2884/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Petrovic, Haidlmayr, Freundinnen und Freunde
haben am 18. September 1997 unter der Nr. 2909/J an mich eine schriftliche par-
lamentarische Anfrage betreffend Schutz der KonsumentInnen vor britischem Rind-
fleisch gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:
„1. Aus welchen Ländern importiert Österreich Rindfleisch?
2. Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um die österreichischen Konsu-
mentinnen vor illegal aus Großbritannien exportiertem und möglicherweise
verseuchtem Rindfleisch zu schützen?
3. Welche Initiativen werden Sie innerhalb der Europäischen Union ergreifen,
damit die schweren Versäumnisse in der Kontrolle aufgezeigt und es zu einer
wirksamen Überwachung des Exportverbotes kommt?“
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Österreich bezieht Rindfleisch aus folgenden Ländern:
aus EU-Mitgliedstaaten: Deutschland, Niederlande, Italien, Dänemark,
Frankreich, Belgien, Irland, Spanien, Finnland
aus Drittstaaten: Tschechien, Ungarn, Slowakei, Polen, Kroatien,
Rumänien, USA, Brasilien, Paraguay, Uruguay,
Argentinien, Neuseeland (Daten für 1997, Quelle
ÖSTAT).
ZuFrage2
Die für die Veterinärverwaltung zuständige Organisationseinheit des Bundeskanzler-
amtes hat bereits strenge Maßnahmen zum Schutz der österreichischen Konsumen-
tinnen und Konsumenten vor Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit BSE ange-
ordnet, die teilweise über die diesbezüglichen EU-Bestimmungen hinausgehen (zB.
Sperrkundmachungen gegenüber dem Vereinigten Königreich und der Schweiz;
zusätzliche Garantien auch für Rindfleisch aus anderen Ländern).
Die mit der Überwachung und Kontrolle befaßten Organe - die amtlichen Tierärzte in
den Frischfleisch-und Fleischverarbeitungsbetrieben, die Grenztierärzte an den
Grenzen gegenüber Drittstaaten sowie die Zollorgane der mobilen Überwachungs-
gruppe - wurden entsprechend informiert und angewiesen, verstärkte Kontrollen beim
Verkehr von Rindfleisch durchzuführen.
In diesem Sinne wurden sofort nach Bekanntwerden des Verdachtes des illegalen
Verbringens von Rindfleisch Anfang Juli sämtliche Kontrollorgane davon in Kenntnis
gesetzt und angewiesen, verdächtige Sendungen anzuhalten, sicherzustellen und
unverzüglich das Bundeskanzleramt - Veterinärverwaltung zu informieren, um die
weitere Vorgangsweise abzuklären.
Zu Frage 3:
Wie die derzeitigen Maßnahmen der Kommission und der Behörden in den Mitglied-
staaten und somit auch in Österreich zeigen, wird der verbotene Fleischhandel wirksam
bekämpft: So wurden in Belgien vier Betriebe geschlossen, in der Bundesrepublik
Deutschland steht ein Betrieb unmittelbar vor der Schließung, da diesen Betrieben der
Handel mit Rindfleisch aus dem Vereinigten
Königreich nachgewiesen wurde.
Die Ermittlungen zur Aufklärung des Sachverhaltes, die von der Europäischen Kom-
mission und den Behörden der betroffenen Mitgliedstaaten durchgeführt werden, sind
derzeit noch nicht abgeschlossen. Sollten die dabei gewonnenen Erkenntnisse eine
Anpassung der bisherigen Vorgangsweise notwendig erscheinen lassen, werde ich
selbstverständlich weitere Maßnahmen zum Schutz der österreichischen Konsumen-
tinnen und Konsumenten ergreifen.