2327/AB XX.GP
der Anfrage der Abgeordneten Schaffenrath, Motter und Partner/innen
an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales betreffend
Entwicklung der Arbeitslosenrate bei Frauen seit Inkrafttreten des Bonus-Malus-
Systems (Nr. 2333/J)
Frage 1 :
Wie war die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von Frauen, seit Inkrafttreten des
Bonus-Malus-Systems? (Bitte gliedern Sie die Zahlen je nach Bundesländer und
folgenden Altersgruppen 35 bis 39-jährige, 40 bis 44-jährige, 45 bis 49-jährige, 50
bis 55-jährige.)
Antwort zu Frage 1 :
Entgegen der Meinung, daß die Erwerbsquote der Frauen in Österreich im
internationalen Vergleich gering ist, zeigen die Vergleichsdaten des Statistischen
Amts der Europäischen Union (EUROSTAT), daß die Quoten in allen Altersklassen
deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegen.
Währenddessen konnte die Arbeitslosigkeit von Frauen über alle Altersstufen relativ
niedrig gehalten werden. ln der Folge liegt trotz der schwierigen internationalen
Rahmenbedingungen die Arbeitslosenquote der Frauen im internationalen Vergleich
mit 5,3% (März 1997) nach wie vor äußerst günstig. Mit diesem Wert befindet sich
Österreich innerhalb der Europäischen Union hinter Luxemburg (5,0%) an zweiter
Stelle.
Nicht zuletzt auf Grund des im Juli 1996 in Kraft getretenen Bonus-Malus-Systems
konnten für ältere Arbeitnehmerinnen Arbeitsplätze gesichert und darüber hinaus
sogar neue geschaffen werden. So lag die Anzahl der 50- bis 54-jährigen
unselbständig beschäftigten Frauen im April 1997 um beinahe 6.000 oder 5,6% über
dem entsprechenden Vorjahreswert, jene der 35- bis 54-jährigen nahm sogar um ca.
19.000 zu.
Durch diese zusätzlichen Arbeitsplätze konnte der Anstieg der strukturbedingten
Arbeitslosigkeit äußerst gering gehalten werden. So ist die Arbeitslosigkeit der 50-
bis 54-jährigen Frauen im gleichen Zeitraum lediglich um 1.030 angestiegen, jene
der 35- bis 54-jährigen um 2.342 (vgl. Übersicht im Anhang). Während im
Durchschnitt der ersten fünf Monate des laufenden Jahres der Zugang an
vorgemerkten arbeitslosen Frauen mit 22.537 rückläufig war nahm der Abgang mit
durchschnittlich 25.614 deutlich zu.
Seit Inkrafttreten der Bonus-Malus-Regelung stieg also die Zahl der Arbeitsplätze für
ältere Frauen deutlich an.
Frage 2:
Trotz der von Ihnen befürchteten negativen Auswirkungen für Frauen haben Sie
dem Gesetz als Nationalratsabgeordnete und Arbeiterkammerpräsidentin lhre
Zustimmung gegeben. Wie beurteilen Sie diese Vorgangsweise hinsichtlich einer
Vereinbarkeit mit der von Ihnen deklarierten "frauenfreundlichen Politik"?
Antwort zu Frage 2:
Die bereits dargestellte Zunahme der Arbeitsplätze für ältere Frauen bestätigt die
Zielsetzung des Bonus-Malus-Systems, durch abgestimmte positive Anreize und
Sanktionen Beschäftigungsaufnahmen und Weiterbeschäftigung Älterer zu fördern.