2681/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr.
2746/J betreffend TV-Satire mit Folgen für Österreich in
Mio.-Höhe, welche die Abgeordneten Mag. Trattner, Ing. Meisch-
berger und Kollegen am 10. Juli 1997 an mich richteten und aus
Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigelegt ist,
stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Ja.
Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:
Es sind der Österreich Werbung keinerlei Auswirkungen auf den
österreichischen Tourismus bekannt, zumal bereits am Folgetag (4.
Juli 1997) und am darauffolgenden Wochenende dieser Beitrag ein-
deutig als „Ente“ durch die gesamte deutsche Presse gegangen ist.
Lediglich unmittelbar nach der Sendung am 4.
Juli respektive
5. Juli waren „Seher“, die sich in Gesetzgebungsverfahren nicht
auskennen, verunsichert.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Die Ausführungen in der Antwort zu Pkt. 2 der Anfrage gelten auch
für das Bundesland Tirol. Nachdem die Tirol Werbung über den
Beitrag via Fax-Information Bescheid wußte, konnten allfällige
Anfragen direkt behandelt werden, d.h., die Österreich Werbung in
Deutschland mußte diesbezüglich nicht mehr zu Rate gezogen
werden.
Antwort zu den Punkten 4 und 5 der Anfrage:
Gemäß einer Aussage des Präsidenten des Deutschen Reisebürover-
bandes hatte dieser Beitrag in der Sendung „Monitor“ zwar ad hoc
für Verunsicherung gesorgt, allerdings keinerlei Auswirkungen auf
bereits getätigte Buchungen. Dies insbesondere deshalb, da, wie
bereits erwähnt, sehr schnell publik wurde, daß es sich hierbei
um eine Satire handelte. Ein Schreiben der Touristik Union
International vom 8.7.97 lautet: „Die Stornoquoten am Freitag,
den 4.7., am Samstag, dem 5.7. und am Montag, dem 7.7. zwar
leicht höher als in den vergleichbaren Tagen der Vorwoche;
verglichen mit den davor liegenden Wochen scheinen sie zum
jetzigen Zeitpunkt aber nicht signifikant höher zu sein.“
Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:
Seitens des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegen-
heiten sind keine Rechtsschritte geplant. Es wurde kein recht-
licher Tatbestand verwirklicht, der unmittelbar schädigende Wir-
kung auf die Republik Österreich hat und dadurch eventuell zur
Einleitung rechtlicher Schritte Anlaß geben könnte. Der öster-
reichische Staat könnte durch die Folgen einer angeblich ausge-
lösten Stornierungswelle jedenfalls nur mittelbar (z.B. geringere
Deviseneinnahmen etc.) betroffen sein. Eine
gerichtliche Klage
würde daher nach Einschätzungen des Bundesministeriums für wirt-
schaftliche Angelegenheiten an der fehlenden Klagslegitimation
scheitern.
Seitens der Österreich Werbung kann dazu nur festgestellt werden,
daß der Deutsche Reisebüroverband in Erwägung gezogen hat, recht-
liche Schritte gegenüber dem Sender einzuleiten. Nachdem jedoch
keine Auswirkungen erkennbar wurden - außer die bereits ange-
sprochenen „Spontanreaktionen seitens der deutschen Zuseher“, und
dabei ist es dann auch geblieben - wurde vom DRV davon Abstand
genommen.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
Eine solche Notwendigkeit besteht nicht. Nachdem sehr rasch
jedermann wußte, daß es sich hierbei um eine Satire handelte, war
und ist eine Aufklärungskampagne nicht erforderlich.
Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:
Da es sich bei der in der Sendung behandelten Steuer um eine
deutsche „Ausreisesteuer" handelt, wären diesbezügliche Fragen an
die deutschen Stellen zu richten.
Antwort zu Punkt 9 der Anfrage:
In der kurzen Zeit ist es nicht möglich, eine aufgeschlüsselte
Buchungssituation darzustellen, als Beispiel mögen die Buchungs-
trends deutscher Veranstalter gelten:
Deutsches Reisebüro (erhoben via Zweigstelle der Österreich
Werbung Frankfurt):
Abfragedatum 29.7.1997;
Ergebnis: nach wie vor Buchungen; DER steht im Plus.
+ 6 % im Hotelbereich,
+ 30 % bei Ferienwohnungen-Angebot (kleine
Kontingente).
Keine Stornos aufgrund Monitor-Sendung.
NUR (erhoben via Zweigstelle Frankfurt):
Ergebnis: - 10 % gegenüber dem Vorjahr; Aktuelle
Buchungssituation Sommer positiv.
Gesamtergebnis wird voraussichtlich ein einstelliges
Minus betragen.
Keine Stornos aufgrund Monitor-Sendung.
TUI (erhoben via Zweigstelle Hamburg):
Ergebnis: - 2,4 % gegenüber dem Vorjahr.
Keine Stornos aufgrund Monitor-Sendung.