2276/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2296/J-NR/97 betreffend Befragung der Kunden

und Kundinnen des Landesschulrates für Oberösterreich, die die Abgeordneten Mag. Karl

Schweitzer und Kolleglnnen am 16. April 1997 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

1. Welche konkreten Gründe waren dafür ausschlaggebend, daß der Landesschulrat für

Oberösterreich eine Befragung zur Erstellung eines Unternehmensleitbildes durch-

führte?

Antwort:

Die Befragung der Kundinnen und Kunden des Landesschulrates für Oberösterreich ist im

Gesamtrahmen des Projektes "Schule in Bewegung '- Modellschulen entwickeln und erproben

Schulautonomie" zu sehen. Dieses 1995 eingeleitete Projekt hat folgende Ziele:

- die Handlungsfähigkeit der einzelnen Schulen zu erhöhen,

- eine Kompetenzbereinigung zwischen Bund, Land, Schule und damit

- eine weitestgehende Verwaltungsvereinfachung (Entbürokratisierung) herbeizuführen,

- Verantwortung und Kompetenz in der Verwaltung zusammenzuführen,

- New Public Management im Bildungsbereich auf allen Ebenen einzuführen.

Zur Erreichung dieser Ziele wurde folgende Vorgangsweise gewählt:

- schulzentriertes Vorgehen

- professionelle Beratung (Team.Consult.Wien)

- größtmögliche Transparenz und Kooperation

- Raum für Experimente schaffen

Zusätzlich zu den Modellschulen wurde ein Modell-Landesschulrat ausgewählt, unJ iri'i Sinne

der obigen Zielsetzungen und einer möglichst guten Kundenorientierung die Aufgaben, Rolle

und Kompetenzen auf dieser Ebene zu evaluieren und, wenn nötig, zu verbessern.

Eine wichtige Voraussetzung hiefür ist, die Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse der

Kundinnen und Kunden zu erfassen und auszuwerten.

2. Welche Personengruppen - aufgeschlüsselt nach ihren Arbeitsbereichen - waren

konkret die Zielgruppe der Befragung des Landesschulrates für Oberösterreich zur

Erstellung eines Unternehmensleitbildes?

Antwort:

Als Zielgruppe der Kundenbefragung wurden jene Gruppierungen ausgewählt, die die

Dienstleistung des Landesschulrats am intensivsten kennen und auch entsprechend einschätzen

können:

- Im Bereich der Bundesschulen wurden alle Direktorinnen und Direktoren und die

jeweiligen Vorsitzenden der Dienststellenausschüsse befragt.

- Von den anderen wichtigen Gruppierungen in den Bundesschulen, die häufig Kontakt mit

dem Landesschulrat haben (Administratoren, Schulsekretärinnen, Rechnungsführer, Schul-

warte) wurden im Quotenverfahren 10 % der Gesamtgruppe für die Kundenbefragung aus-

gewählt'

- Weiters wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksschulräte um ihre

Meinung zum Landesschulrat gefragt.

- Darüber hinaus wurden die Personalvertreter auf Landesebene befragt, da diese sowohl in

ihrer Funktion als Personalvertreter als auch stellvertretend für die Lehrer mit dem Landes-

schulrat in Kontakt kommen.

- Auch ausgewählte Eltern- und Schülervertreter wurden befragt.

Insgesamt wurden 626 Personen zu einem schriftlichen Feedback zum Landesschulrat einge-

laden.

3. Wie hoch war der zahlenmäßige Rücklauf der Fragebögen im Verhältnis zur Anzahl

der Aussendungen?

Antwort:-

Insgesamt haben 78% aller Eingeladenen die Gelegenheit zu einem strukturierten Feedback

über den Landesschulrat wahrgenommen.

Die Rücklaufquote von 78 %  ist für eine Kundenbefragung außergewöhnlich hoch und zeigt

das Interesse der verschiedenen Kundengruppen an einem gut fünktionierenden, kundenorien-

tierten Landesschulrat.

4. Welches für den Landesschulrat für Oberösterreich relevante Ergebnis war der Aus-

wertung der Befragung zu entnehmen und welche sich daraus ergebenden Anregun-

gen und Änderungsvorschläge werden konkret in die Praxis umgesetzt?

Antwort:

Insgesamt ergab diese Kundenbefragung eine hohe Zufriedenheit mit dem Landesschulrat für

Oberösterreich.

Die vielfältigen Anregungen und Änderungsvorschläge der Kunden wurden in Besprechungen

in allen Abteilungen des Landesschulrates mit den jeweiligen Mitarbeitern besprochen und nach

Möglichkeit konkrete Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet.

Diese Verbesserungsmaßnahmen sind in ein Zielhandbuch aller Abteilungen des Landes-

schulrates und in einen Umsetzungsfahrplan eingeflossen.

5. Welcher Zeitraum ist seitens des Landesschulrates für Oberösterreich für die Umset-

zung der Befragungsergebnisse in die Praxis vorgesehen?

Antwort:

Abhängig von den jeweiligen Maßnahmen sind erste Verbesserungsmaßnahmen bereits

angegangen worden. Komplexere Vorhaben sollen mittelfristig realisiert werden.

6. Welche Personen/Experten waren konkret in die Erstellung des Fragebogens über ein

Unternehmensleitbild miteinbezogen?

Antwort:

Unter fachlicher Anleitung der Unternehmensberatungsfirma wurde der Fragebogen zur

Kundenbefragung von einer interdisziplinär zusammengesetzten Steuerungsgruppe aus

Mitarbeitern des Landesschulrates erstellt.

7. Hat der Landesschulrat für Oberösterreich vor der Auswahl einer Unternehmens-

beratungsinstitution, die mit der Aufgabe der Erstellung eines entsprechenden

Fragebogens betraut wurde, eine Ausschreibung durchgeführt und

a) wenn ja, wieviel und welche Firmen kamen zur Auswahl und

b) wenn nein, warum nicht?

8. Wie hoch waren die Kosten, die durch die Befragung insgesamt entstanden sind bzw.

a) wie hoch war daran der Anteil der Firma Team Consult und

b) auf welche Summe beliefen sich die Kosten in Zusammenhang mit Porto und

Versand?

Antwort:

Wie bereits unter Punkt 1. angeführt, ist diese Befragung Bestandteil des Gesamtprojektes. Die

damit zusammenhängenden Beratungstätigkeiten und Kosten durch die Firma Team Consult.

Wien sind im Vertrag inkludiert und können im Detail kaum herausgerechnet werden, da die

Aktivitäten der Firma durch Besprechungen mit den Schulen, Landesschulräten bzw. Stadt-

schulrat und Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten sehr vernetzt

sind und integrativ geführt werden.