2931/AB XX.GP

 

Gegenstand: Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Koller und

Kollegen vorn 19. September 1997, Nr. 2979/J,

betreffend AMA: irreführende und Konsumenten-

verdummende Rindfleischwerbung

An den

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Dr. Heinz Fischer

Parlament

1017 Wien

Auf die - aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie bei-

geschlossene - schriftliche Anfrage der Abgeordneten Koller und

Kollegen vom 19. September 1997, Nr. 2979/J, betreffend AMA:

irreführende und konsumentenverdummende Rindfleischwerbung, beehre

ich mich folgendes mitzuteilen:

Bevor ich auf die Beantwortung Ihrer Fragen naher eingehe, darf

ich folgendes ausführen: Vereinfachung und Abstraktion sind in

der Werbung notwendige und gängige Mittel, um komplizierte bzw.

umfangreiche Themen darstellen zu können. Vereinfachte

Darstellungen fungieren zudem sehr häufig als Blickfang und sind

leicht einprägsam. Trotz der Beschränkung auf das Wesentliche

kann der Betrachter den Bezug zur Sache herstellen. Diesen

Ansprüchen wurde auch die Rindfleischwerbung der AMA gerecht, war

doch schon innerhalb von zwei Tagen nach Erscheinen der ersten

Folge dieser Werbung das Einlangen von 50.000 Gewinnkarten zu

verzeichnen. Der Hauptzweck dieser Werbeaktion ist zweifelsohne

das Vertrauen der Konsumenten in Rindfleisch zu festigen und das

Marktgleichgewicht möglichst rasch wiederherzustellen. Von

irreführender und konsumentenverdummender Rindfleischwerbung, wie

im einzelnen Ihrer Anfrage dargestellt, kann keine Rede sein.

Zu den Fragen 1 bis 3:

Die Rindfleischpromotion fällt in die Zuständigkeit des

Produktmanagers für den Fleischbereich der AMA-Marketing GmbH. Es

wurde die Werbeagentur Haslinger & Keck PR mit der Gestaltung der

fünfteiligen Krone Bunt-Promotion, beginnend mit 14. September

1997, beauftragt. Die Grafik stammt von einem freiberuflichen

Grafiker, der bereits seit Jahren erfolgreich in dieser Branche

tätig ist.

Zu den Fragen 4a bis c:

Die Kosten für die Werbeidee und die Projektierung belaufen sich

auf ATS 14.000,--, die Kosten für die Gestaltung und Ausführung

betragen ATS 67.000,--, wovon ATS 40.000,-- für die Realisierung,

Entwicklung, Korrekturen und Endabstimmung der Texte und

ATS 27.000,-- für das Layout zu veranschlagen sind. Für die

Inserate sind ATS 4,046.600,-- angefallen, die sich in die

Schaltkosten in der Krone Bunt (7 Seiten á ATS 395.000,--) und

den Kosten für die Flappe (ATS 890,--/l000 Stück bei einer

Auflage von 1,440.000 Stück) untergliedern.

Zu Frage 4d:

Die Druckkosten für die Erstauflage des Kochbuches betrugen

ATS 1,296.300,-- für 60.000 Stück (ATS 21,60/Stück). 50.000 Stück

davon wurden im Rahmen des Krone-Preisausschreibens verlost,

4.700 Exemplare von der Firma ADEG zum

Produktions-Selbstkostenpreis bestellt. 5.300 Bücher sind für die

Verteilung zu Informationszwecken vorgesehen.

Zu den Fragen 5 und 6:

Die Aussage, daß es sich bei jedem Stück des „Glücksrindes“ um

ein „Gustostück“ handelt, zielt nicht auf die Bezeichnung des

Lebensmittel-Codex ab, sondern ist aus umgangssprachlicher Sicht

zu verstehen. In diesem Zusammenhang bezieht sich die Bezeichnung

„Gustostück" lt. Duden „auf besonders gute Stücke“ und stellt

gewiß keine Irreführung der Konsumenten dar.

Zu den Fragen 7 und 8:

Im Bereich der Werbung sind vor allem Bilder gefragt, die die

Aufmerksamkeit erregen, Stimmungen in Menschen wecken und sich

somit in das Gedächtnis einprägen. Die AMA-Marketing GmbH trägt

wesentlich dazu bei, dem Konsumenten „Know-how“ betreffend

Erzeugung, Warenkunde, Küchenkunde sowie ernährungsphysiologische

Bedeutung von Fleisch auf hochqualitativem Niveau zu vermitteln.

Zahlreiche Broschüren geben davon Zeugnis („Alles über Fleisch",

„Lust aufs Grillen", „Fleisch ABC“ etc.). Eine Überreichung des

von ihnen erwähnten Kochbuches erscheint nicht notwendig,

befindet es sich doch bereits im Besitz der AMA. Auch ist eine

Abbildung eines Rindes mit mehr als 20 Teilstücken aus den oben

aufgezeigten Gründen für ein einfaches Gewinnspiel nicht geeignet.