2010/AB XX.GP
Schriftliche Anfrage der Abgeordneten zum Nationalrat
Ing. Reichhold und Kollegen an den Bundesminister für
auswärtige Angelegenheiten betreffend die slowenische
Reaktion auf einen Brandanschlag auf die
Räumlichkeiten des slowenischen Zentralverbandes im
Dezember 1 996 und einen Einbruch im slowenischen
Gymnasium in Klagenfurt
Die Abgeordneten zum Nationalrat Ing. Reichhold und Kollegen haben am 27. Februar unter der
Nr. 2087/J-NR/1997 an mich eine schriftliche Anfrage betreffend die slowenische Reaktion auf
einen Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des slowenischen Zentralverbandes im Dezember
1996 und einen Einbruch im slowenischen Gymnasium in Klagenfurt gerichtet, welche den
folgenden Wortlaut hat:
"1. Wie stehen Sie zu der Aussage des slowenischen Präsidenten, Milan Kucan, der über den
Terror gegen die Minderheit in Kärnten besorgt ist?
2. Wie stehen Sie zu den Anschuldigungen des Klubobmannes der Südtiroler Volkspartei, Hubert
Frasnelli, der von einem aufflammenden "rassistischen Terror" in Kärnten gewarnt hat?
3. Haben Sie Gespräche mit dem slowenischen Präsidenten geführt, um den wahren Sachverhalt
darzustellen?
4. Was werden Sie unternehmen bzw. haben Sie unternommen, um im benachbarten Ausland das
Image Kärntens wiederherzustellen?
5. Haben Sie die haltlosen Anschuldigungen des Klubobmannes, Hubert Frasnelli, offiziell
zurückgewiesen?
6. Was haben Sie unternommen, um die Vorveruteilung Kärntens und ihrer heimattreuen
Verbände seitens des Staatspräsidenten Milan Kucan zurückzuweisen?
7. Wie beurteilen Sie angesichts der Kritik des slowenischen Staatspräsidenten Kucan die
zwischenstaatlichen Beziehungen Sloweniens mit Österreich7"
Ich beehre mich, diese Anfrage wie folgt zu beantworten:
ad 1 -1- 7)
Mir ist der Wortlaut einer derartigen Aussage nicht bekannt. Wie slowenischen
Pressemeldungen vom 6. Dezember 1996 zu entnehmen war, hat Präsident Kucan
dem damals zu einem Besuch in Laibach weilenden österreichischen
Nationalratspräsidenten Heinz Fischer gegenüber die guten Beziehungen
zwischen beiden Ländern hervorgehoben und sein volles Vertrauen in die
österreichischen Ermittlungen zur Aufklärung der Zwischenfälle bekräftigt. Die
bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Slowenien haben dabei,
insbesondere angesichts der raschen Aufklärung des Falles, keinerlei Schaden
genommen.
ad2+4+5+6)
Emotionale und, wie das Ergebnis der Ermittlungen gezeigt hat, letztlich
unbegründete Äußerungen sind wenig konstruktiv und würden durch öffentliche
Erwiderungen lediglich aufgewertet werden. Die gute Aufklärungsarbeit der
österreichischen Exekutive und die ständigen Kontakte zu slowenischen Stellen
durch die Österreichischen Botschaft in Laibach haben sichergestellt, daß das
Ansehen Kärntens im benachbarten Ausland keinen Schaden genommen hat.
ad 3)
Das Ergebnis der Ermittlung über die gegenständlichen Vorfälle ist öffentlich
bekannt. Der Österreichische Botschafter in Laibach hält mit Präsident Kucan und
seinem Büro regelmäßig Verbindung. Die Information Präsident Kucans ist auch
damit gewährleistet.