2790/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Anschober, Freundinnen und Freunde haben am
8.7.1997 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 2667/J betreffend ‚Abfallwirt-
schaft in Oberösterreich" gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Übersicht-
lichkeit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:
ad 1 und 2
Eine Auflistung der in Oberösterreich in Betrieb befindlichen bzw. geplanten Anla-
gen, die zur thermischen Abfallbehandlung geeignet sind, ist der Anlage 1 zu ent-
nehmen. Diese Liste enthält u.a. auch Angaben über die Anlagenkapazitäten. Kon-
krete Kapazitätserweiterungen sind nach Mitteilung des Landes Oberösterreich der-
zeit nicht geplant. Überkapazitäten existieren jedenfalls nicht.
ad 3
Angaben über die Behandlungsmengen des Restmülls in Oberösterreich und die
Behandlungsanlagen sind der beiliegenden Tabelle (s. Anlage 2) zu entnehmen. Die
darin enthaltenen Angaben über die behandelten Restabfälle wurden für die Jahre
1990 bis 1995 zusammengefaßt. Nach Angaben des Amtes der
Oberösterreichischen Landesregierung sind für das Jahr 1996 derzeit keine
entsprechenden Daten verfügbar.
ad 4
Gemäß Begleitscheindaten des Abfalldatenverbunds wurden im Jahr 1996 bei der
WAV folgende Mengen gefährlicher Abfälle als Rückstände aus der Verbrennung zur
Entsorgung übergeben:
Abfallart |
Abfallbezeichnung |
Masse[t] |
31308 |
Schlacken, Aschen a. Abfallverbrennungsanlagen |
8,4 |
31309 |
Flugaschen u.-stäube a. Abfallverbrennungsanl. |
21,0 |
31312 |
feste. salzhalt. Rückstände a. d. Rauchgasr. v. Abf. verbr.anl. |
18,5 |
31445 |
Gipsabfälle mit schädlichen Beimengungen |
7,3 |
31660 |
Schlamm aus der Gas-und Abgasreinigung |
107,0 |
95401 |
Wasch-und Prozeßwässer |
44,1 |
Abfalldatenverbund, August 1997
Bezüglich des konzipierten jährlichen Anfalls von gefährlichen Abfällen aus der Ver-
brennung wurden von der WAV folgende Daten bekanntgegeben:
• Gips aus der Rauchgasreinigung: 180 Tonnen
• Läuterschlamm aus der Abwasserreinigung: 210 Tonnen
ad 5
Gemäß Begleitscheindaten wurden die im Jahr 1996 von der WAV übergebenen
gefährlichen Abfälle zunächst von der Fa. ENBE (Fa. Entsorgungsbetriebe GmbH,
Wels, befugter Sammler von gefährlichen Abfällen) übernommen und anschließend
an die Fa. UWEG (Umweltschutz- und Wertstoff-Recycling GmbH, Wels, als befugter
Sammler und Behandler von gefährlichen
Abfällen) weitergegeben.
ad 6
Diese Frage betrifft nicht den Vollziehungsbereich des Bundesministers für Umwelt,
Jugend und Familie.
ad 7
Da sich die gegenständliche Frage auf die Geschäftstätigkeit eines eigenständigen
Unternehmens bezieht, kann ich hiezu nur grundsätzlich anmerken, daß nach den
meinem Ressort vorliegenden Studien das Massenpotential für die infolge der
Umsetzung der Deponieverordnung und der Novelle zum Wasserrechtsgesetz
zusätzlich notwendigen Behandlungskapazitäten für nicht gefährliche Abfälle
österreichweit bei über 2 Mio. t/a liegt.
