177/AB

An den

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Parlament

1017 Wien

Die Abgeordneten zum Nationalrat Anschober, Freundinnen und Freunde haben am 27.2.1996 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 166/J betreffend "Chromwasser in die Traun' gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:

ad 1

Die Monatsmittel der Chrom(V1)-Konzentration des aus dem Sperrbrunnen im Bereich der Altlast "OKA-Mastlagee' abgepumpten Grundwassers hat im Zeitraum von Jänner bis September 1995 zwischen 65 pg/1 und 125 pg/1 betragen. Die Jahresmittelwerte der Chrom(V1)-Belastung zeigten von 1990 bis 1994 bei einer Schwankung zwischen 116 ug/1 und 97 ug/1 eine leicht abnehmende Tendenz.

ad 2

Es handelt sich um Daten aus dem Zeitraum 1990 bis 1994, die nach wie vor als relevant anzusehen sind. Durchschnittlich werden rund 350.000 M3 verunreinigtes Grundwasser pro Jahr in die Traum eingeleitet. Die Abschätzung der Jahresfracht an Chrom(V1) ergibt sich aus einem für die letzten Jahre repräsentativen Jahresmittelwert von rund 1 00 ug/1 bzw. maximalen Meßwerten von ca. 150 ug/l.

ad 3

Bezüglich der Reinigung des in die Traum eingeleiteten, belasteten Grundwassers liegt derzeit kein Projekt vor. Im Dezember 1995 wurde von der OKA ein Versuchsprojekt zur Sanierung der Untergrundverunreinigung vorgelegt. Innerhalb des Versuches soll durch eine gezielte Versickerung von 500 bis 1.000 1 Wasser pro Tag eine verstärkte Auslaugung von Chrom(V1) erzielt werden.

ad 4

Die Genehmigung zur Ableitung des verunreinigten Grundwassers wurde nach dem Kenntnisstand des Umweltbundesamtes befristet bis zum Ende des Jahres 1998 erteilt.

ad 5

Untersuchungen in Zusammenhang mit der Fischpopulation liegen nicht vor. Bei der Untersuchung von Dreikantmuscheln konnte lediglich unmittelbar bei der Einleitungsstelle eine Verdoppelung des Chromgehaltes an Gewebsproben beobachtet werden. Auswirkungen auf den Muschelbestand in quantitativer Hinsicht waren nicht feststellbar. Die Gründe dafür dürften in der sehr starken Verdünnung zu suchen sein. Auch bei mittlerer Niederwasserführung der Traun ergibt sich eine Verdünnung von 1: 1 000.

ad 6

Die Kosten für eine Sanierung der Altlast "OKA-Mastlager können derzeit nicht abgeschätzt werden.

ad 7

Die Durchführung des bereits in Beantwortung der Frage 3 dargestellten Versuchsprojektes "Wasser-Laugung" ist im Frühjahr 1996 vorgesehen. Erst aus den Ergebnissen des Versuchsprojektes kann die Realisierbarkeit geprüft und die weitere Vorgangsweise geplant werden.

ad 8

Von der OKA wurde bis dato noch kein Förderungsansuchen zur Sanierung der Altlast gestellt. Alle seit 1970 angefallenen Kosten wurden von der OKA getragen.