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Ihre Fragen darf ich wie folgt beantworten:

 

 

Zu den Fragen 1. 2 und 3:

"In welcnem konkreten Planungs- und Umsetzungsstadium befindet sich derzeit der Ausbau der

Pyhrnbahn? Welche konkreten weiteren Ausbauschritte mit welchem Zeithorizont und welchem Fi-

nanzvolumen sind jeweils geplant?

 

Welche konkreten Verbesserungen für den Personenverkehr sind auf Grund dieses Ausbaukonzeptes

zu erwarten?

 

Welche konkreten Ausbauvarianten liegen bzw. lagen im Verkehrsministerium bzw. bei der ÖBB vor?

Welche sind die konkreten Unterscheidungspunkte dieser Ausbauvarianten, welches sind die unter-

schiedlichen Finanzierungsvolumina und Umsetzungszeiträume und auf Grund welcher Kriterien

wurde die nun vorliegende Ausbauvariante ausgewählt?"

 

 

 

Die Pyhrnstrecke ( Linz -Selzthal) ist topographisch zu 50 % als Gebirgsbahn zu bezeichnen und eine

 

Fahrzeirverkürzung auf die angesprochenen 46 Minuten (Entwurfsgeschwindigkeit 160 km/h) ist nur

 

mit einer kompletten Neutrassierung der gesamten Bahnstrecke erzielbar.

 

 

Die Projektziele der ÖBB für den Ausbau der Pyhrnbahn umfassen primär jene Maßnahmen, die eine

 

Steigerung der Kapazität im Reise- und Güterverkehr bewirken und eine Kantenzeit zwischen Linz und

 

Selzthal von 90 Minuten erreichen.

 

 

Im Abschnitt Kremsmünster - Kirchdorf a.d. Krems wurden bisher im Zuge des Pyhrnausbaues Li-

 

nienverbesserungen ausgeführt und die zweigleisige Betriebsausweiche Krift errichtet.

 

 

In diesem Abschnitt sind weitere vier Bauvorhaben für einen selektiven zweigleisigen Ausbau projek-

Im Mittelfristplan für Investitionen Infrastruktur wurden von den ÖBB dafür insgesamt 840 Mio S

budgetiert.

 

Zur Erhöhung der Sicherheit und des Komforts für die Bahnkunden werden alle umzubauenden Bahn-

höfe und HaltesteIlen mit erhöhten Bahnsteigen und schienenfreien Zugängen ausgestattet.

 

Aufgrund der topographischen und bahnbetrieblichen Gegebenheiten schlagen die ÖBB den Ausbau

der Pyhrnbahn im Bestand oder nahe des Bestandes vor. Untersuchungen mehrerer Varianten wurden

daher bisher nicht angesteIlt.

 

Zu Frage 4:

"Welche konkreten Mittel sind seitens der EU für diesen Ausbau zu erwarten?"

 

Von den genannten österreichischen Projekten ist nur die Brennerachse Münehen-Verona in der Liste

der I 4 vorrangigen Verkehrsinfrastrukturvorhaben der Christophersen-Gruppe, die vom Europäischen

Rat in Essen bestätigt wurde und im Weißbuch "Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung,

Herausforderung der Gegenwart und Wege ins 21 . Jahrhundert" genannt werden. Die Brennerachse ist

eine von 14 Schlüsselverbindungen, von denen 9 - unter ihnen die Brennerachse - als prioritär bezeich-

net wurden. Es wird daher seitens der EU insbesondere die PIanung des Projektes "Brennerachse" mit

nahezu 100 % und in weiterer FoIge (heuer fast 10 % der Baukosten des Semmering-Sondierstollens)

auch das Projekt "Pontebbanaachse" finanziell unterstützt.

 

Das Verkehrsressort ist bemüht, auch für die übrigen Projekte des Protokolls 9 des Beitrittsvertrages

eine Co-Finanzierung durch die Europäisehe Union zu erreichen, jedoch ist angesichts der Entschei-

dung, die Mittel für TEN-Projekte nicht aufzustocken, die Aussicht diese Vorhaben mit EU-Mitteln zu

finanzieren für die nächsten Jahre eher gering, da Österreichs TEN-Projekte allein ca. 60 % der ge-

samten EU-Mittel für diesen Zweck benötigen würde.

 

Zu den Fragen 5 und 6:

"Wie beurteilt der Verkehrsminister die in der Anfragebegründung vorgeschlagenen Grundlinien eines

geänderten Ausbaukonzeptes mit einer wesentlichen Forcierung und Verbesserung des Personen-

verkehrs?

 

Scheint für den Verkehrsminister ein Umdenken in dieser Angelegenheit noch möglich?"

 

Wie bereits zu den Fragepunkten 1 bis 3 ausgeführt, würden die im Motiventeil der Anfrage geforder-

ten Fahrplanmaßnahmen (Fahrplan-Kantenzeit Linz - SeIzthal 60 Minuten) tiefgreifende Ausbaumaß-

nahmen erfordern, die - im Sinne einer sparsamen Verwendung öffentIicher Gelder - angesichts des

erwarteten Personenverkehrs derzeit nicht vertretbar erscheinen. Das Ausbaukonzept der ÖBB sieht

daher insbe.sondere betriebswirtschaftlich vertretbare Maßnahmen (Kapazitäts.steigerungen, und eine

Fahrplan-Kantenzeit von 90 Minuten zwischen Linz und Selzthal) vor.