante Dienstposten, die durch

Pension oder Fluktuation frei geworden sind. augesichts der Einsparungen laut

Sparpaket/Belastungspaket überhaupt nachbesetzen ?

Antwort :

 

Die Fragestellung ist problematisch, weil sie die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der

Wiederbesetzung freiwerdender PlanstelIen ohne Veränderung ihrer Einstufung bzw. Zeck-

bestimmung unterstellt. Universitäten und HochschuIen unterIiegen einer laufenden Weiter-

entwicklung sowohl im Lehr- als auch im Forschungsbetrieb Die Rahmenbedingungen für den

Lehr- und Forschungsbetrieb sind daher nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Budgets,

sondern auch unter Berücksichtigung IokaIer und internationaIer Entwicklungen laufend zu

verändern und anzupassen. Dies gilt insbesondere auch für den Personalbereich. Eine ständige

totale und nahtlose Wiederbesetzung aller im StelIenpIan verfügbaren PlanstelIen war und ist

weder üblich noch zweckmäßig

.Sowohl die notwendige Nachbesetzung frei werdender Planstellen aIs auch die notwendigen

Erstbesetzungen neuer PIansteIlen sind im Rahmen der beschlossenen Budgets 1996 und 1997

gesichert. Mit allen Universitäten und HochschuIen künstlerischer Richtung wurden entspre-

chende Vereinbarungen getroffen

 

3. Durch die Einsparung bei Verwaltungspersoual und Lehrkörpern haben sich bei

vielen Studenten Schwierigkeiten und Verzögerungen beim Studienverlauf ergeben.

Wie wird den Studenten angesichts der mangelnden Geldmittel zugesichert, daß sie

durch den überlasteten Verwaltungsapparat nicht an ihrem Studium gehindert wer-

den ?

 

Antwort :

Diese Verzögerungen werden zwar behauptet, aber nicht nachgewiesen. Die Gefahr wirkli-

eher Verzögerungen wurde Iediglich in EinzelfäIlen dort provoziert, wo Universitäts- bzw.

Hochschullehrer den Beginn des Lehrbetriebes im Sommersemester 1996 durch Protestaktio-

nen absichtlich hinausgezögert und gedroht haben, die ausgefallenen Lehrveranstaltungen und

Prüfungen nicht bis zum Beginn der Sommerferien 1996 nachzuholen

Alle für den Studienfortgang der Studierenden erforderlichen Verwaltungsvorgänge sind

gesichert, dies auch wegen des besonderen Engagements der allgemeinen Bediensteten.

4. lst es richtig, daß Sie, Herr Bundesminister, bei der Diskussion an der Universität

für Bodenkultur dem Auditorium 200 Millionen Schilling für Neuaufnahmen an den

Universitäten (vakante Stellen) versprocheu haben ?

 

Antwort :

Ja

 

5. Gastprofessn ren gelten seit langem als Bereicherung für das universitäre Hochschul-

leben. Werden sich die Uuiversitäten zukünftig qualifizierte Gastprofessoren über-

haupt noch leisten können ?

Wenn nein , wie wollen Sie den Qualitätsverlust für die österreichischen Hochschulen

kompensieren ?

 

Antwort :

Ich bin ebenfaIls der Meinung, daß Gastprofessuren zur Bereicherung des Studienangebots

einen wesentlichen Beitrag leisten. Die für das Studienjahr 1996/97 vorgesehene Kürzung der

Honorierung von Gastprofessoren um 10 % bedeutet aber keineswegs eine Gefährdung dieses

wichtigen Studienangebots. erfordert jedoch einen behutsameren Umfang mit den verfügbaren

Mitteln

 

 

 

6. Werden die Universitäten ihrem traurigen Schicksal überlassen oder wird das Bud-

getloch bei den Hochschulen behoben werden ?

Wenn ja, in welchem Maße und mit welchen Mitteln ?

 

Antwort :

 

Von einem "traurigen Schicksal" der Universitäten kann überhaupt nicht gesprochen werden.

Engpässe solIen jedoch nicht geleugnet und Rationalisierungszwänge nicht übersehen werden.

Ich darf in Erinnerung rufen, daß der Gesetzgeber für 1996 ein um 1,3 MiIIiarden SchilIing

höheres HochschuIbudget aIs 1995 beschlossen hat. Dramatisierungen heIfen überhaupt nicht.

Ich bin sicher, daß mit den Universitäten und Hochschulen gemeinsam die Probleme gelöst

 

 

werden. Die erfoIgreiche Zusammenarbeit der Universitäten und HochschuIen künstlerischer

 

Richtung mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst bei der Lösung

 

budgetärer Fragen im letzten halben Jahr begründet meine positive Erwartung

 

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