1518/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1590/J-NR/1996, betreffend Regiekartenvergabe
der Bundestheater, die die Abgeordneten Dr. Partik-Pablé und Kollegen am
29. November 1996 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Generell ist daraufhinzuweisen, daß die Einnahmen aus den Regiekarten für die Bundestheater
auch von der absoluten Höhe bedeutend sind und daher die Regiekarten keinesfalls als Freikar-
ten bezeichnet werden können. Die Einzelpreise der Regiekarten wurden auch ab der Saison
1994/95 erhöht und betragen nunmehr immer den Preis der geringsten Sitzplatzkategorie, Die-
ses bedeutet, daß die Preise zwischen ÖS 50.,-- und ÖS 120,-- pro Karte liegen,
1. Zu welchem Preis wurden 1995 und in der ersten Spielhälfte 1996 Presse-, Regie- und
Dienstkarten verkauft?
Antwort:
Anzahl und Preise der Presse-, Regie- Dienstkarten für die Saison 1995/96 sind in der
angeschlossenen Aufstellung ausgewiesen
(Beilage).
Dienst- und Pressekarten werden unentgeltlich ausgefolgt. Presseregiekarten werden in der
Statistik zu den Pressekarten gezählt, werden jedoch nicht kostenlos abgegeben.
2. Wie und von wem wird beurteilt, wer zu dem Personenkreis derjenigen zählt, ,'deren
Desuch im künstlerischen oder wirtschaftlichen Interesse der Bundestheater liegt" ?
Antwort:
Die Beurteilung des künstlerischen oder wirtschaftlichen Interesses obliegt den Direktoren der
Häuser, dem Generalsekretär des Österreichischen Bundestheaterverbandes und dem Leiter
der Hauptabteilung für kaufmännische Angelegenheiten. Die Vergabe von Pressekarten er-
folgt durch die Presseabteilungen der Häuser.
3. Was ist insbesondere unter " wirtschaftlichem Interesse " zu verstehen?
Antwort:
Der Begriff "wirtschaftliches Interesse, drückt aus, daß im Zusammenhang mit der Vergabe
von Karten ein unmittelbarer oder mittelbarer ökonomischer Nutzen für den Österreichischen
Bundestheaterverband erwartet werden darf. Ein wirtschaftliches Interesse besteht etwa an
einer ausführlichen Berichterstattung in den Medien. Auch der Meinungsaustausch mit Künst-
lern und Kulturmanagern kann ein wirtschaftliches Interesse begründen.
Wenn nach langjähriger Erfahrung der Verkaufslage einen Tag vor der Vorstellung nicht mehr
zu erwarten ist, daß die Karten regulär verkauft werden können, werden innerhalb der Abtei-
lungen der Österreichischen Bundestheater einzelne Regiekarten an die Mitarbeiter (die Zu-
teilung erfolgt nach Abteilungen) ausgegeben. Dies dient nicht nur der Motivation der Mit-
arbeiter und Mitarbeiterinnen im Sinne der Steigerung der Leistungsbereitschaft sondern ver-
hindert auch, daß in der Vorstellung zahlreiche leere Stühle sind bzw. verschafft es den Bun-
destheatern beträchtliche Einnahmen Jährlich rund 3,5 Mio S.).
4. Wer genau erhielt in der Spielsaison 1995 und in der ersten Hälfte der Saison 1996,
genau aufgeschlüsselt nach
Privatpersonen, Unternehmen, Ministerien, Behörden
und anderen, all diese wiederum jeweils aufgeschlüsselt nach Einzelpersonen, genaue
Stückzahl der jeweils an die einzelnen Personen vergebenen Karten und genau auf-
geschlüsselt nach den jeweiligen Stücken, Regiekarten?
Antwort:
Wie bereits zu Frage 3 ausgeführt, erfolgt die Zuteilung des Großteils der Regiekarten auf ein-
zelne Abteilungen innerhalb der Bundestheater. Es wird darüber keine genaue Evidenz ge-
führt, welche Bedienstete genau die Vorstellung besuchen. Es darf nochmals betont werden,
daß die Ausgabe von Regiekarten aber nur dann erfolgt, wenn eine Vorstellung nicht zur Gän-
ze ausverkaufbar ist.
Unternehmen, Ministerien und Behörden haben keinen Anspruch auf Regiekarten. Nur in ein-
zelnen Fällen werden an andere Personen unter strenger Beachtung der Richtlinien des Bun-
desministeriums Regiekarten vergeben. Wie ausgeführt, erfolgt die namentliche Erfassung der
Regiekarten nur in Einzelfällen. Eine Weitergabe dieser personenbezogener Daten kann aus
datenschutzrechtlichen Gründen nicht erfolgen.
5. Worin genau bestand bei jeder einzelnen der in Beantwortung zu Frage 4. angeführ-
ten Personen das künstlerische oder wirtschaftliche Interesse der Bundestheater an
deren Besuch, genau aufgeschlüsselt nach den einzelnen Personen und Personen-
gruppen?
Antwort:
Wie bereits ausgeführt, sind der Großteil der Regiekartenbezieher Mitarbeiter der Bundes-
theater, die Karten bei Vorstellungen erhalten, die sonst nicht ausverkauft wären. Bei einer
geringeren Zahl von Einzelfällen können aus datenschutzrechtlichen Gründen keine genauen
Angaben gemacht werden. Das konkrete wirtschaftliche Interesse wird im Einzelfall genau
geprüft, detaillierte Aufzeichnungen darüber werden aber nicht angelegt und sind daher auch
nicht verfügbar.
BEILAGE (Tabelle) NICHT GESCANNT !!!