2524/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Stadler und Kollegen haben am

9. Juli 1997 unter der Nummer 2698/J-NR/1997 eine schriftliche

parlamentarische Anfrage an mich gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:

„1. Welche Gründe haben Sie dazu bewogen, die Ausschreibungsfrist für

den Posten des Leiters für Kulturpolitik zu verlängern, obwohl bei

Ablauf der ursprünglichen Frist Bewerbungen qualifizierter

hauseigener Diplomaten vorlagen?

2. Können Sie ausschließen, daß politischer Druck seitens Salzburger

Politikerinnen oder Politiker ausgeübt wurde?

Wenn nein, ist Ihnen ein persönliches Naheverhältnis zwischen Frau

Dr. Kalista und Frau Staatssekretärin Dr. Benita Ferrero-Waldner

geläufig?

3. Welche konkreten Gründe waren ausschlaggebend, daß Frau

Dr. Kalista bei der Besetzung der Leitunsfunktion der kulturpolitischen

Sektion des BMaA betraut werden soll?

4 Können Sie ausschließen, daß bereits vor Ablauf der Bewerbungsfrist

festgestanden ist, wer mit der Leitung der kulturpolitischen Sektion des

BMaA betraut werden soll?

5. Vor welcher gewaltigen Aufgabe steht die österreichische

Auslandskulturpolitik, nachdem anscheinend Ihre Entscheidung nach

zu schließen, keine hauseigenen Bewerber dieser Aufgabe

gewachsen wären?

6. Wie hoch ist die Besoldung der künftigen Leitern der kulturpolitischen

Sektion und wie hoch wäre im Vergleich dazu die Besoldung eines

entsprechenden Beamten des BMaA?

7. Bestehen seitens des Außenministeriums Pläne, Teile der Aufgaben

die bisher durch die Kultursektion wahrgenommen wurden, aus dem

Ministerium auszugliedern, beispielsweise zu privatisieren?

Wenn ja, in welchen Bereichen?“

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Es lagen zwar bei Ablauf der ursprünglichen Frist eine Reihe von qualifizierten

Bewerbungen sowohl aus dem Personalstand des BMaA wie auch von

außerhalb vor, doch vertrat ich den Standpunkt, daß eine weitere

Ausschreibung die Zahl qualifizierter Bewerbungen noch erweitern würde.

Diese Erwartung hat sich auch erfüllt.

ZuFrage2:

Es wurde kein Druck seitens Salzburger Politikerinnen oder Politiker ausgeübt.

Von einem persönlichen Naheverhältnis zwischen Frau Dr. Kalista und Frau

Staatssekretärin Dr. Ferrero-Waldner ist mir nichts bekannt.

Zu Frage 3:

Bei aller berechtigter Wertschätzung der hauseigenen Diplomaten wollte ich

mit der Berücksichtigung einer qualifizierten Bewerberin von außerhalb des

BMaA ein Signal für die Offenheit des auswärtigen Dienstes und für die

Chancengleichheit von Frauen setzen.

Zu Frage 4:

Das kann ich mit Sicherheit ausschließen.

Zu Frage 5:

Die Ernennung einer hausfremden Person hat nichts mit neuen Aufgaben zu

tun, vor denen die Auslandskulturpolitik stünde.

Zu Frage 6:

Frau Dr. Kalista wird genau den für die Leitung der Sektion V vorgesehenen

Monatsbezug eines ensprechenden Beamten des BMaA erhalten (Einstufung

in AI/8 gemäß Beamtendienstrechtsgesetz 1979, Anlage 1, Pkt. 1.3.3 im

Zusammenhalt mit § 31 Gehaltsgesetz).

Zu Frage 7:

Bekanntlich wurden die Deutsch-Sprachkurse an den Kulturinstituten im

Ausland ausgegliedert. Weitere privatisierungen sind derzeit nicht

vorgesehen.