2797/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2732/J-NR/1997 betreffend Ausbau höherer
Schulen in Österreich und Oberösterreich, die die Abgeordneten Mag. Kurt Gaßner und
GenossInnen am 9. Juli 1997 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Mit welchen Schülerzahlen in höheren Schulen ist in den Bundesländern für das
Schuljahr 1997/98 und in den nächsten 10 Jahren zu rechnen?
1.1. Wie werden sich diese Schülerzahlen auf die unterschiedlichen höheren Schultypen
voraussichtlich verteilen?
2. Welche Kapazitäten an Schulplätzen stehen der Nachfrage gegenüber?
2.1 Wo kann es zu Engpässen an Schulplätzen kommen?
Antwort:
Das Institut für höhere Studien wurde von mir beauftragt, eine Lehrerbedarfsanalyse zu erstel-
len. In dieser Studie werden auch die in Punkt 1 und 2 angesprochenen Fragen zur Behandlung
kommen. Diese Studie soll mit Jahresende abgeschlossen sein, sodaß der Endbericht in der
ersten Jahreshälfte 1998 fertiggestellt sein wird. Der Bericht kann dann auf Anfrage der Abge-
ordneten zur Verfügung gestellt werden.
Für das Schuljahr 1997/98 ist mit 182.980 Schülern in den AHS und mit 110.965 Schülern in
den BHS zu rechnen (Schätzung August 1997).
3. Wie sehen die Ausbaupläne für höhere Schulen (getrennt nach Schultypen und
Bundesländern) in den nächsten 10
Jahren aus?
4. Welcher Ausbau von HTLs ist speziell in Oberösterreich geplant?
4.1. Wird in Perg (OÖ) eine HTL errichtet?
Wenn ja, wann?
Wenn nein, warum nicht?
Antwort:
Das Schulentwicklungsprogramm der Bundesregierung (SCHEP 1990) ist bereits, was die
schulgebäudebezogenen Maßnahmen betrifft, erfüllt bzw. in Realisierung begriffen. Der beilie-
genden Tabelle kann entnommen werden, daß derzeit etwa 60 Projekte mit einem Kostenauf-
wand von fast 5 Mrd.S in Bau sind, wobei etwa 4.500 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaf-
fen werden. In Planung und Vorbereitung sind nahezu 100 Projekte mit fast 6.700 zusätzlichen
Ausbildungsplätzen mit voraussichtlichen Gesamtkosten von über 5 Mrd.S. Die Bevölkerungs-
prognosen signalisieren nach der Jahrtausendwende einen, wenn auch regional unterschied-
lichen, doch fast durchwegs signifikanten Rückgang der entsprechenden Altersgruppen; diesen
Umstand muß die weitere Schulentwicklungsplanung mitberücksichtigen.
Bezüglich der Schülerabweisung besonders auch in Oberösterreich ist festzustellen, daß heuer
die Mehrfachanmeldungen an verschiedenen Schulen unverhältnismäßig hoch waren. Dies hat
zur Folge, daß sich die Zahl der letztendlich tatsächlich abzuweisenden Schüler in sehr engen
Grenzen hält
Vom Landesschulrat für Oberösterreich sind derzeit Erweiterungen der höheren technischen
Lehranstalten Leonding und Braunau kurzfristig beantragt. Längerfristig sind über weitere
Ausbaumaßnahmen bzw. Neugründungen noch keine Entscheidungen getroffen, da die Unter-
suchungen bezüglich der Fachrichtungen und deren Abstimmung mit den bestehenden Schulen,
einer wirksamen Standortentlastung sowie die Arbeitsmarktanalysen noch nicht abgeschlossen
sind. Auch erlauben die budgetären Zwänge umfangreiche Investitionen und Ausweitungen des
Personalaufwandes derzeit nicht.