1587/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1607/J-NR/1996, betreffend soziale Herkunft
der ErstinskibentInnen, die die Abgeordneten DDr. NlEDERWlESER und Genossen am
11. Dezember 1996 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
1. Wie hat sich die Zahl der Erstinskribierenden in den Wintersemestern der letzten
drei Jahre insgesamt und an den einzelnen Universitäten entwickelt?
4. Wie hat sich die Zahl der ausländischen Erstinskribierenden in den genannten Zeit-
räumen entwickelt?
Antwort:
Aus Tabelle 1 (Beilage 1) ist die Zahl der Erstinskribierten getrennt nach Universitäten und
nach Inländern/Ausländern für die letzten Jahre ersichtlich. Bei den Inländern ist im Vergleich
zum Vorjahr ein starker Rückgang zu beobachten, dessen Ausmaß die Bandbreite der während
der letzten Jahre aufgetretenen, zufälligen Schwankungen übersteigt, auch wenn man berück-
sichtigt, daß von 1994/95 auf 1995/96 die österreichischen Erstinskribenten auf die absolut
höchste jemals erreichte Zahl angestiegen waren. Die Zahl der ausländischen Erstinskribieren-
den ist in den letzten Jahren kontinuierlich
gestiegen.
2. Wie hat sich die Zahl der Erstinskribierten in die Fachhochschulstudiengänge in den
letzten Jahren entwickelt?
Antwort:
Die ersten Fachhochschul-Studiengänge 1994/95 konnten 693 (darunter 19 Ausländer)
Erstinskribenten verbuchen, im darauffolgenden Jahr wurden 1.199 (darunter 46 Aus)änder)
Studenten erstmals aufgenommen. 1996/97 hat das Bundesministerium für Wissenschaft,
Verkehr und Kunst 1.980 Studienplätze für Studienanfänger finanziell gefördert.
3. Verfügt Ihr Ministerium über Informationen, wie sich die Zahl der Studienanfänger
an den sonstigen ', postsekundären Bildungseinrichtungen " entwickelt hat und wenn
ja, wie lauten diese?
Antwort: -
Aus Tabelle 2 (Beilage 2) ist die Zahl der inländischen Erstinskribierten bzw. Studienanfänger
nach Institutionen des postsekundären Bildungsbereichs in den drei zuletzt verfügbaren Jahren
ersichtlich. Für die Daten, die nicht in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für
Wissenschaft, Verkehr und Kunst fallen, sind die entsprechenden Zahlen für das Winterseme-
ster 1996/97 erfahrungsgemäß im Frühsommer 1997 zu erwartert.
5. Verfügt das Bundesministerium über Untersuchungen über die soziale Zusammen-
setzung der Erstinskribierenden?
6. Wenn ja, sind in diesem Bereich in den letzten drei Jahren Veränderungen festzustel-
len?
7. Wenn nein, werden Sie, um das im Motiventeil der Anfrage genannte Ziel (keine
sozialen Barrieren für den Hochschulzugang) zu unterstützen, solche Untersuchun-
gen in Auftrag geben?
Antwort:
Im Rahmen der Erstinskription/-immatrikulation muß jeder zukünftige Universitätsstudent
unter anderem ein Formular ausfüllen, das Fragen nach dem Beruf und der Schulbildung der
Eltern beinhaltet. Da es sich hierbei naturgemäß um persönliche Daten handelt, werden diese
nicht im Rahmen der Immatrikulation/Inskription seitens der Universitäten bzw. des Bundes-
ministeriums für Wissenschaft, Verkehr und Kunst , sondern vom Österreichischen Statisti-
schen Zentralamt weiterverarbeitet. Diesbezügliche Zahlen liegen erfahrungsgemäß erst jeweils
im auf das Wintersemester folgenden Frühsommer vor, für 1996/97 sind entsprechende Ergeb-
nisse also im Juni 1997 zu erwarten. Die Verteilung der inländischen Erstinskribierten nach
sozialer Stellung des Vaters für die Wintersemester 1992/93 bis 1995/96 sind aus den Tabellen
3a und 3b (Absolut- bzw. Prozentverteilung) ersichtlich (Beilagen 3 und 4). In diesen Jahren
war keine Veränderung festzustellen, die nicht aufzufällige Schwankungen zurückzuführend
wäre. Diese Zusammensetzung der sozialen Herkunft der Studierenden ist im übrigen seit
Beginn der achtziger Jahre gleich geblieben.
8. Wie lauten die Erfahrungen mit der Fahrtkostenzuschlägen zur Studienförderung als
Ausgleich für die bisher aus dem Familienlastenausgleich finanzierten Maßnahmen?
Antwort:
Über den durch die Novelle des Studienförderungsgesetzes im Jahr 1996 geschaffenen Kosten-
Auschuß gibt es noch keine Erfahrungswerte, da dieser erst nachträglich an die Studienbei-
hilfenbezieher ausbezahlt wird. Die erste Auszahlung wird zu Beginn des Sommersemesters
1997 erfolgen.
Die Richtlinien sehen drei Formen des Fahrtkostenzuschusses vor: Zuschüsse zu den täglichen
Fahrten zum Studienort, Zuschüsse zu den Kosten für die Heimfahrt auswärtiger Studierender
und Reisekostenzuschüsse für Auslandsstudien.
9. Welche Entwicklungen werden vom Bundesministerium hinsichtlich der Erstin-
skribierenden in den nächsten Jahren zu
erwartet?
Antwort:
Wie in sämtlichen Hochschulberichten zuvor, hat das Bundesministerium für Wissenschaft,
Verkehr und Kunst auch 1996 Prognoseergebnisse veröffentlicht. Diese Hochschulplanungs-
prognose basiert einerseits auf der demographischen Entwicklung, anderseits auf der Bil-
dungsbeteiligung der Bevölkerung im entsprechenden Alter. Nicht berücksichtigt können
etwa Änderungen der Rahmenbedingungen des Universitätssektors werden. Im Hochschulbe-
richt 1996 wird auf diesen Umstand explizit hingewiesen. Aufgrund steigender Maturanten-
zahlen (vor allem AHS-Absolventen) und einem beobachteten, steigenden Übertrittsverhalten
in den Hochschulbereich wurden für die nächsten Jahre steigende Erstinskribentenzahlen
prognostiziert. (Beilage 5 "Hochschulplanungsprognose" aus dem Hochschulbericht 1996).