2128/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Rossmann und Kollegen haben am 17. April 1997 unter
der Nr. 2311/J an mich eine schriftliche Anlage betreffend der Aussagen von Herrn Dr.
Florian Krenkel in der Passauer Neuen Presse vom 11.2.1997 gerichtet, welche den -
den Wortlaut hat:
" 1 . Wie beurteilen Sie den oben stehenden Sachverhalt?
2, Wie stehen Sie zu den Aussagen von Herrn Florian Krenkel?
3. Mit welchen Maßnahmen gedenken Sie den entstandenen Schaden, zu begrenzen bzw.
Österreichs angeschlagenes Image, besonders in Deutschland, wieder zu verbessern?"
Ich beehre mich, diese Anfrage wie folgt zu
beantworten:
ad 1 ) und 2):
Dr. Krenkel hat dem Redakteur der Passauer Neuen Presse in einem ausführlichen Telefon-
gespräch dargelegt, daß außer Deutschland und Liechtenstein alle Nachbarstaaten Öster-
reichs entweder Straßenbenützungsgebühren in Form von Streckenmautsystem oder Vig-
netten einheben. In Österreich sei die Vignette im Vergleich zu anderen europäischen Staa-
ten günstiger, wobei auch Bedenken des Tourismus berücksichtigt wurden. In dem Ge-
spräch meinte Dr. Krenkel, daß "wegen der geringen Kosten der Vignette (öS 70,--) nie-
mand einen in Österreich geplanten Urlaub in ein anderes Land Europas verlegen würde".
Diese Ausführungen wurden in der Passauer Neuen Presse mißverständlich wiedergegeben.
ad3):
In zahlreichen Gesprächen mit deutschen Spitzenpolitikern spielte die Einführung der Vig-
nette in Österreich keine Rolle. In der Europäischen Union wird darüber hinaus an der Er-
stellung einer gesamteuropäischen Wegekostenrichtlinie gearbeitet. Ich bin deshalb über-
zeugt, daß durch die Einführung der Autobahnvignette kein Schaden für den österreichi-
schen Tourismus entstanden ist.
Dabei ist auch zu bedenken, daß die Vignette gerade auch jene Transitfahrten erfaßt, aus
denen der österreichische Fremdenverkehr keinen Nutzen zieht, sondern durch Umweltbe-
lastungen geschädigt wird.