2519/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Rudolf Anschober und Genossen haben am 26. Juni
1997 unter der Nr. 2624/J - NR/1997 eine schriftliche Anfrage an den Bundesminister für
auswärtige Angelegenheiten betreffend der laut Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner
,,exzellenten Organisation‘ IAEO gerichtet, welche den folgenden Wortlaut hat:
„1. Ist es die offizielle Position auch des Bundesministers, daß es sich bei der IAEO um
eine „exzellente Organisation“ handelt?
2. Wertet der Bundesminister die Aussage des IAEO-Generaldirektors Hans Blix Mitte Mai
1997 bei einem Besuch im Kernkraftwerk Temelin im Rahmen der Prager WANO-
Konferenz, wonach er froh sei, daß mit Temelin „eine weitere Quelle sauberer Energie
entstehe“ (CBL-Südböhmische Blätter, 14.5.97) auch als ‚,exzellent“, oder besteht
zwischen einer derartigen und der österreichischen Position zu Temelin ein
Unterschied?
3. Wurden von Ihnen oder der Staatssekretärin im Außenamt gegenüber dem IAEO-
Generaldirektor zu irgendeinem Zeitpunkt schon festgestellt, die „Zielsetzungen der
IAEO dahingehend zu ändern, daß die Förderung der Kernenergie unterbleibt“, wie
dies vom österreichischen Nationalrat am 9.2.1995 als Ersuchen an die
Bundesregierung beschlossen wurde? Wenn nein,
warum nicht?“
Zu Frage 1:
Die Äußerung von Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner erfolgte im Hinblick auf
die administrative und budgetäre Gebarung der Organisation. Die IAEO wird
weltweit als am besten und am effizientesten geführte internationale Organisation
betrachtet, weshalb ich diese Äußerung der Staatssekretärin teile.
Zu Frage 2:
Die Aussage von IAEO-Generaldirektor Blix ist mir nicht bekannt. Ich vertrete
jedoch in dieser Frage den gemeinsamen Standpunkt der Österreichischen
Bundesregierung.
Zu Frage 3:
Eine derartige Änderung der Zielsetzungen der IAEO hat wegen der Haltung der
überwiegenden Mehrzahl der Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft
keine Aussicht auf Erfolg. Im Rahmen der IAEO-Gremien ist die Bundesregierung
jedoch bemüht, ihre kritische Haltung gegenüber der Kernenergie einzubringen.
Diese Haltung ist dem Generaldirektor der IAEO daher u.a. aus den jährlichen
Generalkonferenzen bekannt.