1605/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1647/J-NR/1996 betreffend Pädagogische

Akademien, Berufspädagogische Akademien und Pädagogische Institute, die die Abgeordneten

Dr. Dieter Antoni und GenossInnen am 12. Dezember 1996 an mich richteten, wird wie folgt

beantwortet:

1. In welcher Weise wurde dieser Anordnung, jeweils in den Pädagogischen Akademien,

Berufspädagogischen Akademien und Pädagogischen Instituten, aufgeschlüsselt nach

den einzelnen Bundesländern, nachgekommen?

2. In welchen Ausbildungsbereichen (z.B. der Weiterbildungsbereich, Interkulturelles

Lernen, EDV, etc.) konnte diese Weisung umgesetzt bzw. nicht umgesetzt werden?

Antwort:

1. Pädagogische Akademien

1.1. Ergebnis der Sparmaßnahmen

An den Pädagogischen Akademien waren die Einsparungen im Umfang von 10% des Personal-

aufwandes gleichzeitig mit der Einführung eines Normstundenmodells verbunden. Dieses stellte

unter anderem sicher, daß jene Akademien, die im Studienjahr 1995/96 unter den Normkosten

lagen, weniger einzusparen hatten, während solche, die darüber lagen, zusätzliche Einsparungen

zu kalkulieren hatten. Gleichzeitig mit der Einführung des Normkostenmodells wurde der

"Gruppengrößenerlaß" sistiert und damit die Leitungen in die Lage versetzt, die Gruppengrößen

entsprechend den personellen Möglichkeiten und pädagogischen Notwendigkeiten autonom fest-

zulegen.

Aus der untenstehenden Übersicht geht hervor, daß einerseits das vorgegebene Sparziel erreicht

werden konnte, andererseits auch die gewünschte Streuung der Einsparungshöhle je Standort

entsprechend der jeweiligen Ausgangslage erreicht wurde. Übergangsprobleme an einzelnen Standorten erklären sich auch aus der Kombination von Normkostenrechnung und Sparmaßnahmen, die an

einzelnen Akademien zu über 10% liegenden Quoten führte; Unterschreitungen konnten aber durch

erhöhte Einsparungen an anderen Standorten „aufgefangen“ werden.

Die vorliegenden Zahlen beziehen sich auf das Wintersemester 1996/97 und können sich im Sommer-

semester verändern, wobei aber die für das Studienjahr zugewiesenen Stundenkontingente unverändert

bleiben müssen. Die Umrechnung der Lehrerstunden in Werteinheiten unterliegt zwar entsprechend der jeweiligen Personalstruktur am Standort gewissen Schwankungen, kann jedoch bundesweit als konstant angesehen werden, so daß auch auf dieser Ebene das Erreichen des Sparzieles nachweislich gegeben ist.

 

Standort         Baden          Eisenstadt      Feldkirch        Graz B            Graz D               Innsbruck          Klagenfurt

Verbrauch       1831           848,5             1445,5           2075              1766                 2019                 2197,5

95/96

Kontingent    1622,5        704                1437,5           1865,5           1455                 2084,5             2012

WS 96/97       1648           673                1412              1842              1413                 2007                1976

 

Krems            Linz B         Linz D           Slbg.               Stams             Wien B              Wien D            Gesamt

1218,5           2679,5        2476,5           3236              1096              4150,5              2215                29254,5

1191,5           2521           2217,5           2655              980                3620                 2010,5             26376,5

1149              2407           2235              2478              971                3800                 2000                26011,0

 

1.2.. Art der Umsetzung

Die Analyse der Sparmaßnahmen an den einzelnen Akademien zeigt, daß insbesondere durch eine

nach Studienbereichen und Fachbereichen differenzierte Gestaltung der Gruppengrößen, weiters

durch den Abbau von Mehrleistungen und - damit in Verbindung stehend - durch eine Reduzie-

rung fakultativer Angebote die Einhaltung des vorgegebenen Stundenkontingentes erreicht

werden konnte.