ad 8
Gemäß Begleitscheindaten des Abfalldatenverbunds fielen folgende Mengen gefähr-
licher Abfälle in Oberösterreich an (Zu den angeführten Daten ist jedenfalls
anzumerken, daß keine VergleichbARKEIT der einzelnen Jahre 1991 bis 1996
gegeben ist, da durch Änderungen im Abfallkatalog nunmehr wesentlich mehr
Abfälle als gefährlich eingestuft sind und die Mengenerhöhung darin ihre Ursache
hat):
Jahr |
Masse [[t] |
1991 |
42.800 |
1992 |
48.300 |
1993 |
74.800 |
1994 |
76.500 |
1995 |
99.100 |
1996 |
125.900 |
Abfalldatenverbund, April 1997
Diese gefährlichen Abfälle wurden entsorgt in:
Entsorgung des in Oberösterreich erzeugten gefährlichen Abfalls In:
(Masse in Tonnen)
Jahr |
Ausland |
Burgen |
Kärnten |
N.Ö. |
O.Ö |
Salz- |
Steier- |
Tirol |
Vorarl- |
Wien |
|
|
land |
|
|
|
burg |
mark |
|
berg |
|
1991 |
168 |
- |
975 |
1.517 |
31.726 |
2.448 |
2.842 |
71 |
62 |
3.018 |
1992 |
2.174 |
- |
2.256 |
1.174 |
34.915 |
3.277 |
1.659 |
39 |
118 |
2.668 |
1993 |
7.623 |
5 |
1.356 |
17.578 |
41.774 |
1.518 |
2.329 |
55 |
136 |
2.427 |
1994 |
15.746 |
- |
945 |
4.126 |
47.216 |
4.070 |
2.064 |
49 |
148 |
2.148 |
1995 |
26.043 |
6 |
9.954 |
2.552 |
51.444 |
4.003 |
2.072 |
172 |
880 |
1.977 |
1996 |
27.969 |
- |
16.934 |
6.572 |
66.935 |
2.228 |
1.656 |
507 |
622 |
2.515 |
Abfalldatenverbund, April 1997
ad 9
Mit Verordnung der Oberösterreichischen Landesregierung vom 27.4.1992, LGBI. Nr.
38/1992, wurde ein Abfallwirtschaftsplan für das Land Oberösterreich erlassen (O.ö.
Abfallwirtschaftsplan 1992), der zuletzt mit LGBI.Nr. 30/1997 geändert wurde.
ad10
Die Stellungnahme des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung zur Depo-
nieverordnung ist der Anlage 3 zu entnehmen.
ad 11 u. 12
Nach Angaben des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung sind die in der
Anlage 4 aufgelisteten Deponien mit Angaben über freie Kapazitäten grundsätzlich
für Hausmüll, Sperrmüll sowie
für hausmüllähnliche Gewerbeabfälle geeignet.
ad 13
Diese Frage betrifft nicht den Vollziehungsbereich des Bundesministers für Umwelt,
Jugend und Familie. Der aktuelle Stand der Deponiepreise kann nur bei den jeweili-
gen Betreibern erfragt werden.
ad 14
Nach Mitteilung des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung wurden fol-
gende Abfallmengen (in Tonnen) in andere Bundesländer verbracht:
ABFALLART |
|
|
DEPONIEN |
|
|
|
Siggerwiesen |
Halbenrain |
Erzberg (Stmk.) |
Rauchenwart (NÖ) |
|
|
(Slzbg.) |
(Stmk.) |
|
|
|
Hausabfälle |
6.378 |
|
|
|
|
Sperrige |
1.029 |
|
|
|
|
Abfälle |
|
|
|
|
|
Gemischte |
1.500 |
6.719 |
3.222 |
|
|
Betriebsabfälle |
|
|
|
|
|
WeitereAbfälle |
|
55 |
827 |
2.332 |
|
Summe |
8.907 |
6.774 |
4.049 |
2.332 |
|
ad15
Vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung wurden folgende Mengen aus
anderen Bundesländern für das Jahr 1996 bekanntgegeben:
• Gemischte betriebliche Abfälle in Tonnen:
Wien |
9.933 |
Niederösterreich |
7.451 |
Steiermark |
1.414
|
Bodenaushub in Tonnen: |
37.497 |