1516/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1610/J-NR/1996, betreffend Lehrlingsausbildung

an Universitäten, die die Abgeordneten TEGISCHER und Genossen am 11 . Dezember 1996 an

mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

Die Behauptung, die Lehrlingsausbildung sei eingestellt worden, ist unrichtig. Das Bundes-

ministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst ist nach wie vor das Ressort, in dem im

Bereich der Bundesverwaltung (also abgesehen von ausgegliederten Bereichen wie Bahn, Post

etc.) die weitaus größte Zahl von Lehrlingen ausgebildet wird, wie auch die nachfolgende Auf-

stellung der Lehrlingsplanstellen zeigt.

Freilich konnten die generellen Reduktionen auf dem Stellenplansektor auch an den Lehrlings-

planstellen nicht völlig spurlos vorübergehen.

 

 

Auszug aus dem STPl 1995/1996/1997 der Lehrplanstellen:

 

                                               1995                       1996                       1997

BUND                                   569                         521                         445

BMWVK                              336                         255                         196

UNIV                                     295                          219                         169

TUW                                       38                           29                           29

Inst. F. örtl. Raumplanung         2                             1                             1

 


 

1. Welchen Stellenwert nimmt für Sie der Ausbau der Lehrlingsausbildung ein?

Antwort:

Neben vielen anderen bedeutenden Aufgaben in meinem Ressort nimmt die Ausbildung der

Lehrlinge für mich und meine Mitarbeiter selbstverständlich einen sehr wichtigen Platz ein.

2. Ziel der Bundesregierung ist der Ausbau der Lehrberufe und die verbesserte Aus-

bildung der Lehrlinge. Warum wurde die hochqualifizierte Lehrlingsausbildung an

den Universtitäten eingestellt?

Antwort:

Die Lehrlingsausbildung an den Universitäten wurde - wie ich bereits einleitend angemerkt

habe - nie eingestellt. Es mußten vom Gesamtressort aber in den Jahren 1996 und 1997 auf

Beschluß der Bundesregierung fast 1.000 Planstellen als Einsparungspotential eingebracht wer-

den. Die Planstellen für Lehrlinge waren nur ein relativ kleiner Teil davon. Alle anderen Ein-

sparungen haben Planstellen für alle anderen Verwendungsgruppen und Altersstufen im

Ressort getroffen.

3. Haben Ihrer Meinung nach die öffentlichen Stellen eine besondere Verantwortung

hinsichtlich der Ausbildung von Jugendlichen?

Antwort-

Selbstverständlich hat nicht nur die Wirtschaft, sondern haben die öffentlichen Stellen eine

besondere Verantwortung hinsichtlich der Ausbildung von Jugendlichen. Ich glaube auch,

dieser Verantwortung durch die Schaffung einer großen Anzahl von Arbeitsplätzen in den

letzten Jahren, die ausschließlich Jugendlichen vorbehalten sind, gerecht geworden zu sein.

Das Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und- Kunst ist, wie schon eingangs er-

wähnt, nach wie vor das Ressort mit der weitaus größten Zahl von Lehrlingsplanstellen (196

von 545) in der Bundesverwaltung.

4. Ist die Kürzung der Lehrlingsstellen an den Universitäten unbedingt erforderlich?

Wennja, aus welchen Gründen?

Antwort:

Das Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst hat sich, wie jedes andere Res-

sort auch, dem Beschluß der Bundesregierung zu Einsparungsmaßnahmen im Hinblick auf

die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen zu beugen. Die Alternative wäre gewe-

sen, bei den Universitäten zu den bereits ca. 900 eingesparten regulären Stellen weitere 142

Planstellen einzusparen. Lehrlinge können auch zu Lasten regulärer Planstellen aufgenommen

werden. Diese Entscheidung fällt jedoch in die Autonomie der Universitäten.

5. Sehen Sie eine Möglichkeit den bisher so gut funktionierenden Lehrlingsbetrieb an

den Universitäten wieder einzuführen?

Wennja, welche Möglichkeiten gibt es?

Antwort:

Nachdem die Lehrlingsausbildung nie eingestellt wurde, kann ich nur auf die bisherige Beant

wortung der Fragen hinweisen.