2619/AB XX.GP
Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene - schriftliche
parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Ewald Stadler und Genossen vom
11 Juli 1997, Nr. 2880/J, betreffend den Grenzübergang Diendorf/Kyselov, beehre ich mich
folgendes mitzuteilen:
Zu 1.,2.und4.:
Der oberösterreichische Wunsch nach Einrichtung eines Grenzüberganges in Diendorf wurde
sowohl 1991 als auch 1994 von tschechischer Seite im Rahmen der bilateralen Experten-
gruppe für Grenzübergänge aus personellen, finanziellen und umweltschutzgründen abge-
lehnt.
Infolge des vorrangigen Zieles der Bundesregierung, trotz der Einsparungen beim Personal-
aufwand die technischen und personellen Voraussetzungen für die Außengrenzkontrolle mit
EU- und Schengenstandard zu schaffen, kommt nunmehr grundsätzlich bis auf weiteres nur
die Eröffnung solcher touristischer Grenzübergänge in Betracht, bei denen keine Zufahrts-
straßen für motorisierte Verkehrsmittel bestehen. Bei solchen ist auch kein Bedarf einer
ständigen Besetzung aus zollrechtlichen oder fremdenpolizeilichen Gründen gegeben, wes-
halb auch keine Kosten für die Schaffung einer Infrastruktur anfallen.
Im Einvernehmen mit den Bundesministern für auswärtige Angelegenheiten und für Inneres
wird für den Bereich des oberen Mühlviertels die Verwirklichung des Euregio-Projekts
Schwarzenberger Schwemmkanal“ unterstützt, bei dem nach den oben erwähnten Kriterien
weder bauliche noch zusätzliche personelle Maßnahmen erforderlich sind. Die Bewilligung
des tschechischen Umweltministeriums steht jedoch noch aus. Gerade dieses Projekt dürfte
sich nach Ansicht der Beteiligten dafür eignen, die touristische Attraktion der Region Aigen zu
heben.
Zu 3.:
Im allgemeinen sind mit der Einrichtung eines touristischen Grenzüberganges keine
nennenswerten steuerlichen Auswirkungen verbunden, weil zusätzlichen Steuereinnahmen im
Inland auch Ausgaben von Österreichern und anderen Touristen im Ausland gegenüber-
stehen.