1726/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1764/J-NR/1997, betreffend Forschung und

Entwicklung in Österreich und Oberösterreich, die die Abgeordneten ANSCHOBER, Freundin-

nen und Freunde am 14. Januar 1997 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu

beantworten:

1. Wie - gemessen am BIP - entwickelten sich von 1990 bis inklusive 1996 die F- und

E-Ausgaben Österreichs?

2. Wie gliederten sich diese Ausgaben jeweils au fden öffentlichen Sektor wie auf die

Wirtschaft auf?

3. Wie teilten sich diese Ausgaben des öffentlichen Sektors auf den Bund einerseits sowie

auf die einzelnen Bundesländer jeweils andererseits auf?

5. Wie entwickelte sich in den Jahren 1990 bis inklusive 1996 der Staatsanteil an der

Finanzierung von F- und E-Projekten der Wirtschaft, der im EU-Durchschnitt 14%

ausmacht?

7. Welche Informationen liegen dem Wissenschaftsminister bezüglich der F- und E-Aus-

gaben im EU-Durchschnitt bzw. im OECD-Durchschnitt in den Jahren 1990 bis 1996

vor?

8. Welche Informationen liegen dem Wissenschaftsminister über die Zahl der Personen,

die als Forschungspersonal tätig sind vor - in Österreich bzw. im EU-Durchschnitt und

in der Entwicklung jeweils von 1990 bis 1996? Welche konkreten Bemühungen seitens

einzelner Bundesländer sind dem Wissenschaftsminister bezüglich F- und E-Sonder-

investitionen bekannt? Wie beurteilt der Wissenschaftsminister diese Bemühungen

seitens der Bundesländer und welche Zusatzwünsche stellt der Wissenschaftsminister

diesbezüglich?

9. Ist es richtig, daß Bayern jährlich rund 90 Milliarden Schilling in Forschung und Ent-

wicklung steckt, Österreich jedoch nur 35 Milliarden?

Antwort:

Hiezu verweise ich auf die vom Österreichischen Statistischen Zentralamtes vorgelegten An-

gaben (Beilage).

4. Wie wird sich konkret die angekündigte Technologiemilliarde auf diesen Anteil aus-

wirken?

Antwort:

Die von der Bundesregierung gestartete "Forschungsoffensive" sieht als ersten Schritt die Ver-

teilung der Technologiemillarde 1997 vor. Diese Milliarde wird je zur Hälfte auf mein Ressort

und auf das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten aufgeteilt. Überdies wird

sie inhaltlich geteilt: Eine Hälfte ist zur Stärkung der bestehenden Fonds vorgesehen, also

S 500 Mio. zu gleichen Teilen für den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung,

für den Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und für den Innovations- und

Technologiefonds. Die andere Hälfte, also auch S 500 Mio., wird in Schwerpunktprogramme

und neue Initiativen der beiden Ressorts investiert.

Im Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr werden - mit den 1997 zur Verfügung

stehenden S 250 Mio. - folgende Maßnahmen entwickelt, die im Rahmen von fünf prioritären

inhaltlichen Aktionslinien liegen und die auch Kernbereiche der Umsetzung und Konkretisie-

rung des Technologiepolitischen Konzepts der Bundesregierung darstellen:

- bessere Zusammenarbeitsmechanismen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft;

- Stärkung der Forschungs- und Transferkapazitäten der Fachhochschulen,

mit dem Ziel der Stärkung der regionalen Aktivitäten;

- Informations- und Kommunikationstechnologien;

- drei Verkehrskompetenzzentren;

- Kompetenzzentren im Bereich der Umwelt- und Energietechnik;

- Werkstoffinstitute zur Verstärkung der österreichischen Kompetenz im Bereich der

Hochleistungswerkstoffe;

- Telekominstitut (an der TU Wien);

- vier spezielle Initiativen in bezug auf:

1 . Post-doc-Stipendien

2. Austrian National Host

3. Multimedia- Anwendungen

4. APTA, bundesweiter Zusammenschluß von Telematik-Initiativen.

Die zweite Technologiemilliarde ist noch nicht verteilt, da sich die Planung für 1998 an der

Überprüfung des Erfolges der Technologiemillarde 1997 orientieren wird. Diese Investitionen

im Bereich von F & E bis hin zur Innovation soll Arbeitsplätze sichern und zu einer nachhalti-

gen Beschäftigungspolitik beitragen.

Eine gesonderte Beantwortung hinsichtlich der Bundesländer und somit auch des Bundeslandes

Oberösterreich ist derzeit noch nicht möglich.

6. Welche Informationen liegen dem Wissenschaftsminister bezüglich der Rentabilität

von F- und E-Investitionen vor?

Antwort:

Untersuchungen zur Frage der Rentabilität von F- & E-Investitionen haben eindeutig gezeigt,

daß der wirtschaftliche Rückfluß ein vielfaches der eingesetzten F- & E-Investitionen ausmacht

und daß durch öffentliche F0rschungsförderung ein vielfaches an privaten F- & E-Ausgaben

induziert wird. Der diesbezügliche Forschungsmultiplikator liegt für FFF-Projekte bei 9,3.

 

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