1837/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Anschober, Freundinnen und
Freunde haben am 12 . Feber 1997 unter der Nr . 1935/J eine
schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Flughafen
Wien - Sicherheitstechnische Anlage an mich gerichtet, die
folgenden Wortlaut hat:
"1 . Ist es richtig, daß die Planungsarbeiten mit der Firma K.
der viertgereihte Bieter erhielt?
2 . Ist es richtig, daß es sich dabei um eine Kleinstfirma
handelt?
3. Ist es richtig, daß bei den eingereichten Anboten der
Billigstbieter bei 94 Millionen Schilling, und die weite-
ren Bieter bei bis zu 120 Millionen Schilling lagen?
4 . Ist es richtig, daß daraufhin das Bundesministerium für
Inneres feststellte, daß maximal 50 Millionen Schilling
zur Verfügung stehen?
5 . Ist es richtig. daß trotz dieser Reduktion von 100 Millio-
nen auf 50 Millionen es zu keiner Neuausschreibung kommt?
6 . Ist es richtig, daß die Firma Steyr Daimler Puch
Billigstbieter ist ?
7 . Wie lautet der Wortlaut der Anbotsprüfungr
8 . Wie wurde konkret neben der Preissituation die Frage der
technischen Qualifikation und der Firmenerfahrungen bewer-
tet ? Ist es richtig, daß der Billigstbieter erst am
12.06.1996 gegründet-wurde?
9 . Welche konkreten Erfahrungen bei derartigen Aufträgen
besitzt der Billigstbieter?
10 . Ist es richtig,daß im Firmenbuch unter dem Namen Steyr
Daimler Puch, - Stevr-Daimler Puch Sicherheitstechnologie
Ges .m . b . H . , zwei Firmen mit exakt den gleichen Wortlauten
und Formulierungen, Geschäftsfeldern und Geschäftsfüh-
rern, eine mit dem Eintragungszeitpunkt 15 .
06 . 1996 und
eine mit dem Eintragungszeitpunkt 30 . 11 . 1996 , eingetragen
sind7 Ist es richtig, ..daß sich diese beiden Firmen nur
durch das Fehlen, bzw. das Anbringen eines Bindestriches
im Firmennamen unterscheiden . (. Steyr-Daimler-Puch , bzw .
Steyr-Daymler Puch)? .Welche sind, nach Informationen des
Innenministeriums, die Beweggründe für diese Praxis?
11 . Ist- es richtig, daß nach der Reduktion von 100 auf 50
Millionen, das Bundesministerium und die Planerfirma mit
verschiedenen Auftragwerbern über die Errichtung von
Arbeitsgemeinschaften nachverhandelten ?
12 . Ist es richtig, daß es zu massiven Qualitätsänderungen
der Anbote durch die Halbierung der Auftragssummen kommt ?
In welchen konkreten Bereichen erfolgen die Einsparungen?
13 . Ist es tatsächlich völlig in Übereinstimmung, mit den
derzeititgen Vergabegesetzen, dem Bundesvergäbegesetz und
der ONORM zu sehen, - daß hier keine Neuausschreibung er-
folgt ?"
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Es ist richtig, daß bei Anbotseröffnung nach Nennung der Prei-
se die Firma K. an 4. Stelle gereiht war. Bei Überprüfung der
Anbote stellte sich heraus, daß die vorgereihten Unternehmen
von geringeren Honorarbasen (angenommene Kosten) ausgegangen
waren. Bei Hochrechnung auf eine einheitliche Kostenbasis war
die Firma K. an die 1. Stelle zu reihen.
Zu Frage 2:
Richtig ist, daß es sich um eine kleine Firma handelt, welche
jedoch über ausreichende Planungserfahrung verfügt .
Zu Frage 3:
Ja.
Zu Frage 4:
Ja .
Zu Frage 5:
Nein . Das Bundesministerium für Inneres beschloß am 4 . 2 . 1997
die Anlage neu auszuschreiben, nachdem festgestellt wurde, daß
durch Mengenreduzierungen und die Eliminierung eines kostenin-
tensiven digitalen übertragungssystems die Kosten zwar gesenkt
wurden, jedoch die geplante Anlage nicht mehr
dem Leistungsver-
zeichnis entsprach. Die Firma K. wurde mit Schreiben vom
17 . 2 . 1997 beauftragt, eine Neuausschreibung durchzuführen.
Weitere Planungskosten entstehen daraus nicht.
Zu Frage 6:
Es ist richtig, daß die Firma Steyr Daimler Puch AG Billig-
stbieter war .
Zu Frage 7:
Die Anbotsprüfung wurde vertragsgemäß von der Firma K. durchge-
führt und wurde durch einen Vergabevorschlag dem Bundesministe-
rium für Inneres vorgelegt. Dabei stellte sich heraus, daß
aufgrund der vorgenannten Mengenreduzierungen neu auszuschrei-
ben war .
Zu Frage 8:
Die technische Qualifikation ist dadurch gegeben, daß der
Geschäftsführer der Firma Steyr Daimler Puch Sicherheitstechno-
logie Ges . m . b . H . seit 25 Jahren im Bereich der Sicherheitstech-
nik tätig ist (Firma Jarosch electronics/Perceptronic
Ges .m.b.H. ) . Richtig ist, daß im Juli 1996 die Firma Steyr
Daimler Puch Sicherheitstechnologie Ges.m.b.H. als 100%ige
Tochter der Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeuge AG gegründet
wurde . Qualifikation und Personalstand würde eine einwandfreie
Fertigunq erwarten lassen.
Zu Frage 9:
Aufgrund vorgelegter Referenzliste wurden Objekt- und Gelände-
schutzanlagen gefertigt . Weiters wurden Sicherheitsanlagen für
Banken installiert, sowie Anlagen auf Flughäfen (Montevideo
und Jemen) .
Zu Frage 10:
In das Firmenbuch wurde nicht Einblick genommen.
Zu Frage 11:
Nein .
Zu Frage 12:
Nein. In diesem Zusammenhang wird auf die Beantwortung der
Frage 5 verwiesen. Es kommt nicht zu Qualitätsveränderungen,
sondern nur zu Mengenreduzierungen. Eine wesentliche Reduzie-
rung der Kosten beruht auf der nunmehr geplante Lichtwellenlei-
tertechnik anstelle der digitalen Datenübertragung. Weiters
erfolgen auch Änderungen bei einzelnen Kamerapositionen und
bei einer computergesteuerten Notstromanlage.
Zu Frage 13:
Bei Beantwortung dieser Frage wird auf die Beantwortung der
Frage 5 verweisen.