2503/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Scheibner und Kollegen haben am 5. Juni 1997 unter der
Nr. 2545/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Einsatz
österreichischer Truppen in Albanien im Rahmen der Operation ‚ALBA‘ gerichtet. Diese
aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene Anfrage beantworte
ich wie folgt:
Einleitend verweise ich auf meine Ausführungen in Beantwortung der Anfrage Nr. 2370/J
der Abgeordneten Bgdr Jung und Kollegen (2357/AB) und die darin enthaltene Feststellung,
daß eine allfällige Rückführung des österreichischen Kontingentes im Falle einer
krisenhaften Entwicklung in Albanien gewährleistet ist. Ich darf auch daran erinnern, daß
ich nähere Einzelheiten der diesbezüglichen Vorkehrungen der an der Operation ALBA
beteiligten NATO- und PfF-Mitglieder anläßlich der kurzen Debatte über diese
Anfragebeantwortung in der Sitzung des Nationalrates am 9. Juli 1997 erläutert habe.
Angesichts der unmittelbar bevorstehenden planmäßigen Beendigung des Einsatzes in
Albanien kann mit Genugtuung festgestellt werden, daß es in keinem Stadium der Mission
zu einer Eskalation gekommen ist, die derartige Notfallmaßnahmen erfordert hätte.
Im einzelnen beantworte ich die vorliegende Anfrage wie folgt:
Zu 1 und 2:
Zwischen der Erklärung des früheren Oberkommandierenden der NATO in Europa, General
George J. Joulwan, und meinen Aussagen am 22. April 1997 im Hauptausschuß des
Nationalrates besteht kein Widerspruch.
Zu 3:
Diesbezüglich verweise ich auf meine grundsätzlichen Ausführungen in Beantwortung der
Anfrage 2370/J der Abgeordneten Bgdr Jung und
Kollegen vom 3. Juli 1997
Zu 4a):
Der Auftrag beschränkt sich auch für den Fall gewalttätiger Demonstrationen u.ä. auf den
Eigenschutz und den Schutz der anvertrauten Objekte. Darüber hinausgehende
„sicherheitspolizeiliche Aufgaben“ bestehen nicht.
Zu 4b):
Die Sonderausrüstung des österreichischen Kontingents umfaßt für die jeweils im
Wachdienst stehenden Soldaten insbesondere Splitterschutz aus Rüstung, Schutzschilde und
Bodyarmors. Darüber wurden zur Erleichterung der Sicherungsaufgaben Tretgitter,
Metalldetektoren, Kfz-Inspektionsspiegel und Nagelbänder beschafft.
Zu5):
Für die allfällige Unterstützung der „Operation ALBA“ - also auch eines allfälligen
Rückzuges unter Notfallbedingungen - steht eine durch das NATO-Mitglied Italien als
„Lead Nation“ gestellte operative Reserve bereit. Weitere Unterstützungskräfte werden bei
Bedarf durch die an der Operation ALBA beteiligten NATO- und PfF-Mitglieder gestellt,
wobei allerdings die diesbezüglichen Planungen keine Heranziehung österreichischer Kräfte
vorsehen.
Zu6):
Selbstverständlich berücksichtigen die Planungen für den Rückzug des österreichischen
Kontingents unter Notfallbedingungen auch Maßnahmen für den Fall unerwarteter
Schwierigkeiten. Im übrigen ist auf Grund der Einsatzgrundlagen davon auszugehen, daß
eine Rückführung unter allen Umständen erfolgen kann.