1984/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Bgdr Jung und Kollegen haben am 17. Februar 1997

unter der Nr. 1946/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend

"Beschaffung von Kampfpanzern" gerichtet. Diese aus Gründen der besseren

Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene Anfrage beantworte ich wie folgt:

Die von den Anfragestellern vorgenommene Klassifizierung des Kampfpanzers Leopard 2

nach verschiedenen Rüstungsstandards und die daran geknüpften Schlußfolgerungen sind

vom Standpunkt des Bundesministeriums für Landesverteidigung nicht nachvollziehbar.

Feststeht, daß der Kampfpanzer Leopard 2 in der vorgesehenen Konfiguration in allen

Kategorien, insbesondere auch hinsichtlich des Schutzes der Besatzung, eine deutliche

Qualitätsverbesserung gegenüber dem derzeitigen Gerätestandard bedeutet und durchaus

jenem der überwiegenden Zahl der angesprochenen Länder entspricht.

Im einzelnen beantworte ich die vorliegende Anfrage wie folgt:

Zu 1:

Durch die Beschaffung der Kampfpanzer ergeben sich bei den Einheiten keine wesentlichen

organisatorischen Auswirkungen. Auf Bataillonsebene wird eine Gliederung ohne Mobil-

machungskompanie ins Auge gefaßt.

Zu 2:

Nein.

Zu 3:

Die seitens des Bundesministeriums für Landesverteidigung im Zusammenhang mit der

Einführung des Kampfpanzers Leopard 2 getroffenen Vorbereitungen reichen von

Maßnahmen zur Vorbereitung der Kaderausbildung und Materialerhaltung bis hin zur

Übergabe der Kampfpanzer an die Truppe. Konkret wurde mit der Erstellung der

erforderlichen Ausbildungsunterlagen (Vorschriften und Merkblätter) begonnen und die

Beschaffung von erforderlichen Schieß- und Gefechtssimulatoren inklusive deren

Infrastruktur eingeleitet.

Zu4:

Ja.

Zu 5:

Selbstverständlich wurde die für die Nutzung des Waffensystems notwendige Munition

(Mehrzweck- und Pfeilmunition für Ausbildungs- bzw. Einsatzzwecke) beschafft. Parallel

dazu wurde die neuentwickelte panzerbrechende Pfeilmunition in die Beschaffungsplanung

aufgenommen, um zum Zeitpunkt der Panzereinführung die leistungsfähigste Munition zur

Verfügung zu haben.

Zu 6:

Eine Kampfwertsteigerung des Leopard 2 steht derzeit nicht zur Debatte. Im übrigen

verweise ich auf meine einleitenden Ausführungen, wobei ich hinzufüge, daß

vergleichsweise nur kleine Kontingente dieser Panzertype in anderen Ländern auf einen

höheren Standard nachgerüstet werden.

Zu 7:

Da der Zulauf des Kampfpanzers Leopard 2 zur Truppe ab Herbst 1998 erfolgen soll und

von einer etwa dreijährigen Ausbildungsphase ausgegangen wird, kann damit gerechnet

werden, daß die Umstellung der Panzerbataillone innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre

abgeschlossen ist.

Zu 8:

Ja.