1804/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr.
1735/J betreffend Schaffung von Arbeitsplätzen und Betriebsgrün-
dungen im Zusammenhang mit der stofflichen Verwertung von Kunst-
stoffabfall, welche die Abgeordneten Mag. Schweitzer und Kollegen
am 14. 1. 1997 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1, 2 sowie 8 bis 21 der Anfrage:
Sofern die Beantwortung dieser Fragen das Abfallwirtschaftsgesetz
und Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz betreffen, ist auf die
Zuständigkeit des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und
Familie hinzuweisen. Aus ökonomischer Sicht ist auf eine Studie
des Wifo vom Jahre 1995 zum Thema ,'Wachstumsmarkt Umwelttechnolo-
gien,' hinzuweisen, woraus hervorgeht, daß die etwa 250 Firmen des
Kernsegmentes der österreichischen Umweltschutzindustrie
öS 21 Mrd. erwirtschafteten und etwa 11.000 Personen beschäftig-
ten. Inklusive Entsorgungs- und Consultingdienstleistungen er-
reichte dieser Wirtschaftszweig ein Umsatzvolumen von öS 35 Mrd.
Die Umweltschutzindustrie zählt somit weltweit zu den Wachstums-
branchen; ihr werden neueren Studien zufolge jährliche durch-
schnittliche Wachstumsraten von 7 bis 8 % prognostiziert. Hin-
sichtlich der Kunststoffverwertung ist festzustellen, daß die
branchenspezifischen ,'freiwilligen Vereinbarungen" im Kunststoff-
bereich betreffend ', PVC-Fensterrahmen , Kunststoffrohre , PVC-
Fußbodenbeläge, Scheck-, Kredit-, Club- und Mitgliedskarten aus
PVC sowie Pharmablisterverpackungen,' im Jahre 1995 beachtliche
Recycling-Quoten von 80 bis 100 % zu verzeichnen hatten und in
den letzten Jahren sehr gut funktioniert haben.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage :
Unter dem derzeitigen Stand der Wiederverwertungsmöglichkeit
werden die Quoten als ausreichend angesehen.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Wie bereits unter Hinweis auf obige Studie des Wifo erwähnt,
bestehen im Rahmen der Umwelttechnologie-Industrie gewaltige
Wachstumsraten. Dies entspricht auch der allgemeinen These, daß
man durch Maßnahmen des Umweltschutzes zusätzliche Arbeitsplätze
schaffen kann .
Im Rahmen der Bauoffensive werden beispielsweise im Bereich
Siedlungswasserwirtschaft , Altlastensanierung und sonstigen
Umweltförderungen zusätzliche Investitionen ausgelöst, welche
zahlreiche Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen.
Antwort zu den Punkten 5 bis 7 der Anfrage:
In diesem Zusammenhang wird nochmals auf die bereits genannte
Wifo-Studie verwiesen.
Untersuchungen bezüglich der stofflichen Verwertung von Kunst-
stoffabfällen wurden seitens des Bundesministeriums für wirt-
schaftliche Angelegenheiten nicht durchgeführt.