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Die Abgeordneten AUER und Kollegen haben am 21. 3 . 1996
unter der Nr. 348/J an mich eine schriftliche parlamenta-
rische Anfrage betr. "Gewalt im Zusammenhang mit der
Kraftwerksbaustelle Lambach" gerichtet, die folgenden
Wortlaut hat:
" 1. Welche Maánahmen wurden von den Sicherheitsbeh”rden
gesetzt, um Angriffe auf den Landeshauptmann von Ober-
”sterreich zu verhindern?
2 . Wie konnte es dennoch zu dem Faustschlag kommen?
3 . Was werden Sie zur Ausforschung des T„ters
unternehmen?
4 . Wie beurteilen Sie, im Lichte dieses Vorfalles , ins-
gesamt die Gewaltbereitschaft der Demonstranten auf
der Kraftwerksbaustelle Lambach?
5 . Was werden Sie unternehmen, um weitere Gewaltakte zu
verhindern?
6 . Wie beurteilen Sie die Besetzung der Baustelle in
rechtlicher Hinsicht?
7 . Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?
8 . Welche konkreten Maánahmen werden Sie ergreifen, um
zu gew„hrleisten, daá die OKA ihre beh”rdlich ge-
nehmigten Baumaánahmen frei von rechtswidrigen
St”rungen durch Bauplatzbesetzer durchfhren kann?
9 . Welche Kosten hat der Exekutiveinsatz zum Schutz
der Kraftwerksbaustelle bisher verursacht? "
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt :
Zu Frage 1 .
Am 19 . 3 . 1996 wurde der Bereich der Veranstaltung von meh-
reren Exekutivbeamten berwacht. Nach Eintreffen des
Herrn Landeshauptmannes wurde dieser auf seinem Weg zum
Marktgemeindeamt Stadl-Paura noch von zwei Beamten der
Sicherheitsdirektion Ober”sterreich und vier Gendarmerie-
beamten k”rpernah gedeckt und gesichert .
Zu Frage 2 .
Der Herr Landeshauptmann muáte durch eine aufgebrachte und
dicht gedr„ngte Menschenmenge geschleust werden, um das
Marktgemeindeamt seinem Wunsch gem„á durch den Vorderein-
gang betreten zu k”nnen. Da die Menschenmenge bis an die
schtzenden Beamten heranreichte, konnte ein Demonstrant
an ihnen vorbei den Herrn Landeshauptmann mit der Faust
erreichen .
Zu Frage 3 .
Nach dem T„ter wird nach wie vor gefahndet, bisher konnte
jedoch kein Tatverd„chtiger ermittelt werden. Es wurde
bereits Anzeige gegen unbekannte T„ter an die Staatsan-
waltschaft Wels erstattet .
Zu Frage 4 .
Die Gewaltbereitschaft der Demonstranten wird im allgemei-
nen nicht als erheblich bezeichnet bzw. ist nur auf
wenige bestimmte Personen beschr„nkt. Im Gegensatz dazu
war am 19 . 3 . 1996 vor dem Haupteingang des Marktgemeindeam-
tes von Stadl-Paura eine „uáerst aufgebrachte Menschenmen-
ge anwesend, wobei der Herr Landeshauptmann nicht nur
verbal, sondern auch mit dem erw„hnten Faustschlag ange-
griffen wurde.
Zu Frage 5 .
Wie bisher wird auch in Zukunft danach getrachtet werden,
durch Einsatz einer entsprechenden und bedarfsangepaáten
Anzahl von Sicherheitsorganen Gewaltakte zu verhindern
bzw. durch beruhigende Maánahmen es gar nicht soweit
kommen zu lassen.
Zu Frage 6 .
In rechtlicher Hinsicht wurde die Besetzung der Baustelle
je nach Voraussetzung als Besetzung nach _ 37 Sicherheits-
polizeigesetz oder als (nicht angemeldete) Versammlung
gem. _ 2 Abs . 1 Versammlungsgesetz gewertet.
Zu Frage 7 .
Es wurden jeweils Aufl”sungen von Besetzungen oder Aufl”-
sungen von Versammlungen vorgenommen. In jedem Fall wurde
versucht, die Aktivisten zur Herstellung des rechtm„áigen
Zustandes zu bewegen, was in einigen F„llen auch gelungen
ist .
Zu Frage 8 .
Da derzeit am Kraftwerksgel„nde nicht gearbeitet wird,
kann es zu keinen St”rungen und damit auch zu keinen
beh”rdlichen Maánahmen kommen. Sollte es zur Wiederauf-
nahme der Arbeiten kommen, werden je nach Rechtslage und
der dann tats„chliche vorliegenden Situation die entspre-
chenden sicherheitspolizeilichen Maánahmen gesetzt werden.
Zu Frage 9 .
Fr die Eins„tze zum Schutz der Kraftwerksbaustelle sind
in der Zeit von J„nner bis M„rz 1996 ca. 3,5 Millionen
Schilling fr šberstunden, Gefahrenzulage, Reisegebhren,
Bereitschaftsentsch„digungen und Treibstoffkosten angefal-
len.