223/AB
Gegenstand: Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Wabl, Freundinnen und Freunde vom 27.2.1996,
Nr. 174/j, betreffend Schutzwaldsanierung im Bereich der Österreichischen Bundesforste
An den
Herrn Präsidenten
des Nationalrates
Dr. Heinz Fischer
Parlament
1017 W i e n
Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene - schriftliche Anfrage der Abgeordneten Wabl, Freundinnen und Freunde vom 27.2.1996, Nr. 174/j, betreffend Schutzwaldsanierung im Bereich der Österreichischen Bundesforste, beehre ich mich folgendes mitzuteilen:
Zu Frage 1:
Die Waldflächen mit größter Sanierungsdringlichkeit ergeben sich aus der Verschneidung der von den Landesforstdienststellen erhobenen "Waldflächen mit Schutzfunktionsziffer drei" und den von der Wildbach- und Lawinenverbauung erhobenen "Einzugsgebieten von Wildbächen und Lawinen mit lokaler Gefährdung". Beide Dienststellengruppen unterscheiden bei ihren Erhebungen nicht nach Eigentumsarten, daher ist der Anteil der bundesforstlichen Flächen aus diesen Unterlagen nicht ersichtlich. Laut Schätzungen der
Österreichischen Bundesforste beträgt der Anteil der sanierungsbedürftigen Fläche rund 30.000 Hektar.
Zu den Fragen 2 und 3:
Bei der Vorerhebung zur Erfassung potentieller Schutzwaldprojekte war das Hauptausscheidungskriterium die Erhebung von Wäldern mit erhöhter Schutzfunktion. Im Ergebnis waren dies über 250 "potentielle Projektsflächen. Davon wurden die angesprochenen 228 Projekte im Rahmen der jährlichen Waldstandsrevisionen einer Detailerhebung unterzogen. Aus den dabei gewonnenen Daten wurde eine Dringlichkeitsreihung erstellt, um Prioritäten in der Umsetzung erstellen zu können. Daraus ergaben sich nun rund 50 Projekte, die einen vordringlichen Sanierungsbedarf aufweisen und sich zum Großteil auch bereits in der Umsetzungsphase befinden. Für diese Projekte, welche auch die derzeit bestehenden "Flächenwirtschaftlichen Projekten mit der Wildbach- und Lawinenverbauung beinhalten, erfolgt eine projektsbezogene Nachweisung der durchgeführten Maßnahmen. Die "Flächenwirtschaftlichen Projekte" mit der Wildbach- und Lawinenverbauung weisen derzeit insgesamt 15 Vorhaben mit einer Gesamtsanierungsfläche von 1.900 Hektar auf. Es handelt sich im wesentlichen um Projektsgebiete im oberösterreichischen Salzkammergut. Der anteilige Aufwand der Österreichischen Bundesforste zu diesen Projekten in den Jahren 1990 bis 1995 betrug S 2,516.000,--.
In diesen 50 Projekten mit vordringlichem Sanierungsbedarf sind auch solche enthalten, die noch einer Detailplanung bedürfen. Diese sollen soweit als möglich in Form von flächenwirtschaftlichen Projekten umgesetzt werden. Im Herbst 1995 wurden vier weitere der noch offenen Projekte bei der Landesförderungskonferenz (Salzburg, Tirol) zur Planungsbewilligung eingereicht.
Die übrigen erhobenen Projekte, die keinen hohen Sanierungsbedarf aufweisen, werden im Rahmen der auch bisher bereits üblichen Schutzwaldbewirtschaftung behandelt. Die Nachweisung der ausgeführten Maßnahmen erfolgt hier nicht einzelprojektsweise, sondern im Rahmen der allgemein praktizierten Nachweisung der "Betriebsklasse Schutzwald".
Zu Frage 4:
Die Aufwendungen der Österreichischen Bundesforste für ihre laufenden Schutzwaldsanierungsprojekte im Zeitraum 1990 - 1995 sind der Beilage zu entnehmen. Der Aufwand für waldverbessernde Maßnahmen innerhalb der "Betriebsklasse Schutzwald" betrug im genannten Zeitraum S 53,347.000,-- (sh. Beilage, Maßnahmen ohne Projektsbezug").
Beilagen