2. Berufspädagogische Akademien

2.1. Ergebnis der Sparmaßnahmen

Der Anordnung, den Aufwand an Werteinheiten in der Höhe von 10% zu reduzieren, wurde in

den Berufspädagogischen Akademien entsprochen.

Die einzelnen Berufspädagogischen Akademien haben an Werteinheiten eingespart

Wien 14,57%, Linz 14,07%, Graz 12,15%, Innsbruck 8,30%.

2.2. Art der Umsetzung

An der Innsbrucker Akademie, an der ein bereits vor dem Wintersemester 1996/97 eingeleitetes

Sparprogramm - etwa mit verstärktem Einsatz von Lehrbeauftragten statt Stammlehrern und mit

der vollen Ausschöpfung des Zusammenlegungspotentials von Lehrveranstaltungen - seine

Auswirkungen im Studienjahr 1995/96 schon gänzlich entfaltet hatte, waren keine derart

gravierenden Einsparungen wie in den anderen Akademien mehr möglich.

Weiters konnte injenen Bereichen nicht überdurchschnittlich eingespart werden, deren Bedarf von

den Berufspädagogischen Akademien nicht gesteuert werden kann: In den Lehramtsausbildungen

für Berufsschulen sowie für den technischen und gewerblichen Fachunterricht werden die Studie-

renden (im Dienst stehende Lehrer) den Berufspädagogischen Akademien von den Landesschul-

räten zur Ausbildung zugewiesen. Die Berufspädagogischen Akademien haben weder Einfluß auf

die Anzahl der Zugewiesenen, noch auf die Berufs-(Unterrichts-)zweige der Studierenden, so daß

die Zahl der für die fachliche Bildung notwendigen WE wegen divergierender Berufe und somit

der Unmöglichkeit von Zusammenlegungen (etwa Konditor, Rauchfangkehrer oder Maschinen-

bauer) sich aus den Zuweisungen zwingend ergibt. Einsparungen liegen daher nicht im Vermögen

der Berufspädagogischen Akademien oder der für die Berufspädagogischen Akademien zustän-

digen Abteilung des Bundesministeriums.

3. Pädagogische Institute

3.1. Ergebnis der Sparmaßnahmen

An den Pädagogischen Instituten wurden im allgemeinen die vorgesehenen Kürzungen sehr genau

dem vorgegebenen Prozentsatz entsprechend durchgeführt. Dies war insbesondere an jenen

Instituten möglich, wo aufgrund einer größeren Zahl von Mitverwendungen die entsprechende

Flexibilität bei Personalmaßnahmen gegeben ist. Bei zwei Instituten (mit X gekennzeichnet)

beziehen sich die Sparmaßnahmen auf die Bereinigung von offenen Stellenplanfragen

(Zuweisungs- und Nachbesetzungsprobleme), die nun bereinigt wurden, Eine exakte Angabe des

Einsparungseffektes ist in diesen Fällen nicht möglich und die Stellenplansituation daher im

Kalenderjahr 1997 hinsichtlich des Beitrages zu den Sparmaßnahmen weiter zu beobachten.

3.2. Art der Umsetzung

Bei den mit a) gekennzeichneten Instituten wurden lineare Kürzungen (in den jeweiligen Abtei-

lungen der Institute und bei den zentralen inhaltlichen Fortbildungsbereichen) durchgeführt. Bei

den mit b) gekennzeichneten Instituten wurden Schwerpunktsetzungen durchgeführt, die sich

entweder an der personellen Flexibilität (z.B. bei mitverwendeten Bundeslehrern) oder an lang-

jährigen Schwerpunkten (die daher eine Reduktion erlauben) orientierten.

B             K             N             O             S            St            T             V             W

10%        X             10%        10%         X            10%        10            10%        10%

a)            b)           a)            b)            b)            b)            b)            b)            b)