212/AB

         

             Herrn Präsidenten

          des Nationalrates                                                                                                    

             Univ. Prof. Dr. Heinz FISCHER                                                                             

 

             Parlament

          1017 Wien

            .

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.254/J-NR/96 betreffend Technisches Museum, die die Abgeordneten Mag.  Walter Posch und GenossInnen am 1. März 1996 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

1.       Nach welchen Kriterien wird die Standortvergabe für den Bereich "Verkehr" des Technischen Museums vorgenommen?

 

Antwort:

 

Die Standortvergabe für ein Verkehrsmuseum als Außenstelle des

Technischen Museums erfolgt im Wege einer Umfrage der jewei-

               ligen Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich, Oberöster-

               reich, Burgenland und Steiermark. Zur Beurteilung der ein-

               langenden Anbote sind als Kriterien vorgesehen:

 

               - der Standort: technikhistorischer Bezug, vorhandene Struktu-

                   ren, Entwicklungsmöglichkeiten, Zugänglichkeiten, Raumreser"

                   ven, Bahngeleise, Nähe zu Bundesmuseen;

        -          die Organisation (lokale Strukturen);

        -          finanzielle Rahmenbedingungen;

        -          Deckungsbeiträge zum laufenden Betrieb;

        -          Fachpersonal.

 

2.       Wie läßt sich die Tatsache erklären, daß trotz eines Umbaus im Ausmaß von 400 Millionen Schilling die Ausstellungsfläche für den Bereich "Verkehr" sinkt und somit wahrscheinlich eine Aussiedlung vorgenommen werden muß?

 

Antwort:

 

Das Gebäude des Technischen Museums an der Mariahilferstraße befand sich in einem derart schlechten Zustand, daß eine Generalsanierung dringend erforderlich wurde und gegenwärtig in vollem Gange ist.  Der Raumbedarf für eine zeitgemäße Präsen­tation des Museums mit den Bereichen "Energie und Rohstoffe", "Industrie und Gewerbe",' "Information und Kommunikation"" "Technik und Alltag" und "Verkehrswesen" ist groß, wenn man be­denkt,' daß bereits im Jahre 1916 kriegsbedingt nur ein Drittel der geplanten Flächen zur Ausführung kam.  Zur Unterbringung der erwähnten Bereiche reichen die durch Kuppelhebung erzielten Raumgewinne nicht aus, sodaß die Grundsatzentscheidung einer Auslagerung des Bereiches "Verkehrswesen" an einen Platz auch außerhalb Wiens gefällt wurde.  Verschärft wird das Problem durch den Umstand, daß seit langer Zeit an die 80 Lokomotiven des Eisenbahnmuseums verstreut an verschiedenen Plätzen in Österreich stehen.  Die ÖBB, deren Gleisanlagen sie besetzen, drängen seit überbindung des Eisenbahnmuseums auf mein Ressort (1984) auf Rücknahme der Lokomotiven, die sich auch aus Wartungsgründen empfiehlt.  All das macht die Errichtung eines großflächigen Verkehrsmuseums dringend notwendig.

 

 

3.       Sehen Sie keine Nachteile in einer etwaigen Aussiedlung dieses Bereiches in den ländlichen Raum (fehlendes Besucher­potential ... )?

 

Antwort:

 

Falls es zu einem Standort im ländlichen Raum kommen sollte, wird die Entscheidung nur zugunsten eines Standortes fallen,

 

der den unter Punkt 1. genannten Kriterien bestmöglich ent­spricht.  Auf den föderalen Gesichtspunkt, der in einer Plazierung außerhalb Wiens zum Ausdruck kommt, darf verwiesen werden.

 

 

4.       Wie beurteilen Sie die Möglichkeit eines etwaigen Zubaus im jetzigen Gelände im Bereiche der Mariahilferstraße?

 

Antwort:

 

Für eine Erweiterung des Technischen Museums in der Maria­hilferstraße gibt es zwar ein konkretes Bauprojekt, das im Rahmen eines Wettbewerbes im Jahre 1989 ausgewählt wurde.  Die limitierten Mittel der Museumsmilliarde lassen jedoch ein solches Bauwerk mit Kosten von ca.  S 1 Mrd. nicht zu.

 

 

5.       Für wann ist eine Entscheidung über den künftigen Standort zu erwarten?

 

Antwort:

Die Standortentscheidung ist im Jahre 1996 zu erwarten.

Die Bundesministerin: