1531/AB XX.GP
Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie bei-
geschlossene - schriftliche Anfrage der Abgeordneten
Pollet-Kammerlander, Freundinnen und Freunde vom 27.11.1996 , Nr.
1503/J, betreffend Frauenforschungsprojekte, beehre ich mich
folgendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1 und 2:
In den Jahren 1994 und 1995 wurden vom Bundesministerium für Land-
und Forstwirtschaft jeweils fünf derartige Projekte unterstützt.
Die nachstehend genannten Forschungsarbeiten haben eine überwiegen-
de Bedeutung für Frauen in der Landwirtschaft bzw. im ländlichen
Raum. Konkret handelt es sich um folgende
Projekte:
- "Erarbeitung und Evaluierung von Modellen zur Verbesserung der
Chancen der österreichischen Landwirtschaft durch Erwerbskombi-
nation" (Laufzeit : 1992 - 1996) ;
- " Bäuerinnen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne ;
Einstellung zur Berufstätigkeit zur Ehe und Familie im ländli-
chen Bereich" (Laufzeit: 1994 - 1996) ;
- "Bauer und Bäuerin als Unternehmer. Österreichweite Potential-
studie zur Erhebung unternehmerrelevanter Persönlichkeitseigen-
schaften von Bäuerinnen und Bauern" (Laufzeit: 1994 - 1995) ,
- "Erhebung maßgeblicher Kriterien für autonome Gruppen mit ko-
operativer selbstqualifikation" (Laufzeit: 1994 - 1995) ;
- "Regionalpolitische Perspektiven für Frauen in ländlichen Regio-
nen - Analyse der Problemlage und Bewertung von Entwicklungs-
chancen" (1994 - 1996) .
Zu den Fragen 3 und 4:
Der Prozentanteil dieser fünf Projekte beträgt in Relation zu allen
vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstützten
Projekten für die Jahre 1994 und 1995 O, 8 % . Diese fünf Projekte
wurden aus nationalen Mitteln finanziert . Es erfolgte kein Beitrag
durch die EU.
Zu Frage 5:
Die durchschnittliche allgemeine Projektförderung im Bereich des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft betrug im Jahr
1994 ÖS 773.000,-- und im Jahr 1995 ÖS 795.000,--. Die durch-
schnittliche Projektförderung für "Frauenprojekte" im Bereich des
Bundesministeriums für Land- und
Forstwirtschaft betrug im Jahr
1994 ÖS 234.000,-- und im Jahr 1995 ÖS 252.000,--. Zu diesen Gegen-
überstellungen darf bemerkt werden, daß insbesonders der For-
schungsaufwand für naturwissenschaftliche Projekte aufgrund hoher
Betriebs- bzw. Laboraufwendungen (z.a. in den Bereichen der Tier-
zucht und Pflanzenzucht) im Vergleich zu Forschungsdisziplinen im
soziologischen Bereich als beträchtlich angesehen werden muß.
Zu Frage 6:
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft hat 1994 für
die unter Frage 1 und 2 angeführten Projekte 1,218 Mio Schilling
ausgegeben, d. s . O, 26 % der land-, forst- und wasserwirtschaftli-
chen Forschungsausgaben, für alle anderen Projekte 485,738 Mio
Schilling, d.s. 99,74 % der land- , forst- und wasserwirtschaftli-
chen Forschungsausgaben. Im Jahr 1995 wurden für die obangeführten
Projekte 1,213 Mio Schilling ausgegeben, d.s. ebenfalls O,26 % der
land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Forschungsausgaben, für
alle anderen Projekte 477 , 221 Mio Schilling, d. s . ebenfalls 99,74 %
der land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Forschungsausgaben.
Ausdrücklich ist festzustellen, daß auch in zahlreichen anderen
Forschungsprojekten des Ressorts auf die Belange der Frauen bezug
genommen wurde bzw. wird. Die " frauenspezifischen Aufwendungen" in
Relation zu den Gesamtausgaben dieser Projekte sind jedoch nicht
bzw. nur mit einem unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand dar-
stellbar .