2396/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2596/J-NR/1997, betreffend Montanuniversität,

die die Abgeordneten WALLNER und Genossen am 12. Juni 1997 an mich gerichtet haben,

beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

1. Wie beurteilen Sie den oben zitierten Vorschlag von Prof. Welzig, die Montanuniversi-

tät Leoben nach Linz zu transferieren?

Antwort:

Die Einrichtung und Auflassung von Universitäten ist gemäß Organisationsrecht Angelegenheit

des Gesetzgebers. Ich beabsichtige nicht, dem Parlament eine entsprechende Novelle des UOG

1993 vorzuschlagen.

2. Kann es für so einen Vorschlag überhaupt sachlich fundierte Argumente geben?

Antwort:

Mir ist nicht bekannt, welche sachlichen Gründe Professor Welzig für seinen Vorschlag hat.

3. Sind Sie der Ansicht, daß sich der Standort Leoben so negativ entwickelt hat, daß er

eine Forschungseinrichtung wie die Montanuniversität nicht benötigt?

4. Würden Sie Leoben mit der VÖEST als Industrieorgan bezeichnen?

5. Ist die endogene Erneuerung der Obersteiermark ohne Montanuniversität überhaupt

machbar?

Antwort:

Die Montanuniversität ist eine Spezialuniversität mit überregionalen Aufgaben in Lehre und

Forschung, die nicht nur für die Obersteiermark, sondern für Gesamtösterreich von Bedeutung

ist. Fragen zur regionalen Wirtschaftsförderung fallen nicht in den Kompetenzbereich des Bun-

desministeriums für Wissenschaft und Verkehr.

6. Welche Verbesserungen bzw. Aufwendungen wurden für die Montanuniversität

Leoben in den letzten Jahren getätigt?

7. Wie groß war der finanzielle Aufwand für diese Verbesserungen?

Antwort:

An der Montanuniversität Leoben wurden zwecks Modernisierung des Studienangebotes in den

letzten Jahren die unter Punkt 10 genannten Studienversuche neu eingerichtet.

Die Aufwendungen für die Montanuniversität sind im letzten Jahrzehnt von 150 Mio Schilling

jährlich auf über 300 Mio Schilling mehr als verdoppelt worden.

Ausgaben des Bundes (Erfolg) für die Montanuniversität Leoben 1986 - 1996

in Mio. Schilling

 

Kalenderjahr

absolut

Index

1986

 152

 100

1987

 160

 105

1988

 177

 116

1989

 190

 125

1990

 225

 148


 

1991

 249

 164

1992

 259

 170

1993

 270

 178

1994

 306

 201

1995

 317

 209

1996

 318

 209

8. Welche weiteren Verbesserungsmöglichkeiten - insbesondere mit dem Ziel einer Ver-

kürzung der Studiendauer - könnten Sie sich vorstellen?

Antwort:

Das neue UniStG von 1997 sieht eine Reihe studienzeitverkürzender Maßnahmen für alle Uni-

versitäten vor.

9. Wie viele Studenten gibt es derzeit an der Montanuniversität Leoben?

Antwort:

Es gibt an der Montanuniversität Leoben derzeit 2.651 (WS 1996/97) ordentliche inländische

und ausländische ordentliche Hörer. Die Zahl der Erstinskribierenden ist entgegen dem gesamt-

österreichischen Trend stark zurückgegangen.

Tabelle 1: Studien Erstimmatrikulierender (Inländer und Ausländer) an der Montan-

universität Leoben nach Studienrichtungen, Wintersemester 1991/92 bis

1996/97

Studienrichtung

 1991/92

 1992/93

 1993/94

 1994/95

 1995/96

 1996/97

Bergwesen

 20

 9

 16

 12

 9

 7

Erdölwesen

 29

 28

 13

 14

 14

 25

Markscheidewesen

 -

 2

 3

 1

 1

 2

Hüttenwesen

 42

 24

 8

 12

 11

 12

Stv. Angewandte

-

-

-

-

-

-

Geowissenschaften

 6

 11

 19

 16

 11

 18


 

