2459/AB XX.GP

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr.

2495/J betreffend Fahrleistung im Straßenverkehr, welche die

Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde am 28.5.1997 an

mich richteten und aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit

in Kopie beigelegt ist, stelle ich fest:

Antwort zu den Punkten 1 und 2 der Anfrage:

In Abständen von fünf Jahren - zuletzt 1995 - werden europaweit

händische Straßenverkehrszählungen durchgeführt. Aufbauend auf

den Ergebnissen dieser Zählungen wurden für die Jahre 1985, 1990

und 1995 die jährlichen Fahrleistungen auf Bundesstraßen er-

mittelt. Seit 1991 werden auch die Fahrleistungen für die

dazwischenliegenden Jahre unter Berücksichtigung der Ergebnisse

der Daten der automatischen Straßenverkehrszählung abgeschätzt.

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

Die Fahrleistungen wurden nicht für die in der Anfrage genannten

Fahrzeuggruppen ermittelt, da der händischen

Straßenverkehrszählung eine andere, von der ECE vorgeschlagene

Einteilung zugrundeliegt.

Im Jahr 1995 wurden von den nachstehend angeführten Fahrzeug-

arten, die den in der Anfrage genannten Fahrzeuggruppen am

ehesten entsprechen, auf dem gesamten Bundesstraßennetz folgende

Fahrleistungen erbracht (Angaben in Mio. Kfz-km pro Jahr):

Einspurige Kfz 546

Pkw (ohne/mit Anhänger) 31.642

Bus 373

Lieferwagen (bis 3,5 t) 2.272

LKW ohne Anhänger 1.675

Sattel- und Lastzüge 1.960

Für die Jahre davor liegen die Fahrleistungen nicht in dieser

Unterteilung vor. Die Gesamtfahrleistungen aller Kfz auf den

österreichischen Bundesstraßen betrugen auf Grundlage der

händischen Straßenverkehrszählung im Jahr 1980 rund 22.200 Mio.

Kfz-km, im Jahr 1985 rund 24.500 Mio. Kfz-km und im Jahr 1990

rund 34.800 Mio. Kfz-km. Dabei ist zu beachten, daß sich auch das

bezughabende Straßennetz verändert hat.

Antwort zu den Punkten 4 und 6 der Anfrage:

Bei der händischen Straßenverkehrszählung 1995 wurde nicht nach

in- und ausländischen Fahrzeugen unterschieden, für die Jahre

davor wurde die Fahrleistung nicht in dieser Differenzierung

ermittelt.

Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten ist nur

für Autobahnen, Schnellstraßen und Bundesstraßen B zuständig.

Für diese Straßenkategorien wurden im Jahre 1995 folgende Fahr-

leistungen (in Mio. Kfz-km pro Jahr) ermittelt.

                                               Auto-                     Schnell-                 Bundes-

                                               bahnen                  straßen                  straßen B

Einspurige Kfz                     96                           12                           439

Pkw (ohne/mit Anhänger) 12.568                     1.014                      18.060

Bus                                        143                         9                            221

Lieferwagen (bis 3,5 t)        976                         87                          1.209

Lkw ohne Anhänger           737                         66                          872

Sattel- und Lastzüge           1.283                      126                        551

Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:

Auf Basis von in- und ausländischen Prognosen für den Personen-

verkehr, die in ihren Aussagen stark voneinander abweichen, kann

davon ausgegangen werden, daß die Verkehrsleistung bis zum Prog-

nosejahr 2010/2015 in einer Größenordnung von etwa 40 % zunehmen

wird. Dies unter der Annahme, daß keine tiefgreifenden Verände-

rungen in der Wirtschafts- und Raumordnungspolitik eintreten.

Hinsichtlich des Güterverkehrs sind konkrete Prognosewerte noch

schwieriger festzulegen. So erwarten die uns bekannten Studien

eine größere Zunahme als beim Personenverkehr, wobei die Streuung

der Prognosewerte bei +/-40 % liegt.

Es wird darauf hingewiesen, daß im Rahmen des Bundesverkehrswege-

plans vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr Progno-

sen für den Güter- und Personenverkehr, und zwar für alle Ver-

kehrsträger, ausgearbeitet werden.

Um Doppelgleisigkeiten - und damit unnötige Ausgaben - zu ver-

meiden, werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Ange-

legenheiten derzeit keine eigenen Prognosen ausgearbeitet.