2160/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2180/J-NR/97 betreffend Einsparungen im
Bereich der allgemeinbildenden höheren Schulen in Tirol, die die Abgeordneten Edith Haller
und KollegInnen am 19. März 1997 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Entspricht es den Tatsachen, daß für das Bundesland Tirol eine Reduzierung der
Werteinheiten vorgenommen wurde und wenn ja, in welcher Höhe und warum?
Antwort:
Seit dem Schuljahr 1992/93 erfolgt die Aufteilung der Werteinheiten, die im Bundesfinanz-
gesetz (Stellenplan) für das jeweilige Schuljahr festgelegt sind, auf die einzelnen Bundesländer
nach einheitlichen Kriterien, wobei die jeweilige Schülerzahl in den einzelnen Schularten
maßgeblich ist. Es ist Aufgabe des Landesschulrates, die Schulorganisation seiner Schulen so
auszurichten, daß mit den Werteinheitenkontingenten das Auslangen gefunden wird, und
insbesondere die Zuteilung der Werteinheiten an die einzelnen Schulen unter Berücksichtigung
der jeweiligen Schulorganisation vorzunehmen. Auch ist er berechtigt, zwischen den einzelnen
Ansätzen, falls notwendig, auszugleichen,
Da der Verbrauch der Werteinheiten im Schuljahr 1991/92 in den einzelnen Landesschulräten
bzw. dem Stadtschulrat sehr unterschiedlich war, erfolgte die Angleichung über einen vier-
jährigen Zeitraum, um den Landesschulräten bzw. dem Stadtschulrat die Möglichkeit einzu-
räumen, ihre/seine Schulorganisation entsprechend anzugleichen. 1 995/96 war dieser Ausgleich
vollzogen. Durch diesen Ausgleich wurde das Kontingent für das Bundesland Tirol um
1 .757 Werteinheiten aufgestockt.
Der Schülerzuwachs im laufenden Schuljahr war bundesländerweise sehr unterschiedlich und
betrug für das gesamte Bundesgebiet im Mittel 2,69%, für das Bundesland Tirol dagegen nur
0,65% , wobei in zwei Bereichen ein Schülerrückgang erfolgte. Da aber die Landesschulräte
wußten, daß 1997/98 nicht mehr Werteinheiten zur Verfügung stehen (gemeinsamer Beschluß
des Bundesvoranschlages 1996 und 1997) ergab dies für Tirol eine Verminderung des Wert-
einheitenkontingentes um 1.238 Werteinheiten (davon 599 Werteinheiten im Ansatz 1270).
2. Welche weiteren Bundesländer sind von einer Reduzierung der Werteinheiten
betroffen und wenn ja, in welcher Höhe?
Antwort:
Aus den gleichen Gründen wie in Frage 1 . ausgeführt verminderte sich das Werteinheiten-
kontingent gegenüber dem laufenden Schuljahr für das Bundesland Burgenland um 67 Wert-
einheiten, Kärnten um 731 Werteinheiten, Salzburg um 120 Werteinheiten, Vorarlberg um
641 Werteinheiten.
3. Welche konkreten Auswirkungen sind durch die Reduzierung der Werteinheiten auf
die Beschäftigungssituation für Lehrer zu erwarten?
Antwort:
Da die Werteinheitenkontingente des laufenden Schuljahres mit der notwendigen Sorgfalt
eingesetzt wurden, sind keine Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation der Lehrer zu
erwarten.
4. Wird Ihrer Meinung nach die Qualität des Unterrichts durch die Reduzierung der
Werteinheiten beeinträchtigt und wenn ja, welche konkreten Schritte werden Sie
dagegen unternehmen?
Antwort:
Die Qualität des Unterrichts wird
darunter nicht leiden.
5. Werden aufgrund der Reduzierung der Werteinheiten die Klassenteilungszahlen
weiterhin eingehalten werden können und wenn nein, welche konkreten Auswir-
kungen sehen Sie in diesem Zusammenhang bezüglich eines effektiven Fremd-
sprachenunterrichts?
Antwort:
Die notwendigen und sinnvollen Gruppenteilungen hängen mit der Schulorganisation
eng zusammen. Eine Änderung der Gruppenteilung impliziert daher keine Qualitätsbeein-
trächtigung, dies gilt auch für den Fremdsprachenunterricht.