1608/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1689/J-NR/1996 betreffend die Werbekampagne

"Leben ist lernen,', die die Abgeordneten Karl Öllinger und FreundInnen am 13. Dezember 1996

an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

1. Wie ist es zu begründen, daß mit hohen Budgetmitteln eine Info-Hotline im Fernsehen

beworben wird, die von im Schnellsiedeverfahren eingeschulten Personen betreut wird,

wenn gleichzeitig seitens eines Auftraggebers (BMUK) Einrichtungen subventioniert

werden, deren Hauptaufgabe die Information über Weiterbildung darstellt und die für

diese Tätigkeit über das notwendige Instrumentarium und Know-how verfügen? Deutet

das daraufhin, daß das Jahr des lebensbegleitenden Lernens zu Ende geht und deshalb

die Bedeutung zielführender Information über Weiterbildung wieder absinkt, sodaß

eine professionelle Betreuung nicht mehr notwendig erscheint?

2. Ist es richtig, daß der Firma Temmel & Seiwald bedeutet wurde, die Infonummer von

EBIS nicht weiterzugeben bzw. ist es richtig daß die Firma angehalten wurde, vor allem

an die Arbeitsämter, Förderungsstellen und die MA 13 zu verweisen? Wenn ja:

warum?

Antwort:

Die Werbekampagne "Lernen ist Leben" (wie die korrekte Bezeichnung lautete) war eine

gemeinsame Aktion der vier am ,'Europäischen Jahr des lebensbegleitenden Lernens 1996"

beteiligten Ressorts BMUK, BMWVK, BMwA, BMAS. Die Federführung lag hiefür beim

Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Die Beauftragung für die Werbekampagne, die nach

EU-Richtlinien ausgeschrieben war, erfolgte im Einvernehmen aller beteiligten Ressorts an die

Firma Temmel und Seywald als dem Bestbieter.

Es konnte daher davon ausgegangen werden, daß die Firma Temmel und Seywald die auf Grund

des Anbots übernommenen Aufgaben, insbesondere die Ausbildung des Personals für die Hotline

und deren Betreuung mit hoher Sorgfalt und Professionalität durchführt.

Dabei auftretende Mängel sind umso bedauerlicher, als es selbstverständlich Ziel jeder Informati-

onskampagne sein muß, zielführende Informationen über Weiterbildungsmöglichkeiten zu vermit-

teln. Die Vielzahl der Veranstaltungen, die außer der genannten Kampagne zum "Jahr des lebens-

begleitenden Lernens', stattgefunden hat, und die positiven Rückmeldungen über diese Veran-

staltungen - auch über die Hotline - bestätigen, wie wichtig gezielte Information ist. Diese wurde -

von einigen bedauerlichen Mängeln abgesehen - auf breiter Basis und mit breitgefächerten

Themenschwerpunkten an die Öffentlichkeit weitergegeben. Selbstverständlich wurde der Firma

Temmel und Seywald keineswegs bedeutet, einzelne Nummern bevorzugt weiterzugeben oder zu

"unterschlagen',. Es muß aber daraufhingewiesen werden, daß EBIS nur für die Bundesländer

Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark Auskunft geben kann. Eine Auswertung der

gestellten Anfragen ist vorgesehen und wird darüber genauer Auskunft geben.

Insgesamt kann die Kampagne als durchaus zielführend bewertet werden, die Initiativen des

"Jahres des lebensbegleitenden Lernens" werden fortgesetzt, um die Bedeutung der Weiterbildung

auch zukünftig in der öffentlichen Diskussion präsent zu halten.