2605/AB XX.GP
Zu den aus der beiliegenden Ablichtung der gegenständlichen Anfrage ersichtli-
chen Fragen führe ich folgendes an:
Zur Frage 1:
Mit Entschließung des Nationalrates vom 2. Oktober 1996 wurde die Bundesregie-
rung ersucht unter Beiziehung von Sozialpartnern und Experten die Weiterentwicklung
des österreichischen Sozialversicherungssystems mit dem Ziel einer breiten und fairen
Einbeziehung aller Erwerbseinkommen zu erarbeiten. Aufgrund dieses vorgegebenen
Zieles wird es zu einer Generalreform der Werkvertragsregelung kommen. In diesem Sinn
hat mittlerweile auch der Ministerrat in seiner Sitzung am 24.7.1997 entsprechende Be-
schlüsse gefaßt; die neuen Regelungen sollen mit dem 1.1.1998 in Kraft treten.
Zur Frage 2:
Die Ausnahmeregelung für kunstschaffende ist zur Zeit bis 31.12.1997 befristet.
Eine Verlängerung dieser Ausnahmeregelung beabsichtige ich nicht, da die neuen Rege-
lungen bereits mit 1.1.1998 in Kraft treten
sollen.
Zur Frage 3:
Es ist grundsätzlich mein Anliegen, bei der Neugestaltung von sozialpolitischen
Regelungen, insbesondere auch bei der Vorbereitung von Gesetzesentwürfen die beson-
deren Umstände der davon betroffenen Menschen zu berücksichtigen. Es kann aber auch
nicht unbeachtet bleiben, daß generell abstrakten Normen, wie sie die Sozialversiche-
rungsgesetze darstellen, hinsichtlich des Differenziertheitsgrades Grenzen gesetzt sind.
Bei meinem Vorhaben, das mir der Nationalrat mit Entschließung vom 2. Oktober
1996 aufgegeben hat und das in der Verwirklichung der fairen Einbeziehung aller
Erwerbseinkommen münden soll, kann ich keine pauschale Ausnahme für die Kunst- und
Kulturschaffenden vorschlagen. Darüber hinaus wäre wohl die Abgrenzung zu „gerade
noch“ Kunst- und Kulturschaffenden schwierig. Zweifelsfrei gibt es auch Kunst- und
Kulturschaffende, bei denen neben den ideellen Anliegen auch der Einkommenserwerb
einen wesentlichen Aspekt einnimmt.
Zur Frage 4:
Den betroffenen Gruppen wird im Rahmen der Begutachtung des neuen Gesetzes
die Möglichkeit geboten werden, eine Stellungnahme abzugeben. Darüberhinaus finden
bereits jetzt laufend Gespräche in meinem Ressort mit diversen Interessenvertretungen
von Kunstschaffenden statt.