Stv. Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling

 -

 89

 116

 91

 77

 46

Gesteinshüttenwesen

 5

 5

 7

 6

 5

 5

Montanmaschinenwesen

 16

 11

 10

 13

 5

 6

Kunststofftechnik

 56

 58

 31

 19

 19

 14

Werkstoffwissenschaften

 50

 57

 38

 39

 26

 19

Intern. Studienpro-gramm Petroleum Engineering

 -

 -

 -

 3

 5

 10

Insgesamt

 224

 294

 261

 226

 183

 164

 

Tabelle 2: Studienordentlicher in- und ausländischer Hörer an der Montanuniversität

Leoben nach Studienrichtungen, Wintersemester 1991/92 bis 1996/97

Studienrichtung

 1991/92

 1992/93

 1993/94

 1994/95

 1995/96

 1996/97

Bergwesen

 248

 226

 228

 198

 183

 167

Erdölwesen

 314

 322

 304

 249

 247

 264

Markscheidewesen

 27

 31

 31

 29

 27

 32

Hüttenwesen

 459

 464

 444

 401

 405

 388

Stv. Angewandte Geowissenschaften

36

 87

 117

 136

 137

 153

Stv. Industrieller Um-weltschutz Entsorgungs technik Lind Recycling

 

 -

 

 352

 

 463

 

 528

 

 612

 

 607

Gesteinshüttenwesen

 127

 124

 129

 129

 121

 109

Montanmaschinenwesen

 176

 177

 165

 139

 155

 145

Kunststofftechnik

 480

 477

 460

 408

 356

 333

Werkstoffwissenschaften

 436

 465

 466

 446

 428

 393

Intern. Studienprogramm- Petroleum Engineering

 -

 -

 5

 12

 24

 60

Insgesamt

 2.303

 2.725

 2.812

 2.675

 2.695

 2.651

10. Welche Studienrichtungen sind derzeit eingerichtet und wie hoch ist die Zahl der

Absolventen?

Antwort:

An der Montanuniversität Leoben sind folgende Studien eingerichtet:

* Angewandte Geowissenschaften (Studienversuch)

* Bergwesen

* Erdölwesen

* Gesteinshüttenwesen

* Hüttenwesen

* Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling (Studienversuch)

* Kunststofftechnik

* Markscheidewesen

* Montangeologie (gemeinsam mit Universität Wien und Universität Graz)

* Montanmaschinenwesen

* Petroleum Engineering (Internationales Studienprogramm)

* Werkstoffwissenschaften

Zur Zahl der Absolventen darf auf folgende Tabelle verwiesen werden:

Tabelle 3: In- und ausländische Absolventen (Erstabschüsse) an der Montanuniversität

Leoben nach Studienrichtungen, Studienjahr 1990/91 bis 1995/96

Studienrichtung

 1990/91

 1991/92

 1992/93

 1993/94

 1994/95

 1995/96

Bergwesen

 13

 11

 13

 14

 16

 10

Erdölwesen

 18

 19

 23

 23

 8

 11

Markscheidewesen

 2

 1

 3

 2

 2

1

Hüttenwesen

 15

 16

 14

 20

 13

 17

Stv. Angewandte

 

 

 

 

 

 

Geowissenschaften

 -

 -

 -

 -

 3

 6

Stv. Industrieller Um-weltschutz, Entsorg-ungs technik und Recycling

 

 -

 

-

 

-

 

-

 

-

 

2

Gesteinshüttenwesen

 2

 9

 1

 6

 10

 9

Montanmaschinenwesen

 17

 4

 8

 13

 9

 8

Kunststofftechnik

 20

 22

 27

 32

 28

 26

Werkstoffwissenschaften

 16

 21

 25

 32

 34

 32

Intern. Studienpro-gramm Petroleum Engineering

 

 -

 

 -

 

-

 

1

 

 3

 

 2

Insgesamt

 103

 103

 114

 143

 126

 124

II. Sind neue Studienrichtungen geplant?

Antwort:

Die Einrichtung von neuen Studienrichtungen erfolgt durch den Gesetzgeber. Derzeit gibt es kei-

nen Antrag der Universität an das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr auf die Ein-

richtung einer neuen Studienrichtung. Ich beabsichtige ebenfalls nicht, dem Parlament einen dies-

bezüglichen Vorschlag zur Novellierung des UniStG von 1997 zu unterbreiten.