1958/AB XX.GP
BEANTWORTUNG
der Parlamentarischen Anfrage der Abgeordneten Stampler, Steibl und Kollegen an die Bun-
desministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales betreffend die bevorstehenden Kündigungen
von 500 Mitarbeitern im Werk Gratkorn der KNP Leykam (Nr. 1982/J).
Zu den Fragen nehme ich wie folgt Stellung:
Frage 1:
Sind in den letzten 10 Jahren öffentliche Gelder seitens Ihres Ressorts in das Werk Gratkorn
der KNP Leykam geflossen?
Antwort:
Ja.
Frage 2:
Wenn ja, wieviel und wofür wurden sie verwendet?
Antwort:
* Kurzarbeitsbeihilfe in Höhe von S 5,372.608,- für den Zeitraum 18.03.1993 bis 17.06.1993
für 773 Arbeitnehmer
* Ziel 4 ESF-Förderung in Höhe von S 1,854.672,-; dieser Betrag wurde für Schlüsselqualifi-
kationen aufgewendet
* Ausbezahlte Schulungsförderung in
Höhe von S 1,365.570,-
* Förderungen zur betrieblichen Einschulung gemäß § 21 Abs.2 Arbeitsmarktförderungs-
gesetz (AMFG) in Höhe von S 1,222.923,-
* Förderungen für die Ausbildung zum Papiermacher in Höhe von S 115.749,-
* Lehrlingsförderungen in Höhe von S 1,935.000,-
* sonstige personenbezogene Förderungen wie z.B. Beihilfen zum Ausgleich des Minder-
ertrags für behinderte Arbeitnehmer/innen, die zum Zwecke der Lösung individueller
Arbeitsmarktprobleme eingesetzt wurden und daher nicht als betriebliche Förderungen
angesehen werden können.
Frage 3:
Wenn öffentliche Gelder in das Werk geflossen sind, wurden seitens Ihres Ressorts vom Eigen-
tümer Beschäftigungsgarantien abverlangt?
Antwort:
Im Zusammenhang mit der Kurzarbeitsbeihilfe wurde eine Beschäftigungsgarantie für den Zeit-
raum der Kurzarbeit sowie einen gleichlangen Zeitraum nach Beendigung der Kurzarbeit abge-
geben.
Bei den für das Werk Gratkorn der Fa. KNP Leykam gewährten arbeitnehmerbezogenen För-
derungen ist grundsätzlich keine Beschäftigungsgarantie über die Dauer des Förderungszeit-
raumes hinaus vorgesehen.
Frage 4:
Welche Maßnahmen wurden seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Sozia-
les (BMAGS) getroffen, um Kündigungen zu verhindern bzw. um für Gekündigte im Raum
Graz geeignete Ersatzarbeitsplätze zu finden?
Antwort:
Nach den mir vorliegenden Informationen beabsichtigt die Firma nicht 500 Mitarbeiter zu
kündigen, sondern die Geschäftsführung bemüht sich, gemeinsam mit der Arbeitnehmerver-
tretung, durch interne Umschichtungsmaßnahmen, durch das Nichtersetzen natürlicher Ab-
gänge etc., bis zum Jahr 2000 die
angestrebte Personalreduktion zu erreichen.
Firmenseitig ist beabsichtigt, die Lösung der Dienstverhältnisse so gering wie möglich zu
halten. Das Arbeitsmarktservice wird jedoch gegebenenfalls durch Einsatz aller verfügbaren
Instrumente dazu beitragen, daß Beschäftigungsprobleme sowie damit zusammenhängende
soziale Härten nach Möglichkeit vermieden werden.